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"Banale Erfindungen sind oft die besten"

Ideenmanagement: Urkunden und Prämien für kreative Mitarbeiter der Universität

Seit Oktober 2006 existiert an der Ruperto Carola das so genannte Ideenmanagement. Ziel ist es, Mitglieder der Universität zu motivieren, Fähigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen, die über ihren eigentlichen Aufgabenbereich hinausreichen, zum Nutzen der Gesamtuniversität einzubringen und Verbesserungsideen etwa bezüglich Arbeitssicherheit, der Einsparung von Kosten oder zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit einzureichen. Von den bislang fast 70 eingegangenen Vorschlägen wurden inzwischen die ersten Ideen prämiert.

So konnte der geschäftsführende Direktor des Heidelberger Instituts für Pflanzenwissenschaften, Professor Marcus Koch, stellvertretend für Herrn Lutz Eitner und die gesamte Gärtnerschaft eine Urkunde entgegennehmen. Deren Idee einer Pflanzenbörse wird seit dem Jahr 2000 realisiert. Dabei wird überschüssiges Pflanzenmaterial gegen eine Spende an interessierte Besucher des Botanischen Gartens abgegeben. Dieser hat dadurch Zusatzeinnahmen in nicht unerheblichem Maße. Ebenfalls erfolgreich umgesetzt wird seit 1999 eine Fachwerkerausbildung, die sich insbesondere an lernbehinderte Jugendliche richtet und es diesen ermöglicht, anschließend eine reguläre Ausbildung zu beginnen.

Beate Kohl ist Mitarbeiterin des Instituts für deutsches und europäisches Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht. Ihre Idee, private Telefonkosten nicht mehr von Hand einzusammeln, sondern auf Rechnung zu überweisen, findet seit Februar 2007 Anwendung – mit der Folge, dass dadurch jährliche Einsparungen in voraussichtlicher Höhe von etwa 300 Euro allein in der Zentralen Universitätsverwaltung zu verzeichnen sind.
Bianca Flock vom Organisch-Chemischen Institut regte an, eine Kinder-Uni am Tag der offenen Tür der chemischen Institute einzuführen, in der die unter 12jährigen Kinder einfache analytische Aufgaben in echten Laboren lösen können. Von Gabi Rauscher, Mitarbeiterin des Alfred-Weber-Instituts für Wirtschaftswissenschaften, kommt die Idee, eine prozessorientierte Ablagesystematik universitätsweit einzuführen. Für 2008 ist geplant, Schulungsmaßnahmen zu diesem Thema in das Weiterbildungsprogramm für Beschäftigte der Universität aufzunehmen.


Ideenmanagement: Urkunden und Prämien für kreative Mitarbeiter der Universität  
Universität Heidelberg prämiert kreative Köpfe: die Preisträger 2007 mit Kanzlerin Marina Frost (5.v.l.).
Foto: Rothe

Mit ihrer Idee zur Einführung einer Nutzungsgebühr für die Toiletten im Eingangsbereich der Universitätsbibliothek hat Frau Lindner, eine Mitarbeiterin der Universitätsbibliothek, auf die starke Verschmutzung der sanitären Anlagen durch die Öffentlichkeit hingewiesen. Aufgrund der Idee von Astrid Sudmann wiederum, einer Mitarbeiterin aus dem Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen, wird es zukünftig einen internen Wohnungsmarkt für Beschäftigte der Universität geben.

Dank Gabriela Schocke, die ebenfalls am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen arbeitet, werden zukünftig neuen ausländischen Beschäftigten förmliche Verpflichtungserklärungen in übersetzter Form als Anhang zu den Originalunterlagen auf Deutsch ausgehändigt. Aufgrund der Initiative von Frau Carmen Seib, Mitarbeiterin der Zentralen Universitätsverwaltung, wird der Vordruck für Stellenangebote nun nicht mehr in Druck gegeben, sondern als Formular am PC direkt erstellt, wodurch vor allem Zeit und Druckkosten gespart werden.

Der einzige Student unter den Prämierten war Stefan Drackert. Zwar kann derzeit keiner seiner vier konstruktiven Vorschläge umgesetzt werden, dennoch erhielt er für sein Engagement eine Urkunde mit Anerkennungsprämie. Sein Vorschlag, das Ausdrucken von Leihfristzetteln in der Universitätsbibliothek abzuschaffen und stattdessen das Online-Benutzerkonto für die Mitteilung des Leihfristendes zu nutzen, ist zwar sehr plausibel, aber aufgrund der derzeitigen technischen Ausstattung der Universitätsbibliothek nicht sinnvoll. Seine Idee wiederum, bei Leihfristübertretungen in der Universitätsbibliothek die Mahnungen per Email statt per Brief zu versenden, wird bereits seit Januar 2007 umgesetzt.

"Oft sind ganz banale Erfindungen die besten", sagte Kanzlerin Dr. Marina Frost bei der Preisverleihung. Und vielleicht haben Sie ja auch eine Idee, die prämiert werden kann? Nähere Infos unter:  www.ideenmanagement.uni-hd.de

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