Uni Heidelberg. Zukunft. Seit 1386
"Semper apertus", das Motto dieser Universität steht nicht nur für Weltoffenheit, sondern auch für die Auseinandersetzung mit aktuellen Problemen, Diskussionen und Entwicklungen – es steht für Innovation und damit für die Gestaltung der Zukunft. Seit 1386 wird unsere Universität in diesem Geist geführt. Doch die Strukturen, in denen dies geschieht, verändern sich. Der "lebendige Geist" erfährt in jeder Zeitepoche der Universität seine individuelle Ausprägung.Heute steht unsere Universität vor neuen Herausforderungen. Sie rüstet sich für den Wettbewerb des 21. Jahrhunderts. Ihr Ziel ist es, sich als eine der führenden Universitäten in Europa zu behaupten. Langfristig will sie zu der weltweiten Spitzengruppe der Universitäten aufschließen und dort wahrgenommen werden. Aus diesem Grunde wurde zu Beginn des Jahres 2005 mit der Umsetzung des 38 Ziele umfassenden Strategiepapiers begonnen, die die Universität weiter voranbringen sollen.
Zukunft forscht: Zu den Schwerpunkten des Heidelberger Strategiepapiers gehört die Förderung junger Wissenschaftler. Foto: Dorn |
Strategisches Ziel Nr. 1 ist die erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb der Spitzenhochschulen. Aber auch intern durchläuft die Universität einen vielschichtigen Veränderungsprozess: Von der Reform der Studienstruktur auf BA/MA, der Reorganisation des Studierendenservice und der Bildung wissenschaftlicher Zentren über internationale Partnerschaften, Lehrexport sowie Kooperationen mit außeruniversitären Partnern bis hin zu Personalentwicklung, Wohnheimbau, Förderung der Vereinbarung von Familie und Beruf sowie der Einrichtung eines zentralen Ressourcenpools für das Rektorat – die 38 Heidelberger Strategieziele umfassen nahezu alle Bereiche der Universität. Schwerpunkte sind Forschung, Studium und Lehre, Internationales, Förderung junger Wissenschaftler, Medizin, Struktur, Personal und Finanzen.
Parallel dazu werden große Bereiche der Universität umstrukturiert; vor allem ihre beiden medizinischen Fakultäten in Heidelberg und Mannheim, die zu einer Medizin der Universität Heidelberg zusammenwachsen sollen; dann aber auch die neu integrierten Wirtschaftswissenschaften sowie die Geowissenschaften, die mit denen der Universität Karlsruhe verzahnt werden sollen, und die Technische Informatik, die von der Universität Mannheim übernommen und zusammen mit Karlsruhe gewinnbringend in ein für sie passendes Profil integriert werden soll.
Um die Veränderungen gemeinsam gestalten zu können, wurde zu Beginn des Jahres 2005 der Lenkungsausschuss Strategie gebildet. Vertreter von Rektorat, Senat und Universitätsrat informieren sich regelmäßig über Entwicklungen der Strategieumsetzung und suchen bei offenen Fragen gemeinsame Lösungen mit den Projektleitern. Dem Lenkungsausschuss Strategie gehören neben dem Rektor und dem Prorektor für Entscheidungssysteme Mitglieder des Universitätsrates, der Sprecher des Senats sowie ein interner Berater an. Diese Beratungskultur stellt sicher, dass die Expertise beider Aufsichtsgremien, Senat und Universitätsrat, in die Gestaltung des Veränderungsprozesses eingeht.
In Zeiten von Pressekonferenzen und Internet lassen sich Strategiekonzepte kaum geheim halten. Ideen dienen dem gegenseitigen Austausch. Unsere Mitbewerber verbessern sich ebenfalls. Daher kommt es über die Qualität der Veränderungsprozesse hinaus auf deren Tempo an: Heidelberg möchte seine Chancen nutzen, möglichst schnell seine Ziele zu erreichen.
Ein solches Maß und Tempo an Veränderung bedarf der Unterstützung erfahrener Profis. Die Umsetzung des Strategiepapiers wird daher durch ein wissenschaftliches Begleitprojekt unterstützt und evaluiert. Leiter des Projekts ist Herr Prof. Dr. Karlheinz Sonntag, Abteilung Arbeits- und Organisationspsychologie des Psychologischen Instituts, der schon zahlreiche Veränderungsprozesse in der Industrie begleitet hat. Eine Evaluation während der Veränderungen koppelt Ergebnisse und Erkenntnisse direkt in den Veränderungsprozess zurück. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung des Vorgehens geleistet. Durch eine Evaluation am Ende des Prozesses können künftig auch andere Hochschulen profitieren, die sich verändern und die Gestaltung ihrer Zukunft selbst in die Hand nehmen wollen.
Im Lenkungsausschuss Strategie beraten neben dem Rektorat beide Aufsichtsratsgremien – Senat und Universitätsrat. |
Peter Hommelhoff