Die besten Universitäten Deutschlands präsentiert ein neues Uni-Ranking, das WirtschaftsWoche, Junge Karriere und Handelsblatt erstmals gemeinsam aufgelegt haben. In einem aufwändigen Verfahren wurden mehr als 5000 Personalmanager von Top-Unternehmen aus allen Bereichen der Wirtschaft befragt. Bei den Juristen glänzen die badischen Traditionsuniversitäten; und ganz vorne rangiert die Ruperto Carola mit 20,3 Prozent der Nennungen, was die herausragende Position der Heidelberger Rechtswissenschaften auf eindrucksvolle Art und Weise unterstreicht.
Als klarer Sieger im Studienfach Volkswirtschaftslehre ging die Universität Bonn aus der Erhebung hervor; auf Rang zwei folgt die Uni Köln vor der Universität Mannheim. Bei den Betriebswirten liegt Mannheim mit 57,8 Prozent deutlich an der Spitze. Insgesamt stellten die befragten Manager den aktuellen Absolventen eine rosige Zukunft in Aussicht: Über 90 Prozent von ihnen beurteilten die Job-Aussichten als positiv und fast die Hälfte vertrat die Meinung, dass sich die Aussichten in Zukunft noch verbessern würden.
Die Umfrage fand Anfang dieses Jahres statt. Dabei wählten die Experten pro Fach bis zu fünf Unis und Fachhochschulen, die bei ihren Unternehmen hoch im Kurs stehen. Der Fragenkatalog an die Experten bezog sich darüber hinaus auf die Job-Aussichten, bevorzugten Fachrichtungen und die gewünschten Qualifikationen von Bewerbern. Außerdem sollte beurteilt werden, wie die neuen Abschlüsse Bachelor und Master auf dem Arbeitsmarkt ankommen, welche Rolle private Hochschulen spielen und welche Unterschiede zwischen Fachhochschulen und Universitäten zu beobachten sind.
Kontakt:
Christian Ickstadt
Tel. 06081/585627
E-Mail: c.ickstadt@vhb.de
Wie können Familien in schwierigen Lebenssituationen darin unterstützt werden, eine sichere Bindung zwischen Eltern und neugeborenem Kind aufzubauen? Und wie kann dadurch einer Gefährdung der Kinder innerhalb der Familie vorgebeugt werden? Im Zuge einer wissenschaftlichen Studie begleiten Forscher des Uniklinikums Heidelberg das Familien-Förderprojekt "Keiner fällt durchs Netz" um Prof. Manfred Cierpka, Ärztlicher Direktor des Instituts für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie. Sie werten dabei aus, wie erfolgreich die verschiedenen Maßnahmen zur Frühförderung sind wie regelmäßige Besuche einer speziell ausgebildeten Familienhebamme oder ein Kurs, in dem die Eltern lernen, Signale ihres Babys zu verstehen.
Für die Begleitstudie "Projekt Frühe Interventionen für Familien – PFIFF" werden belastete Familien mit einem Baby im Alter bis zu zehn Wochen aus dem Rhein-Neckar-Raum gesucht: Mütter und Väter, die beispielsweise sehr wenig Geld zur Verfügung haben, wenig soziale Unterstützung erfahren oder bei denen psychische Belastungen bei einem der Eltern oder gesundheitliche Komplikationen beim Baby vorliegen. Für die Teilnahme an der Studie erhalten die Eltern eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 160 Euro und eine Rückmeldung über den Entwicklungsstand des Kindes.
"Keiner fällt durchs Netz" läuft seit Mai 2007 als Modellprojekt in zwei hessischen Landkreisen und im Saarland. Ziel ist es, durch eine möglichst frühe Unterstützung und Förderung der betroffenen Familien elterliche Gewalt und Vernachlässigung von Säuglingen zu verhindern. Direkt nach der Geburt betreuen speziell ausgebildete Familienhebammen bis zu einem Jahr lang die Familien. Zusätzlich bereiten sie die frisch gebackenen Eltern im Kurs "das Baby verstehen" auf ihre neue Rolle vor. Im "Netzwerk für Eltern" tauschen sich die Familienhebammen regelmäßig mit Kolleginnen von Entbindungsstationen aus sowie mit Frauen- und Kinderärzten, Mitarbeitern von Beratungsstellen, geburtshilflichen Stationen und Gesundheits-, Sozial- und Jugendämtern.
Kontakt:
Dr. Anna Sidor
"Projekt Frühe Interventionen für Familien"
Institut für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie
Tel. 06221/56-8365 oder -8536
E-Mail: anna.sidor@med.uni-heidelberg.de
Beim Plädierwettbewerb des "European Law Moot Court" gewann die Heidelberger Mannschaft erstmals das Regionalfinale und belegte im Gesamtfinale den 3. Platz. Der "European Law Moot Court" ist ein internationaler Juristenwettbewerb im Europarecht, der seit 1989 ausgetragen wird. Von Beginn an war die Ruprecht-Karls-Universität an dem Wettbewerb beteiligt, in welchem mittlerweile über 90 Mannschaften weltweit um die beste Plädierleistung konkurrieren. In diesem Jahr gelang es der Mannschaft mit den Studierenden Sofia Rasmar, Tina Neskovic, Sînziana Ianc, Benjamin Reiner, Meike Bauer (Privat-Foto v.l.n.r.; ganz links: Betreuer René Repasi), die vom Lehrstuhl von Prof. Peter-Christian Müller-Graff betreut wurde, erstmals das so genannte Regionalfinale in Dallas zu gewinnen und beim Gesamtfinale vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg den 3. Platz zu belegen.
