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Das Azubi-Tagebuch

Die Universität Heidelberg als größter Arbeitgeber vor Ort ist auch eine wichtige Ausbildungsstätte der Region. Im Unispiegel stellen wir regelmäßig einen Lehrberuf vor – und zwar in Form eines Azubi-Tagebuchs. Diesmal im Fokus: die Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration. Zehra Capaci, Christine Huber und Thomas Lerch, allesamt im ersten Ausbildungsjahr, haben sie für uns beschrieben.
Derzeit bildet das Physikalische ­Institut sieben Auszubildende zum Fachinformatiker bzw. Fachinformatikerin für Systemintegration aus. Hier zeigt sich, dass immer mehr Frauen diesen Beruf erlernen möchten, da drei der sieben Ausbildungsplätze mit Frauen besetzt sind. Im Rahmen der drei­jährigen Ausbildung müssen wir uns die Planung, Installation und Administration von komplexen ­IT- Systemen aneignen.

Unser Arbeitstag beginnt um 7.00 Uhr. Zunächst überprüfen wir die eingegangenen E-Mails und kümmern uns um offene Arbeitsaufträge. Dann kommen auch schon die ersten Anrufe von Mitarbeitern, die Probleme mit ihren Rechnern haben: etwas kann nicht gedruckt werden, die Software funktioniert nicht richtig, Emails können nicht abgerufen werden oder, wenn es ganz schlimm ist, der PC arbeitet nicht mehr. Je nachdem wie schwierig die Probleme sind, erledigen wir die Aufgaben in Teamarbeit. Dabei helfen uns die Auszubildenden des zweiten oder dritten Ausbildungs­jahres – unser Motto: „Jeder lernt vom anderen! Jeder hilft jedem!“

Manche der Probleme können wir direkt vom Arbeitsplatz aus lösen, andere müssen wir vor Ort in Augenschein nehmen. Oft kommt es vor, dass es nur an kleineren Einstellungen hakt, manchmal sind es aber auch schwerwiegendere Probleme. In solchen Fällen müssen wir dann die PCs mitnehmen und an unserem Arbeitsplatz überprüfen. Werden Ersatzteile oder neue PCs gebraucht, vergleichen wir Angebote verschiedenster Anbieter, um dann das günstigste auswählen zu können. Diese Teile werden dann nach der Lieferung von uns auf Vollständigkeit überprüft.

Handelt es sich um neue PCs, werden diese von uns zusammengebaut. Nach Absprache mit den Mitarbeitern, denen der PC gehört, installieren wir das gewünschte Betriebssystem wie Windows oder Linux. Anschließend werden Antiviren-Programme, Office und die jeweils benötigten Programme installiert sowie das Netzwerk, Drucker und Faxgeräte eingerichtet.

Zehra Capaci, Christine Huber, Martin Gabel, Melanie Schott und Thomas Lerch im Server Raum des Physikalischen Instituts (v.l.n.r.).  
Zehra Capaci, Christine Huber, Martin Gabel, Melanie Schott und Thomas Lerch im Server Raum des Physikalischen Instituts (v.l.n.r.).
Foto: privat

Da wir am Physikalischen Institut sehr viele wissenschaftliche Mitarbeiter aus dem Ausland haben und auch sehr viele Unterlagen in Englisch geschrieben sind, müssen wir auch in dieser Sprache auf dem Laufenden bleiben. Auch halten wir durch Lesen verschiedenster Fachzeitschriften und Artikel im Internet unser Wissen auf dem aktuellsten Stand. Großen Wert wird auch auf die vollständige Dokumentation unserer Arbeiten gelegt, da diese es ermöglichen, eventuelle Fehler schneller zu lösen.

Ab und an bekommen wir auch Projektarbeiten, die wir in einer gewissen Zeit erledigen müssen. Nach ­Abschluss präsentieren wir diese Arbeit dann dem Team. Dazu sind Folien mit Powerpoint auszuarbeiten und eine Dokumentation zu schreiben. All diese Arbeiten lassen den Tag wie im Flug vergehen. Um 16 Uhr ist dann Feierabend, der, wenn es mal richtig brennt, auch später sein kann, da alle Mitarbeiter am Institut vom reibungslosen Betrieb der Server und PCs abhängig sind. Das alles gibt uns das Gefühl, dass wir gebraucht werden und unsere Arbeit einen Teil dazu beiträgt, dass jeder Mitarbeiter am Institut seine Aufgaben erledigen kann.

Da die Ausbildung zum Fachinformatiker im dualen System zwischen Ausbildungsstätte und der Berufsschule erfolgt, besuchen wir die „Hubert-Sternberg-Schule“ in Wiesloch im Block, das heißt wir sind zwei Wochen im Betrieb und eine Woche in der Schule. In der Berufsschule lernen wir die theoretischen Inhalte der Ausbildung, wie beispielsweise das Programmieren in Java, und zugleich können wir mit der Teilnahme an einem Zusatzunterricht die Fachhochschulreife erwerben.
Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 10.03.2009
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