Mit einer Zuwendung von 600 000 US-Dollar unterstützt die amerikanische Max Kade Foundation mit Sitz in New York die Ruperto Carola bei der Sanierung der Neuen Universität. Die Summe wird für die Modernisierung des Foyers eingesetzt: Dank der großzügigen Förderung wird das Foyer des zentralen Hörsaalgebäudes nach den Umbauarbeiten nicht mehr nur als Durchgang zur Neuen Aula und den Hörsälen genutzt sondern zu einem Veranstaltungsort für Konzerte, Seminare oder Vorträge ausgebaut. Es soll zugleich als Kommunikationszentrum für Studierende und Wissenschaftler dienen.
Die Max Kade Foundation bezieht sich bei der Unterstützung der Sanierung der Neuen Universität – einem wichtigen Jubiläumsprojekt der Ruperto Carola anlässlich ihres 625-jährigen Bestehens – auf die traditionell starken Bindungen. „Wir sind stolz, durch die Spende einen zentralen Teil des akademischen Lebens der Universität Heidelberg zu unterstützen und die bestmöglichen Studienbedingungen für gegenwärtige und zukünftige Generationen von Studierenden zu schaffen“, so die Präsidentin der Max Kade Foundation, Lya Friedrich Pfeifer.
1882 in Steinbach bei Schwäbisch Hall geboren, emigrierte Max Kade 1904 nach Nordamerika. Mit seiner Frau Annette förderte er bereits in den 1920er-Jahren soziale und künstlerische Aktivitäten; 1944 gründeten sie die Max Kade Foundation. Ein Hauptziel der Stiftung ist die Förderung der kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und den USA. Max Kade erhielt am 30. Mai 1963 die Ehrensenatorenwürde der Universität Heidelberg. Die engen Beziehungen zur Ruperto Carola werden auch durch zwei internationale Studentenwohnheime dokumentiert, deren Bau die Max Kade Stiftung unterstützt hat: das Wohnheim Max Kade von 1964 und das Internationale Max Kade Haus von 2003.
Die Sanierung der Neue Universität steht im Mittelpunkt der Initiative „Dem lebendigen Geist“, die nach der Widmung über dem Portal des Gebäudes benannt ist. Zum 625. Jubiläum der Ruperto Carola engagieren sich hier Freunde, Förderer und Alumni, um einen Großteil der Baukosten durch Spenden aufzubringen. Damit steht die Fundraising-Kampagne ganz in der Tradition der Spendenaktion des ehemaligen US-Botschafters Jacob Gould Schurman, der im Jahre 1928 bei Gönnern in den Vereinigten Staaten die Mittel für die Errichtung der Neuen Universität eingeworben hatte.
Der amerikanische Pastor James W.C. Pennington (1809 bis 1870) war der erste Afroamerikaner, der mit der Ehrendoktorwürde einer europäischen Universität ausgezeichnet wurde: 1849 verlieh ihm die Ruperto Carola diese hohe akademische Würdigung in der Theologie. Zu Ehren Penningtons richtet die Universität nun ein neues Forschungsstipendium ein, das vom Heidelberg Center for American Studies (HCA) und der Theologischen Fakultät initiiert wurde. Das „James W.C. Pennington Distinguished Fellowship“ soll Doktoranden aus den USA und anderen Ländern einjährige Forschungsaufenthalte in Heidelberg ermöglichen. Zur Finanzierung bittet die Universität um Spenden.
In ihrem Jubiläumsjahr des 625-jährigen Bestehens erinnert die Ruperto Carola mit dem Stipendium an einen Mann, der sich mit seinem gewaltlosen Einsatz für die Freiheit der schwarzen Bevölkerung in den Vereinigten Staaten weltweit einen Namen in der internationalen Friedens- und Anti-Sklaverei-Bewegung gemacht hat. Der 1809 geborene Pennington entkam mit 18 Jahren der Sklaverei, lernte Lesen und Schreiben und besuchte von 1834 an als erster schwarzer Amerikaner die Yale University. 1838 wurde er presbyterianischer Pastor. Auf dem Weltfriedenskongress in Paris lernte Pennington 1849 den Heidelberger Gelehrten Friedrich Carové kennen. Dieser war so von ihm beeindruckt, dass er noch im selben Jahr die Theologische Fakultät der Ruperto Carola davon überzeugte, Pennington die Ehrendoktorwürde zu verleihen.
Mit dem Fellowship will die älteste deutsche Universität über einen Zeitraum von zunächst fünf Jahren jungen Wissenschaftlern einjährige Forschungsaufenthalte in Heidelberg ermöglichen. Die Forschungsarbeiten der Stipendiaten sollen in inhaltlichem Zusammenhang mit Penningtons Arbeit stehen und sich mit Themen wie Sklaverei, Emanzipation, Frieden, Bildung, Bürgerrechte oder Religion beschäftigen. Im Vordergrund stehen dabei Forschungsprojekte zur amerikanischen Geschichte oder zu den transatlantischen Beziehungen. Ziel des Spendenaufrufs ist es, eine Gesamtsumme von 125 000 Euro einzuwerben, mindestens aber 25 000 Euro, um das erste Stipendium zu vergeben.
Kontakt:
Dr. Mischa Honeck
Heidelberg Center for American Studies
Telefon: 0 62 21/54-38 78
E-Mail: mhoneck@hca.uni-heidelberg.de
Spendenkonto:
Verein zur Förderung der Schurman Bibliothek e.V.
