Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Die Ruperto Carola belebt den lebendigen Geist

„Dem lebendigen Geist“ lautet die Inschrift über dem Portal der Neuen Universität, dem zentralen Vorlesungsgebäude in der Heidelberger Altstadt. Sie geht zurück auf den Literaturhistoriker und Heidelberger Germanistik-Professor Friedrich Gundolf, der zu den berühmtesten Gelehrten der Weimarer Republik zählte.

Die Widmung hat die Ruprecht-Karls-Universität jetzt zum Motto einer groß angelegten Kampagne gemacht mit dem Titel „Dem lebendigen Geist. Neue Universität 2011+“. Im Vordergrund steht kurz- und mittelfristig die Renovierung und Modernisierung des Gebäudeensembles der Neuen Universität, das Anfang der 1930er-Jahre mithilfe amerikanischer Spendengelder erbaut wurde. Erneut getragen von Sponsorenmitteln soll sich das vor allem im Innern stark sanierungsbedürftige Gebäude bis zur 625-Jahr-Feier 2011 in zeitgemäßem Gewand präsentieren.

Darüber hinaus soll das Gundolf-Motto in all seinen Facetten Überschrift eines großen, identitätsstiftenden Begleitprogramms sein – mit zahlreichen, zum Teil interaktiven Aktionen rund um den „lebendigen Geist“. Gerade vor dem Hintergrund des Heidelberger Profils als Volluniversität, als Ort des Dialogs, des Austauschs zwischen den vielfältigen Disziplinen, beweist das Motto, dass es an Aktualität und Attraktivität nichts eingebüßt hat.

Außerhalb der Wissenschaft soll der „lebendige Geist“ ebenfalls auf offene Ohren stoßen: Bei den einzelnen Aktionen, die in regelmäßigen Abständen stattfinden, ist die gesamte Bevölkerung eingeladen, an dem Projekt teilzuhaben. Als Schirmherr für die Kampagne konnte Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl gewonnen werden, der selbst an der Universität Heidelberg studiert hat. Das „+“ im Titel will auf den Aspekt der Nachhaltigkeit verweisen – die Kampagne soll auch über das Universitätsjubiläum hinaus ausstrahlen.

Eine große Pressekonferenz bildete jetzt den Auftakt der Kampagne „Dem lebendigen Geist. Neue Universität 2011+“ – von links nach rechts: Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender der Heidelberger Druckmaschinen AG und Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg e.V., Rektor Prof. Dr. Bernhard Eitel, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Paul Kirchhof und Universitätsmäzen Dr. h.c. Manfred Lautenschläger.
Foto: Stefan Kresin

Die Kosten für die Sanierung des Hörsaalgebäudes werden auf mindestens 8 Millionen Euro taxiert, wovon das Land 3 Millionen Euro beisteuern will, sofern der verbleibende Betrag durch die Universität Heidelberg und Sponsoren aufgebracht wird. Damit handelt es sich um eines der größten Fundraising-Projekte in der Geschichte der Ruperto Carola.

Es ist vorgesehen, dass die Baumaßnahmen die kompletten Fassaden- und Dachflächen sowie große Teile der Innenbereiche umfassen – mit Schwerpunkt auf den großen Veranstaltungsräumen. Ebenso soll im Zuge der Sanierung das Gebäude medien- und brandschutztechnisch auf den allerneuesten Stand gebracht werden.

www.dem-lebendigen-geist.de

Siehe auch: Wie Jacob Gould Schurman der Ruperto Carola ein neues Hörsaalgebäude spendierte

Siehe auch: Was ist der lebendige Geist?

Siehe auch: Campus-TV zum Auftakt der Spendenaktion „Dem lebendigen Geist“

Siehe auch: Campus-Report-Interview mit Rektor Bernhard Eitel zum „lebendigen Geist“

Siehe auch: Vom „lebendigen“ zum „deutschen“ Geist