Gibt es Leben anderswo im Weltall?
Ohne Fragen keine Wissenschaft. Die Redaktion des Unispiegels nimmt diesen Grundsatz ernst und wird ab sofort in loser Folge Heidelberger Wissenschaftler um Antworten bitten. Wir fragen direkt, zielen mitten hinein in unser aller Leben und sind dabei von grenzenloser Neugierde getrieben. Hier eine erste Antwort auf eine erste Frage.
Es gibt Leben auf der Erde, vermutlich schon seit vier Milliarden Jahren. Unsere Erde ist ein Planet, der um die Sonne kreist, wie Venus und Mars. Gibt oder gab es Leben auf diesen Planeten? Diese Frage beschäftigt Laien wie Wissenschaftler, Schriftsteller wie Philosophen schon seit Jahrhunderten. Trotz intensiver Suche nach Lebensspuren auf unseren Nachbarplaneten ist bisher kein überzeugender Nachweis gelungen.
Unsere Milchstraße besteht aus Milliarden von Sternen. Viele sind der Sonne ähnlich. Aber selbst Wissenschaftler waren sich lange uneins, ob sie denn Planeten um andere Sterne erwarten sollten, oder ob gar das Sonnensystem einzigartig sei. Im Jahre 1995 wurde endlich der erste Planet um einen anderen Stern entdeckt.
Inzwischen kennt man fast 300 solche "Exo-Planeten", einige davon wurden von Heidelberger Wissenschaftlern gefunden. Es sieht so aus, als ob Planeten um Sterne "normal" sind. Damit stellt sich die Frage neu: Gibt es anderswo im Universum Leben?
Diese Frage können wir noch nicht wissenschaftlich beantworten. Astronomen weltweit arbeiten intensiv daran, neue Teleskope und Techniken zu entwickeln, um Leben aufzuspüren. So wäre etwa der Nachweis einer Sauerstoff-Atmosphäre ein starkes Argument für Photosynthese auf einem Exo-Planeten. Ich bin optimistisch, dass es solche Entdeckungen schon bald geben wird.
Es gibt Leben auf der Erde, vermutlich schon seit vier Milliarden Jahren. Unsere Erde ist ein Planet, der um die Sonne kreist, wie Venus und Mars. Gibt oder gab es Leben auf diesen Planeten? Diese Frage beschäftigt Laien wie Wissenschaftler, Schriftsteller wie Philosophen schon seit Jahrhunderten. Trotz intensiver Suche nach Lebensspuren auf unseren Nachbarplaneten ist bisher kein überzeugender Nachweis gelungen.
Unsere Milchstraße besteht aus Milliarden von Sternen. Viele sind der Sonne ähnlich. Aber selbst Wissenschaftler waren sich lange uneins, ob sie denn Planeten um andere Sterne erwarten sollten, oder ob gar das Sonnensystem einzigartig sei. Im Jahre 1995 wurde endlich der erste Planet um einen anderen Stern entdeckt.
Inzwischen kennt man fast 300 solche "Exo-Planeten", einige davon wurden von Heidelberger Wissenschaftlern gefunden. Es sieht so aus, als ob Planeten um Sterne "normal" sind. Damit stellt sich die Frage neu: Gibt es anderswo im Universum Leben?
Diese Frage können wir noch nicht wissenschaftlich beantworten. Astronomen weltweit arbeiten intensiv daran, neue Teleskope und Techniken zu entwickeln, um Leben aufzuspüren. So wäre etwa der Nachweis einer Sauerstoff-Atmosphäre ein starkes Argument für Photosynthese auf einem Exo-Planeten. Ich bin optimistisch, dass es solche Entdeckungen schon bald geben wird.
Herr Professor Wambsganß, wir hätten da mal eine Frage...
Foto: Hentschel
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Die meisten Menschen verbinden mit "Leben" auf Exo-Planeten den Gedanken an Kommunikation mit extraterrestrischen Zivilisationen oder gar interstellare Reisen. Was diese Aspekte angeht, bin ich skeptisch. Der nächste Stern ist vier Lichtjahre entfernt. Mit gegenwärtiger Technologie wären Raumschiffe etwa 100 000 Jahre dorthin unterwegs. Das ist eine ziemlich lange Reise.
Aber auch Kommunikation mit Licht- oder Radiowellen halte ich für ausgeschlossen. Denn "Leben" bedeutet nicht, dass hochentwickelte Wesen existieren. Auch auf der Erde gab es Milliarden Jahre lang nur einfache Lebensstrukturen; es ist kaum eine Million Jahre her, dass der Homo Heidelbergensis hier lebte. Zudem gelingt es uns ja sogar mit uns nahen und höchst differenzierten Lebensformen – wie Delphinen, Pferden, oder Affen – nur sehr eingeschränkt, zu kommunizieren.
Aber auch Kommunikation mit Licht- oder Radiowellen halte ich für ausgeschlossen. Denn "Leben" bedeutet nicht, dass hochentwickelte Wesen existieren. Auch auf der Erde gab es Milliarden Jahre lang nur einfache Lebensstrukturen; es ist kaum eine Million Jahre her, dass der Homo Heidelbergensis hier lebte. Zudem gelingt es uns ja sogar mit uns nahen und höchst differenzierten Lebensformen – wie Delphinen, Pferden, oder Affen – nur sehr eingeschränkt, zu kommunizieren.
Professor Joachim Wambsganß ist Professor am Astronomischen Rechen-Institut (ARI) des Zentrums für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH). Er ist Experte für Kosmologie, Gravitationslinsen und Röntgenastronomie. Außerdem beschäftigt er sich mit der Suche nach extrasolaren Planeten und der Frage, ob es im Universum erdähnliche Planeten gibt, auf denen gar Leben möglich wäre.
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