Die Botschaft des lebendigen Geistes vermitteln
Grußwort von Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl
Gerne habe ich die Schirmherrschaft für die Kampagne „Dem lebendigen Geist. Neue Universität 2011+“ übernommen. Ich tue dies aus alter Verbundenheit mit meiner Alma Mater, mit Freude und aus Überzeugung.
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Über 50 Jahre ist es her, dass ich selbst hier studiert und bei Prof. Dr. Walther Peter Fuchs an der Philosophischen Fakultät promoviert habe. An meine Studienzeit an der Universität Heidelberg denke ich gerne und in Dankbarkeit zurück. Ich erinnere mich an viele interessante Gespräche und Begegnungen sowie leidenschaftliche Diskussionen. Über all die Jahre bis heute sind mir Heidelberg und seine Universität immer ein Stück Heimat geblieben.
Meine Studienzeit war eine ganz besondere Zeit. Die Jüngeren können sich dies heute gar nicht mehr vorstellen: Wir Studenten der Nachkriegsgeneration kamen aus dem Joch der Hitler-Barbarei. Wir hatten gar keine richtige Schulzeit gehabt, wir kannten Krieg und Elend, Bomben und Zerstörung, Hunger und Not, Angst und Zensur. Wir waren geradezu hungrig auf Bildung. Diese Freiheit, ohne Zensur zu lesen, lernen, denken, forschen, diskutieren und gestalten zu können, bot in einmaliger Weise die Studentenzeit mit all ihren Freiheiten. Bis heute bin ich meinen Eltern dankbar, dass sie mich nie gedrängt haben, mein Studium schnell abzuschließen, sondern mir die Freiheit des Studiums ließen.
Frieden und Freiheit, Wissen und Bildung, Forschung und Erkenntnis, Austausch und Erfahrung gehören untrennbar zusammen und sind ein hohes Gut – vielleicht das höchste Gut, um Gegenwart und Zukunft zu gestalten. Dies ist – wenn auch aus anderen Gründen als in der Nachkriegszeit – heute wieder enger ins Bewusstsein unserer Gesellschaft gerückt. Bildung ist kein Privileg oder gar der Luxus einzelner. Die Zukunftsfähigkeit eines Landes hängt elementar davon ab, dass seine Bürger gebildet sind. Dies gilt für die akademische Bildung ebenso wir die berufliche Ausbildung und die allgemeine Bildung.
Aus all diesen Gründen können Sie gut verstehen, dass ich nicht gezögert habe, der Einladung von Professor Eitel nachzukommen und die Schirmherrschaft für die Kampagne zum 625. Geburtstag der Universität Heidelberg mit dem Motto „Dem lebendigen Geist. Neue Universität 2011+“ zu übernehmen.
Ich wünsche mir, dass noch viele Studenten etwas spüren von jenem Geist, der den Ruf der Ruperto Carola in vielen Jahrzehnten begründet hat. „Dem lebendigen Geist“ – die Widmung über dem Portal – Worte, die ausdrücken, welche Hoffnungen die Menschen in eine Universität wie die Universität Heidelberg setzen.
Junge Menschen sind unsere Zukunft. Es ist unsere Aufgabe, sie nicht nur fachlich auszubilden, sondern ihnen auch die Botschaft des lebendigen Geistes zu vermitteln. Ihm haben wir unsere Freiheit und unseren Wohlstand zu verdanken, ihn müssen wir erhalten und fördern.
Ich wünsche mir, dass die Neue Universität als Symbol des lebendigen Geistes im Jubiläumsjahr 2011 und weit darüber hinaus strahlt. Helfen Sie mit!
Meine Studienzeit war eine ganz besondere Zeit. Die Jüngeren können sich dies heute gar nicht mehr vorstellen: Wir Studenten der Nachkriegsgeneration kamen aus dem Joch der Hitler-Barbarei. Wir hatten gar keine richtige Schulzeit gehabt, wir kannten Krieg und Elend, Bomben und Zerstörung, Hunger und Not, Angst und Zensur. Wir waren geradezu hungrig auf Bildung. Diese Freiheit, ohne Zensur zu lesen, lernen, denken, forschen, diskutieren und gestalten zu können, bot in einmaliger Weise die Studentenzeit mit all ihren Freiheiten. Bis heute bin ich meinen Eltern dankbar, dass sie mich nie gedrängt haben, mein Studium schnell abzuschließen, sondern mir die Freiheit des Studiums ließen.
Frieden und Freiheit, Wissen und Bildung, Forschung und Erkenntnis, Austausch und Erfahrung gehören untrennbar zusammen und sind ein hohes Gut – vielleicht das höchste Gut, um Gegenwart und Zukunft zu gestalten. Dies ist – wenn auch aus anderen Gründen als in der Nachkriegszeit – heute wieder enger ins Bewusstsein unserer Gesellschaft gerückt. Bildung ist kein Privileg oder gar der Luxus einzelner. Die Zukunftsfähigkeit eines Landes hängt elementar davon ab, dass seine Bürger gebildet sind. Dies gilt für die akademische Bildung ebenso wir die berufliche Ausbildung und die allgemeine Bildung.
Aus all diesen Gründen können Sie gut verstehen, dass ich nicht gezögert habe, der Einladung von Professor Eitel nachzukommen und die Schirmherrschaft für die Kampagne zum 625. Geburtstag der Universität Heidelberg mit dem Motto „Dem lebendigen Geist. Neue Universität 2011+“ zu übernehmen.
Ich wünsche mir, dass noch viele Studenten etwas spüren von jenem Geist, der den Ruf der Ruperto Carola in vielen Jahrzehnten begründet hat. „Dem lebendigen Geist“ – die Widmung über dem Portal – Worte, die ausdrücken, welche Hoffnungen die Menschen in eine Universität wie die Universität Heidelberg setzen.
Junge Menschen sind unsere Zukunft. Es ist unsere Aufgabe, sie nicht nur fachlich auszubilden, sondern ihnen auch die Botschaft des lebendigen Geistes zu vermitteln. Ihm haben wir unsere Freiheit und unseren Wohlstand zu verdanken, ihn müssen wir erhalten und fördern.
Ich wünsche mir, dass die Neue Universität als Symbol des lebendigen Geistes im Jubiläumsjahr 2011 und weit darüber hinaus strahlt. Helfen Sie mit!
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Letzte Änderung:
10.03.2009