Verwendungsbeispiel: Der Career-Service des Instituts für Sport und Sportwissenschaft
Alle wollen zum FC Bayern München. Tatsächlich ist eine Führungsposition beim Klassenprimus der Fußballbundesliga für viele Sportstudierende der Traumjob schlechthin, erzählt Daniel Sautter. Der Doktorand am Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg muss es wissen: Er betreut den Career Service des Instituts. Eine Einrichtung, die auf einer Idee der Fachschaft Sport fußt und – seit dem Sommersemester 2007 – mit jährlich 30 000 Euro aus Studiengebühren finanziert wird.
Weil auf dem Präsidentensessel des FC Ruhmreich nun mal zurzeit noch Uli Hoeneß thront und dieser Posten beim Deutschen Rekordmeister wohl ohnehin immer nur einmal zu vergeben ist, müssen die Sportstudenten nach Alternativen Ausschau halten. Das Problem dabei: „Die Sportwissenschaft führt mit Ausnahme des Sportlehrers ja nicht zwingend zu einem Berufsbild“, macht Daniel Sautter deutlich. Die Ausbildung an der Hochschule sei grundsätzlich sehr breit angelegt; demgemäß reiche das Spektrum möglicher Tätigkeiten nach dem Abschluss vom Fitnesstrainer bis zum Vorstandsvorsitzenden.
Für die Absolventen ist dies Schwierigkeit wie Chance gleichermaßen. Hier setzt die Arbeit des Karrierehelfers am Sportinstitut an, der sich „auch ein Stück weit als Sparringspartner“ versteht: Sautter versucht den jungen Kommilitoninnen und Kommilitonen einerseits die Augen für rechtliche Perspektiven zu öffnen, ihnen andererseits Mut zu machen und das notwendige Selbstvertrauen im Beratungsgespräch zu vermitteln. Und auch fernab der festen Sprechstunden steht seine Tür den Studierenden eigentlich stets offen.
Damit natürlich nicht genug: Der Career Service gibt Informationsbroschüren wie den Bewerbungsguide und ein- bis zweimal pro Semester einen Newsletter mit Informationen zu Studium und Beruf sowie mit Stellenangeboten heraus. Er akquiriert darüber hinaus Offerten für Jobs und Praktika, die man in der zentralen Praktikums- und Stellenbörse des Career Service der Universität abrufen kann. Die Pflege von Kontakten zu Unternehmen und Organisationen ist zudem für die Experten-Workshops wichtig, für Trainings von Bewerbungsgesprächen, Gehaltsverhandlungen oder Vorstellungen im Assessment-Center, die regelmäßig am Institut erprobt werden. Ebenfalls enge Verbindungen bestehen zu den Alumni der Sportwissenschaftler, die mit Informationsveranstaltungen die Gastvorträge von Berufspraktikern ergänzen. Auch hier legte die Fachschaft mit einer Studie den Grundstock. Exkursionen – gerade mit Blick auf die Sportökonomie, die neben Prävention/Rehabilitation den Schwerpunkt des Career Service bildet – auch zu weiter entfernten Zielen runden das Angebotsspektrum ab.
Und generell – wie schätzt Daniel Sautter die Akzeptanz der Studiengebühren am Institut ein? „Es wird wahrgenommen“, sagt er, „dass sich etwas tut, dass etwas passiert.“