Drei Exzellenzcluster und drei Graduiertenschulen im Rennen
Das Heidelberg Cluster of ASTrophysicaL Excellence (CASTLE) plant, die bereits hervorragende Forschungsinfrastruktur im Bereich Astrophysik/Kosmologie auf vier Gebieten zu fokussieren und nachhaltig auf Weltklasse-Niveau zu bringen: Sterne und Planeten; Die Milchstraße und ihre Umgebung; Galaxien und Quasare; Kosmologie und frühes Universum. Zu den Fragestellungen gehören: Wie entstehen aus Gaswolken Sterne und Planeten? Wie entwickelt sich unsere Milchstraße? Wie wichtig sind Schwarze Löcher in den Zentren von Galaxien? Welche Rolle spielen Dunkle Materie und Dunkle Energie in unserem Kosmos? Sprecher ist Professor Joachim Wambsganss.
Das Cluster Asia and Europe in a Global Context: Shifting Asymmetries in Cultural Flows diskutiert die historischen Veränderungen und Inversionen der Beziehungen zwischen den Kulturen Asiens und Europas als asymmetrischen Transfer. Reflektiert werden historische Entwicklungsprozesse und deren Auswirkungen in der Gegenwart. Entwickelt wird eine Methodologie global vernetzter Regionalstudien. Dieser Ansatz soll in zentralen, miteinander vernetzten Forschungsfeldern überprüft werden, nämlich in den Bereichen Staat, Zivilgesellschaft, Gesundheit und Umwelt sowie in der geschichtspolitischen Umsetzung von Traditionen. Sprecher sind die Professoren Madeleine Herren, Axel Michaels sowie Rudolf G. Wagner.
Krebserkrankungen sind die zweithäufigste Todesursache. Aufgrund der epidemiologischen Entwicklung ergibt sich eine zunehmende sozioökonomische Bedeutung. Trotz einiger Fortschritte in jüngster Zeit besteht noch ein dringender Bedarf an innovativen Strategien bei der Prävention, Diagnose und Therapie. Diese Herausforderungen können nur durch ein effizient koordiniertes multi-disziplinäres Konzept einer translationalen Forschung in der Onkologie gelöst werden – Translational Oncology heißt denn auch der entsprechende Exzellenzcluster. Dahinter steht ein Ansatz, der den Transfer von Ergebnissen der Grundlagenforschung zur klinischen Anwendung effizient gestaltet und beschleunigt. Sprecher sind die Professoren Jürgen Debus und Klaus-Josef Weber.
Public Health steht vor vier globalen Herausforderungen, die sich mit zeitlicher Phasenverschiebung und innerhalb sehr unterschiedlicher sozio-ökonomischer und ökologischer Kontexte auswirken: das sind der demographische Wandel, der zu einer Altersverschiebung der Bevölkerungsstruktur führt; die Zunahme der chronischen Erkrankungen; die Fortdauer bekannter sowie das Auftreten neuer Infektionskrankheiten; der anthropogene globale Umweltwandel. Ziel des Antrags für eine Heidelberg Graduate School of International Public Health ist die Einrichtung eines entsprechenden Zentrums, dessen Kern ein Doktorandenprogramm darstellt und mit dem international üblichen Titel Ph.D. abschließt. Sprecher ist Professor Rainer Sauerborn.
Die rasanten Entwicklungen in den Lebenswissenschaften und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten für medizinische und biotechnologische Anwendungen motivieren gerade junge Menschen, sich aktiv an der Erforschung biologischer Prozesse zu beteiligen. Die beantragte Hartmut Hoffmann-Berling International Graduate School of Molecular and Cellular Biology soll neue Strukturen in der Doktorandenausbildung in diesem Bereich schaffen und somit eine führende Rolle bei der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses einnehmen. Sprecher sind die Professoren Elmar Schiebel und Michael Lanzer.
Das Wissenschaftliche Rechnen mit seinen zentralen Bereichen Mathematische Modellierung, Simulation und Optimierung hat sich zu einer Schlüsseltechnologie für das Verständnis und die Bewältigung wissenschaftlich-technischer Herausforderungen entwickelt. So unterschiedliche Probleme wie der Entwurf effizienter Brennstoffzellen oder die Risikoanalyse historischer Bauwerke – alle benötigen massive fachübergreifende Anstrengungen und den Einsatz mathematischer und computergestützter Methoden. Dieser generisch interdisziplinäre Ansatz des Wissenschaftlichen Rechnens wird allgemein als dritte Säule der Wissenschaft neben Experiment und Theorie angesehen. Es besteht ein dringender Bedarf an hervorragenden Nachwuchswissenschaftlern in diesem Bereich. Die vorgeschlagene Heidelberg Graduate School of Mathematical and Computational Methods for the Sciences soll ihn decken. Sprecher sind die Professoren Hans Georg Bock und Rolf Rannacher.