Die Zeiten des Werbens sind vorbei. Im Herbst 2006 hatte die Stadt Heidelberg die Erstwohnsitz-Kampagne „Aktion Heimvorteil“ gestartet, um Studierende dafür zu gewinnen, die Neckarmetropole (Foto: Heidelberg Marketing) zu ihrem Hauptwohnsitz zu machen. Studentinnen und Studenten, die hier mit Erstwohnsitz gemeldet waren, erhielten eine Bonuskarte, die ihnen Rabatte sicherte. Im Sommersemester 2009 lief die Aktion aus – bis dahin wurden laut Verwaltung 6937 Karten ausgegeben; die Vorteilskarte motivierte insgesamt 576 Hochschüler, sich mit Hauptwohnsitz in Heidelberg zu melden. Dadurch flossen der Stadt im Laufe der drei Jahre über den Finanzausgleich zusätzliche Mittel von mindestens 600 000 Euro zu, die Kampagne kostete andererseits zusammen etwa 250 000 Euro, so das Fazit des Rathauses.
Jetzt wird die Stadt allen Studentinnen und Studenten, die für das Sommersemester 2011 ihren Erstwohnsitz in Heidelberg anmelden, gewissermaßen als Begrüßungsgeld einmalig ein Semesterticket spendieren. Dieses Angebot gilt nicht nur für Erstsemester. Durch die Aktion könnten auf die Kommune Kosten von 310 000 Euro zukommen, schätzt die Verwaltung. Auf der anderen Seite stünden dem Mehreinnahmen aus dem kommunalen Finanzausgleich von rund 1,4 Millionen Euro gegenüber.
Gleichzeitig hat sich Heidelbergs Gemeinderat Anfang Dezember dazu entschlossen, die Zweitwohnungssteuer auszubauen. Wer in der Stadt einen zweiten Wohnsitz hat, muss ab dem 1. Januar 2011 per se die zusätzliche Steuer zahlen. Diese beträgt acht Prozent der Jahresnettokaltmiete. Sprich: Bei einer Monatsmiete von 250 Euro fallen pro Jahr 240 Euro Zweitwohnungssteuer an. (Für Wohnungseigentum wird ersatzweise der Heidelberger Mietspiegel herangezogen.)
Nach Auskunft des Heidelberger Rathauses haben hier unter den 18- bis 29-Jährigen zurzeit 1970 Menschen ihren Nebenwohnsitz. Argumentiert wird, dass Einwohner, die sich überwiegend in der Stadt aufhalten aber die nur mit Zweitwohnsitz gemeldet sind, die Infrastruktur ebenfalls nutzen, obschon die Kommune dafür keinen finanziellen Ausgleich erhält.
Der mit 2500 Euro dotierte „Preis der Freunde“ geht in diesem Jahr an die studentische Initiative „ikulE“. Damit honoriert die Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg (GdF) das außergewöhnliche Engagement der Studierenden für „interkulturelles Lernen mit Ethnologie“.
„In einer globalisierten Welt sind Menschen und Bedeutungen mobiler denn je. Menschen verändern Kulturen, in denen sie leben. Kultur ist dynamisch und wandelbar.“ – Für genau dieses Verständnis möchten die Initiatoren des Vereins „ikulE“ sensibilisieren. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, ethnologisches Fachwissen für die Öffentlichkeit aufzubereiten, interkulturelle Kompetenz zu fördern und ein Forum für den Austausch von Studierenden zu bieten (Foto: privat). Entstanden ist „ikulE“ im Jahr 2006 aus einer Arbeitsgruppe am Institut für Ethnologie.
Dank verschiedener Bildungsangebote, die sowohl für Schüler als auch für Erwachsene gedacht sind, vermittelt „ikulE“ kulturelle Zusammenhänge und ermöglicht es den Teilnehmern, sich andere Perspektiven wie auch den eigenen Blickwinkel bewusst zu machen und zu hinterfragen. Die Studierenden – hauptsächlich aus dem Fach Ethnologie – können dabei ganz nebenbei Tätigkeitsfelder im Bildungsbereich für ihre eigene berufliche Zukunft erkunden.
„Wir freuen uns, mit ikulE eine Gruppe von Studierenden auszeichnen zu können, die sich mit außergewöhnlichem Einsatz an der Schnittstelle von Ethnologie und Erziehungswissenschaften verdient macht“, begründet der Vorstand der Gesellschaft der Freunde seine Entscheidung. Der „Preis der Freunde“ wird seit 1995 alljährlich an studentische Gruppen vergeben, die mit einer herausragenden Initiative in Erscheinung getreten sind.
www.foerderer.uni-hd.de/foerderaktivitaeten/preis_der_freunde.html
Die Ruperto Carola erhält zwei neue Sonderforschungsbereiche: Die beiden Verbünde sind am Zentrum für Astronomie der Universität sowie in der Immunbiologie der Medizinischen Fakultät Heidelberg angesiedelt und werden zu Beginn des kommenden Jahres ihre Arbeit aufnehmen. Sprecherin des SFB 881 „Das Milchstraßensystem“ ist Prof. Eva Grebel vom Astronomischen Rechen-Institut (ARI). Die Sprecherfunktion des SFB 938 „Milieuspezifische Kontrolle immunologischer Reaktivität“ übernimmt Prof. Stefan Meuer vom Institut für Immunologie.
Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten am SFB 881 steht unsere Heimatgalaxie, die Milchstraße (Foto: NASA/JPL-Caltech/R. Hurt), die eine typische Spiralgalaxie ist und damit zur häufigsten Klasse massereicher Galaxien im Universum zählt. Nicht zuletzt wegen ihrer günstigen Beobachtungsposition sollen an ihr modellhaft astrophysikalische Entwicklungsprozesse untersucht werden. Davon ausgehend widmen sich die Wissenschaftler am neuen Sonderforschungsbereich der Frage nach der Entstehung und Funktionsweise der Milchstraße, um fundamentale Prinzipien der Galaxienbildung zu klären. Dafür sollen Sterne als fossile Anzeiger der chemischen und dynamischen Entwicklungsgeschichte genutzt und der kosmische Materiekreislauf verfolgt werden.
Ziel der Arbeiten am SFB 881 ist es außerdem, Vorhersagen kosmologischer Modelle zur Galaxienentstehung im Detail zu überprüfen und die kleinskalige Verteilung dunkler Materie zu untersuchen. Am Forschungsverbund beteiligt sind neben dem Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) das Max-Planck-Institut für Astronomie (MPIA), das Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS) und das Haus der Astronomie. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat für die Arbeiten Fördermittel von rund acht Millionen Euro für einen Zeitraum von vier Jahren bewilligt.
Die Forschungen am SFB 938 zielen auf die molekulare Analyse immunologischer Prozesse in verschiedenen Geweben und Organen vor allem des Menschen sowie weiterer Modellorganismen. Im Mittelpunkt stehen dabei die funktionellen Anpassungsprozesse der immun-kompetenten und sehr mobilen Zellen an ihrem jeweiligen Aufenthaltsort im Körper. Mit dem Wissen über diese Reaktionen lassen sich die Immunprozesse auch gezielt beeinflussen. Das Forschungsprogramm dazu beinhaltet sowohl qualitative als auch quantitative Untersuchungen und verspricht einen Einstieg in die personalisierte Medizin und die klinische Anwendung. An dem neuen Sonderforschungsbereich ist auch das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) beteiligt. Rund zehn Millionen Euro der DFG werden in den nächsten vier Jahren für 15 Forschungsprojekte zur Verfügung stehen.
Kontakt:
Prof. Eva Grebel
Astronomisches Rechen-Institut
Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg
Telefon: 0 62 21/54-18 10
E-Mail: grebel@ari.uni-heidelberg.de
Prof. Stefan Meuer
Institut für Immunologie
Universitätsklinikum Heidelberg
Telefon: 0 62 21/56-40 00
E-Mail: stefan.meuer@uni-hd.de
Siehe auch: „Neuer Sonderforschungsbereich zur Erforschung des Milchstraßensystems“
Siehe auch: „Immunzellen reagieren auf ihre unmittelbare Umgebung“
Siehe auch: „DFG richtet elf neue Sonderforschungsbereiche ein“
Über Patenschaften für Studiengebühren können sich 37 Studierende der Universität Heidelberg und der Hochschule für Jüdische Studien (HfJS) freuen. Ermöglicht haben diese Unterstützung Freunde und Förderer der Ruperto Carola und der HfJS. Die Stipendienurkunden überreichte Prof. Friederike Nüssel, Prorektorin für Studium und Lehre der Universität, während eines Empfangs, zu dem die Stipendiatinnen und Stipendiaten zusammen mit ihren Paten eingeladen waren (Foto: Hentschel).
Prof. Reinhard Düchting vom Mittellateinischen Seminar gab anschließend einen Überblick über die Universitätsgeschichte. Danach nutzten die Studierenden die Möglichkeit, erste Kontakte zu ihren Paten zu knüpfen. Denn neben der finanziellen Zuwendung soll auch der persönliche Austausch zwischen Förderern und Geförderten initiiert und begleitet werden.
In diesem Jahr gingen die Stipendien an Studierende aus Deutschland, Polen, Rumänien, Tschechien, Litauen, der Ukraine, Bulgarien, Italien, Argentinien und China. Sie erhalten für zunächst zwei Semester eine Zuwendung in Höhe von jeweils 1000 Euro.
Zu den Unterstützern des Patenschaftsprogramms, das zum Wintersemester 2008/2009 ins Leben gerufen wurde, gehören unter anderem die Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg (GdF), die Leonie-Wild-Stiftung und die Fritz Fels GmbH. Für eine Förderung können sich Hochschüler bewerben, die sehr gute Leistungen im Studium erbringen, sich gesellschaftlich oder an der Universität engagieren und außerdem finanziell unterstützungsbedürftig sind.
www.uni-heidelberg.de/freunde/beziehungspflege/patenschaften.html