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Editorial


Die sensationelle Meldung machte schnell die Runde: Bei einer Veranstaltung in New York hatte der amerikanische Botschafter in Berlin, Jacob Gould Schurman, verkündet, dass er eine Spendenaktion gestartet habe, mit der ein dringend benötigtes Hörsaalgebäude in Heidelberg finanziert werden solle. Mehr als eine halbe Million Dollar kam schließlich zusammen, gestiftet von wohlhabenden Amerikanern, darunter Chrysler und Rockefeller. Mit großer Begeisterung nahm Schurman, der an der Ruperto Carola einst studiert hatte, 1931 an der Eröffnung der Neuen Universität teil. Dass während der nationalsozialistischen Diktatur – nur kurze Zeit später – die Erinnerung daran getilgt werden sollte, gehört zu den Tiefpunkten des dunkelsten Kapitels Heidelberger Universitätsgeschichte (mehr darüber auf S. 8). Kann man sich also etwas Schöneres vorstellen als die umfassende Sanierung dieses Gebäudes achtzig Jahre später erneut mit Hilfe einer Spendenaktion? Noch steht dieses ehrgeizige Fundraisingprojekt am Anfang, noch kann keine Erfolgsmeldung herausgegeben werden. Doch die jetzt gestartete Kampagne, bei der es um mehr geht als nur ums Geldeinsammeln, macht Hoffnung. Jacob Gould Schurman hätte sich sofort daran beteiligt.
Oliver Fink & Michael Schwarz
Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 10.03.2009
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