Valérie Pécresse, die französische Ministerin für Hochschulwesen und Forschung, besuchte jüngst in Begleitung einer hochrangigen Delegation die Universität Heidelberg und informierte sich bei einem Rundgang durch das Neuenheimer Feld über Architektur und Sozialstruktur des Campus. „Die Anlage gilt als ein beispielhaftes Modell für Lebensqualität im modernen Hochschulbau“, sagte die Ministerin.
Im Namen des Rektorats hatte der Prorektor für Lehre und Kommunikation, Prof. Thomas Pfeiffer, die französische Delegation begrüßt: Die Wahl Heidelbergs als Ort der Information über den deutschen Hochschulbau vor dem Hintergrund des französischen Projekts „Opération Campus“ sei eine Ehre, „die uns mit großem Stolz erfüllt.“"Opération Campus" wurde im Februar dieses Jahres von Staatspräsident Nicolas Sarkozy initiiert. Der französische Staat hat beschlossen, mit einem Betrag von fünf Milliarden Euro massiv in die Entwicklung der Campus-Standorte zu investieren. Die Finanzierung wird über die aus der Teilprivatisierung des französischen Energieunternehmens EDF gewonnenen Mittel realisiert.
Im Anschluss an ihren Besuch im Feld traf Pécresse im Zeughaus in der Heidelberger Altstadt zum Erfahrungsaustausch mit Studierenden zusammen. Hier trug sie sich auch in das Goldene Buch der Ruperto Carola ein.
Im Zeughaus im Marstallhof informierte sich die französische Forschungsministerin Valérie Pécresse über das studentische Leben in Heidelberg. | Foto: Sarah Wüst |
Der Besuch der Ministerin sei Ausdruck der deutsch-französischen Freundschaft und der außergewöhnlichen Verbindung, die seit Langem zwischen Heidelberg und französischen Institutionen bestehe, so Prorektor Pfeiffer in seiner Begrüßung. Als Beispiele hierfür nannte er die Partnerschaft zur Universität Montpellier und zu drei weiteren Universitäten Frankreichs innerhalb der League of European Research Universities (LERU).
Pfeiffer: "Heidelberg verdankt seine Attraktivität über die wissenschaftliche Qualität hinaus dem traditionsreichen, nach wie vor sehr lebendigen Standort in der berühmten Heidelberger Altstadt sowie der Konzentrierung der Lebens- und Naturwissenschaften einschließlich der Medizin auf dem Campus im Neuenheimer Feld, der auch mehr als 50 Jahre nach dem Start noch Raum für weitere Entwicklung bietet – siehe das Beispiel BIOQUANT."
Heidelberg habe nicht zuletzt durch die langfristige und umsichtige Planung des Universitätsbauamtes eine Campusstruktur geschaffen, die einerseits Begegnungen zwischen Wissenschaftlern und Studierenden ermögliche, andererseits durch eine grundsätzliche Trennung der verschiedenen Lebens- und Arbeitsbereiche Konfliktsituationen weitestgehend vermeiden helfe, führte der Prorektor weiter aus.
Um einen prominenten Eintrag reicher ist jetzt das Goldene Buch der Universität (hier die Ministerin mit Prorektor Thomas Pfeiffer). | Foto: Sarah Wüst |