Von Alexander Werschak
Es ist lange her, dass Studierende und Schüler hierzulande mit solcher Vehemenz demonstrierten. Unter der Überschrift „Bildungsstreik“ kritisierten sie die Bachelor- und Masterstudiengänge und den daraus resultierenden Konkurrenz- und Leistungsdruck sowie die Einführung der Studiengebühren, sie forderten mehr öffentliche und weniger privatwirtschaftliche Gelder für das Bildungssystem und eine stärkere Mitbestimmung.
Neben anderen deutschen Städten war Heidelberg eine Hochburg der studentischen Proteste – bereits vor offiziellem Beginn des Bildungsstreiks waren Studierende der PH wegen der finanziellen Lage ihrer Hochschule auf die Straße gegangen und hatten Hochschüler der Ruperto Carola das Romanische Seminar besetzt. Mit Protestzügen, einfallsreichen Aktionen und einer Menschenkette machten die Heidelberger Studierenden dann während der Streikwoche auf ihre Interessen aufmerksam. Zwischenzeitig wurde auch die Alte Universität widerrechtlich besetzt und musste von der Ruperto Carola – die auf Strafanzeigen verzichtete – nach einigen Tagen schließlich geräumt werden. In der Folge haben Unispitze und die gewählten Vertreter der Hochschüler weitere Gespräche aufgenommen.