Wie ist das Herz aufgebaut? Welche Einflüsse kontrollieren Kraft und Geschwindigkeit seines Pumpens? Oder was bewirkt Digitalis an einer Herzmuskelzelle? In einem neuen Repetitorium machen Heidelberger Medizinstudierende höherer Semester ihre jüngeren Kommilitoninnen und Kommilitonen fit für die Prüfungen (Foto: Klinikum).
Analog zum Heidelberger Medizincurriculum „HeiCuMed“ wird der umfangreiche Stoff nicht mehr nach Fächern wie Anatomie, Physiologie oder Biochemie getrennt, sondern nach Organsystemen gemeinsam – also integriert – aufbereitet. Dazu haben Studierende des klinischen Abschnitts in Zusammenarbeit mit den Lehrverantwortlichen der Vorklinik die bestehenden fachspezifischen Repetitorien im neuen Konzept vereint. Und die angehenden Mediziner nehmen das kostenlose Angebot als Lernhilfe begeistert an.In Heidelberg lernen Medizinstudierende nach dem innovativen Curriculum „HeiCuMed“: Es gibt fächerübergreifende Seminare und Vorlesungen, die an Organsystemen und bereits auf die klinische Denkweise hin ausgerichtet sind. Zusätzliche Kurse wie Ultraschall an Mitstudenten und Praktika bei niedergelassenen Ärzten schlagen die Brücke zur späteren klinischen Ausbildung.
Eine Lernhilfe sind die seit 2007 bestehenden Repetitorien. Bislang nach Fächern wie Anatomie oder Biochemie aufgeteilt, wurden sie nun in Form von semesterbegleitenden Veranstaltungen an das erfolgreiche System des Studiums angepasst: „Das integrierte Repetitorium erleichtert den Studierenden das Verstehen von Zusammenhängen im menschlichen Körper. Außerdem lernt man die vielen Details der einzelnen Fächer einfacher und schneller, wenn man Assoziationen knüpft“, erläutern die beiden Studenten Björn Jacobi und Fabian Rengier – Initiatoren der Repetitorien in Heidelberg – den Sinn des neuen Konzepts.
Jedes Semester besuchen mehr als 200 Hochschüler regelmäßig die Wiederholungskurse. Das neue Konzept wird enthusiastisch aufgenommen: „Als Studierender kann man Probleme seiner jüngeren Kommilitonen leichter nachvollziehen und entsprechend helfen. Immer wieder kommen Teilnehmer auf uns zu und bedanken sich für das hervorragende Angebot und die großartige Lernhilfe“, freuen sich die Tutoren.
Sämtliche Tutoren sind Medizinstudierende klinischer Semester, die sich durch großes fachliches Interesse auszeichnen und mit Begeisterung in der universitären Lehre mitarbeiten. Zudem gewährleistet die enge Kooperation mit den Dozenten eine hohe Qualität des Heidelberger Vorklinik-Repetitoriums.
Studierende und Lehrende setzten das neue Konzept übrigens gemeinsam mit der Studiengebührenkommission um. „Die Repetitorien sind ein gutes Beispiel für die sinnvolle Verwendung der Gebühren zur Verbesserung der Lehre“, sind die Lehrkoordinatoren PD Dr. Cordula Harter (Biochemie), PD Dr. Ralph Nawrotzki (Anatomie und Zellbiologie) und Dr. Stefan Titz (Physiologie) überzeugt. Alle Beteiligten hoffen, dass das erfolgreiche Projekt auch nach dem Wegfall der Studiengebühren weiterlaufen kann.
Kontakt:
Björn Jacobi und Fabian Rengier
E-Mail: bjoern.jacobi@med.uni-heidelberg.de und fabian-rengier@web.de