Von Werner Moritz
Als die Ruprecht-Karls-Universität nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges und nach einigen Jahren ihrer existenziellen Bedrohung Mitte des 17. Jahrhunderts wieder eröffnet wurde, zogen die Universitätsangehörigen in feierlicher Prozession durch die Stadt zur Heiliggeistkirche. An der Spitze des Zuges schritten fünf Studenten.
Sie trugen die damals als solche geltenden Insignien der Universität: Zepter und Siegel, Privilegien und Statutenbücher sowie – auf samtbezogenen Kisten – die Schlüssel für Bibliothek, Archiv und Karzer. Die emotionalen Grundlagen für den in früheren Zeiten selbstverständlichen Gebrauch von Universitäts-Insignien bei herausragenden feierlichen Anlässen sind über die Jahrhunderte hin bekanntlich verflacht. Als Insignien übrig blieben auch in Heidelberg im Grunde nur die beiden Zepter.