Eine ganze Reihe architektonisch bemerkenswerter Neubauten ist gerade in den vergangenen Jahren an der Ruperto Carola entstanden. An ihnen zeigt sich, dass Funktionalität und eine ästhetisch überzeugende Gestaltung einander gut ergänzen können. Ein schönes Beispiel hierfür ist das Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg (BZH, Foto: Sand + Partner), das nach seiner Totalsanierung in neuem Glanz erstrahlt.
Im Jahr 1997 gegründet, gehört das BZH zu den sogenannten zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen der Ruperto Carola, in denen Forscher verschiedener Disziplinen an gemeinsamen Projekten arbeiten. Aktuell widmen sich 14 Forschungsgruppen in den verschiedenen Labors biochemischen Fragestellungen, untersuchen die Funktionen von Zellen und Organismen auf der Basis ihrer molekularen Bausteine. In der Lehre werden Praktika, Seminare und Vorlesungen für Studierende der Biologie, Chemie und Medizin angeboten.Bei der Suche nach einem Hauptgebäude für das Biochemie-Zentrum wurde seinerzeit eine Umnutzung des in den 1970er-Jahren entstandenen Gebäudes INF 328 beschlossen. Nach umfangreichen Arbeiten zur Schadstoffsanierung begannen – bei laufendem Betrieb – im Jahr 2004 die eigentlichen Umbauarbeiten, die sich bis 2010 über zwei Bauabschnitte erstreckten.
Im Erdgeschoss ist dabei ein großzügiger Kommunikationsbereich entstanden. Labore für die Studentenpraktika befinden sich in der Nordspange. Und die Obergeschosse wurden zu Forschungslaboren mit den entsprechenden Diensträumen ausgebaut.
Als architektonisches Detail fällt besonders der mit einer Edelstahlfassade versehene Seminarraum im Erdgeschoss ins Auge: Mit seiner tropfenartigen Form und den charakteristischen Fenstern im Panorama-Format ragt er teilweise aus dem Gebäude heraus. Der Zugang zu diesem Saal, in dem rund 120 Personen Platz finden, erfolgt über das Foyer des Biochemie-Zentrums.
Oliver Fink