Baden-Württembergische Bank AG
Filiale Heidelberg
Konto: 742 1501 253
BLZ: 600 501 00
BIC: SOLADEST
IBAN: DE29 6005 0101 7421 5012 53
Wie bereits gemeldet begrüßt die Stadt Heidelberg Studierende des Sommersemesters 2011, die ihren Erstwohnsitz in die Neckarstadt verlegen, mit der Erstattung der Kosten des Semester-Tickets. Es handelt sich dabei um eine zunächst einmalige Leistung der Kommune. In den aktuellen Beratungen des Gemeinderats zum Doppelhaushalt 2011/2012 wird auch zur Diskussion stehen, ob die Aktion in den folgenden Semestern fortgeführt werden soll. Mit dem Angebot will die Stadt erreichen, dass die Zahl der Anmeldungen einer Hauptwohnung in Heidelberg steigt, denn durch den kommunalen Finanzausgleich erhält sie hierfür finanzielle Mittel.
Alle Studentinnen und Studenten, die im Sommersemester 2011 an einer Hochschule studieren, die mit dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) eine Vereinbarung zum Semester-Ticket abgeschlossen hat, also auch die Hochschüler der Ruperto Carola, kommen in den Genuss der Unterstützung. Die Studierenden müssen zwischen dem 1. Januar und 30. Juni dieses Jahres ihre Hauptwohnung in Heidelberg angemeldet oder zum Erstwohnsitz erklärt haben. Das Angebot gilt also nicht nur für Erstsemester. Hochschüler, die bereits vor 2011 mit Hauptwohnung in die Neckarstadt gezogen sind, erhalten hingegen keine Erstattung.
Und wie wird’s gemacht? Studierende, die bis zum Stichtag 30. Juni 2011 ihren Hauptwohnsitz in Heidelberg anmelden, legen beim Bürgeramt ihre aktuelle Immatrikulationsbescheinigung und das bei den Verkaufsstellen des VRN erworbene Semester-Ticket fürs laufende Sommersemester vor. Dort stellen sie einen Erstattungsantrag und bekommen den vorgestreckten Betrag dann auf ihr Konto überwiesen. Wer bereits seit dem 1. Januar umgemeldet ist und noch keinen Antrag gestellt hat, kann diesen auch noch nachträglich bis zum Semesterende einreichen.
Kontakt:
Bürgeramt der Stadt Heidelberg
Telefon: 0 62 21/58-13570 und 58-13500
Formular unter: http://www.heidelberg.de/servlet/PB/menu/1212677/index.html?modul=fo&sl=S
Es wird doch nichts mit dem „dialogorientierten Zulassungsverfahren“ zum kommenden Wintersemester: Der Stiftungsrat der Stiftung für Hochschulzulassung, Nachfolgerin der ZVS (Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen), hat entschieden, den geplanten Start des Systems auszusetzen. Bei der Zulassung zum Wintersemester werden die Hochschulen somit auf ihre bisherigen Verfahren zurückgreifen müssen; ein Mehrfachabgleich ist weiter nicht möglich. Um die Studienplätze dennoch möglichst vollständig und rechtzeitig zu besetzen, will die Hochschulrektorenkonferenz erneut ihre Studienplatzbörse zur Verfügung stellen.
Noch am 6. März hatten die Sachverständigen bei einem öffentlichen Fachgespräch des Ausschusses für Bildung und Forschung die Einführung des „dialogorientierten Zulassungsverfahrens“ an deutschen Hochschulen teils mit vorsichtigem Optimismus bewertet, teilte der Deutsche Bundestag seinerzeit mit. Allerdings hatte die Stiftung für Hochschulzulassung da schon verkündet, den Start des Systems zunächst vom 1. April auf den 15. Mai zu verschieben. Deren Vorsitzender Prof. Michael Teuscher verteidigte die Entscheidung im Ausschuss. Wie geplant liefen seit März Testläufe und diese seien „erfolgversprechend“, sagte er. Nach Auskunft Teuschers kommen auf die Hochschulen Kosten von 20 Euro pro vermitteltem Studienplatz zu.
Darüber hinaus hätten die Länder die Finanzierung des neuen Verfahrens sichergestellt, betonte Thomas Kathöfer, Generalsekretär der Hochschulrektorenkonferenz, im Ausschuss. Es sei notwendig, die Zulassungskapazitäten auszuschöpfen, da einerseits die Studierwilligkeit zunehme, daneben aber die Grundfinanzierung der Hochschulen stagniere oder rückläufig sei. Dass der Bundestag zur Entwicklung der neuen Zulassungs-Software ebenfalls mit 15 Millionen Euro beitrage, hatte die Ausschussvorsitzende Ulla Burchardt herausgestellt.
„Wir sind noch nicht über den Berg.“ So schätzte Prof. Stefan Jähnichen vom Fraunhofer-Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik die Lage im März ein. Erste Testläufe des Programms hätten mehr Fehler ergeben als erwartet. Ende April gebe es die Chance, „die Reißleine zu ziehen“ und sich doch noch gegen die Einführung der Software zum geplanten Zeitpunkt zu entscheiden, machte Jähnichen damals deutlich. Jetzt kam es wie erwähnt sogar schon früher dazu.
Zur Bereitschaft der Hochschulen, sich an dem System zu beteiligen, hatte sich Staatssekretär Dr. Josef Lange von der Kultusministerkonferenz geäußert. Demnach wolle die überwiegende Zahl der Universitäten in das neue Zulassungsverfahren einsteigen. In vier Bundesländern – nicht jedoch in Baden-Württemberg – hätten alle Hochschulen ihre Zustimmung signalisiert; deutschlandweit sei die Beteiligung der Fachhochschulen noch unklar.