Der Fall, den die Heidelberger Hochschüler bearbeitet hatten, behandelte hoch aktuelle und brisante Rechtsfragen über das Verhältnis von Arbeitnehmerrechten und wirtschaftlichen Grundfreiheiten. So mussten die Kläger in die Rolle einer Gewerkschaft schlüpfen, die sich gegen das Verbot einer Streikmaßnahme durch einen Mitgliedstaat, den Beklagten, wehrten. Die Gewerkschaften streikten, um einen nationalen Mindestlohn für ausländische, in den betreffenden Mitgliedstaat entsandte Arbeitnehmer durchzusetzen.
Einen großartigen Erfolg erzielte auch das Heidelberger Team mit Dennis Lievens, Stefanie Sucker, Caroline Westphal und Anne Derbot beim "Willem C. Vis Arbitration Moot" in Wien. An diesem weltweiten Wettbewerb nehmen über 1600 Studierende von über 200 Universitäten aus über 50 Ländern teil sowie mehr als 600 renommierte Praktiker und Akademiker als Juroren. Aufgabe ist die Vertretung eines Mandanten in einem simulierten Fall zum internationalen Kaufrecht vor einem internationalen Schiedsgericht. Preise werden sowohl für die schriftliche als auch für die mündliche Präsentation vergeben.
In diesem Jahr konnte sich die Heidelberger Mannschaft mit ihrem Beklagtenschriftsatz durchsetzen. Für ihre Ausarbeitung zu Fragen des wirksamen Vertragsschlusses sowie zum Zusammenspiel zwischen dem Schiedsgericht und einem nationalen Gericht wurden die Heidelberger mit dem "Werner Melis Award" für den besten Beklagtenschriftsatz ausgezeichnet. In der Kategorie mündliche Vorträge wurde Team-Mitglied Dennis Lievens zudem eine "honourable mention" für seine überragende mündliche Leistung verliehen. In der Teamwertung der mündlichen Vorträge gelang den Heidelbergern die Qualifikation für die Endrunde – die Round of 32 –, in der sie sich nur knapp dem späteren Zweitplatzierten, dem Touro College Law Center aus New York, geschlagen geben mussten.
Kontakt:
René Repasi, Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Institut für deutsches und europäisches Gesellschafts- und Wirtschaftsrecht der Universität Heidelberg
Lehrstuhl Prof. Peter-Christian Müller-Graff
Tel. 06221/547691
E-Mail: rene.repasi@igw.uni-heidelberg.de
Prof. Dr. Thomas Pfeiffer
Institut für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht
Tel. 06221/542240
E-Mail: pfeiffer@ipr.uni-heidelberg.de
Siehe auch: "Vom Lesesaal ins Gericht"
Die Helmholtz-Gemeinschaft hat entschieden, die Doktorandenförderung für das künftige Beschleunigerzentrum FAIR in den nächsten sechs Jahren mit 3,6 Millionen Euro zu unterstützen. Das von der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt (GSI) und fünf Partneruniversitäten – darunter der Universität Heidelberg – erarbeitete Konzept sieht vor, eine eigene Schule für Doktoranden zu gründen, die "Helmholtz Graduate School for Hadron and Ion Research". Die Graduiertenschule wird Anlauf- und Koordinationsstelle für etwa 300 Doktorandinnen und Doktoranden sein.
Die neue Helmholtz-Graduiertenschule möchte die besten Köpfe weltweit für Doktorarbeiten an FAIR gewinnen. Die Doktorandinnen und Doktoranden der beteiligten Universitäten können sich neben ihrer fachspezifischen Arbeit in Graduiertenkollegs der Hochschulen interdisziplinär und universitätsübergreifend weiterbilden. Darüber hinaus bietet die Kooperation Möglichkeiten, die über das wissenschaftliche Angebot hinausgehen. In einem speziellen Kursangebot, zum Beispiel über Teamfähigkeit, Diskussionsführung und Wissenschaftskommunikation, soll die Persönlichkeit der Doktoranden systematisch gefördert und auf eine erfolgreiche Karriere in Wissenschaft oder Wirtschaft vorbereitet werden.
FAIR steht für "Facility for Antiproton and Ion Research" (übersetzt: Anlage für Antiprotonen- und Ionenforschung); es ist weltweit eines der größten Forschungsvorhaben für die physikalische Grundlagenforschung. FAIR ist eine Beschleunigeranlage, die Antiprotonen- und Ionenstrahlen mit bisher unerreichter Intensität und Qualität liefern wird. Herzstück ist ein Doppelringbeschleuniger mit 1100 Metern Umfang. An diesen schließt sich ein komplexes System von Speicherringen und Experimentierstationen an; die bereits existierenden GSI-Beschleuniger werden dabei als Vorbeschleuniger dienen. An FAIR wird eine nie dagewesene Vielfalt an Experimenten möglich sein, durch die Forscher aus aller Welt neue Einblicke in den Aufbau der Materie und die Entwicklung des Universums erwarten.
Siehe auch: "Doktoranden für FAIR"