Eine Initiative mit Pfiff
Von Ute von Figura
Eine Art Familienersatz – nicht weniger wollen die PFIF-Mitarbeiterinnen für die Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler der Universität Heidelberg sein. Seit gut zwei Jahrzehnten bewirten die „Partners for International Friendship“ einmal wöchentlich ausländische Wissenschaftler und ihre Familien mit Selbstgebackenem und kommen mit ihnen ins Gespräch. 2007 wurden die PFIFler für ihr ehrenamtliches Engagement mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland durch den damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler ausgezeichnet.
„Unsere Intention ist im Grunde noch dieselbe wie zu Beginn im Jahr 1991“, erzählt Ruth Kraft, eine der Gründerinnen der Initiative. „Wir wollen den Gastwissenschaftlern und ihren Angehörigen während ihres Aufenthaltes in Heidelberg die deutsche Kultur, die deutschen Traditionen und Feste näher bringen.“ Neben den Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen von PFIF ergäbe sich dabei immer auch die Gelegenheit, Wissenschaftler außerhalb des eigenen Instituts aus anderen Disziplinen und Ländern zu treffen, sich mit ihnen auszutauschen und neue Freundschaften zu schließen.
„Natürlich vermisse ich meine Heimat, aber hier habe ich ein Art neues Zuhause gefunden“, erzählt Chaw Pa Pa Oo aus Myanmar. „Und viele neue Mütter und Großmütter“, fügt sie lachend hinzu. Seit zwei Jahren arbeitet die Postdoktorandin am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen der Universität. Fast jeden Mittwoch sei sie bei den PFIF-Treffen dabei – ein Ereignis, auf das sie sich den ganzen Tag freue. Maduni Madanayake aus Sri Lanka stimmt Chaw Pa Pa Oo zu. Die Alexander von Humboldt-Stipendiatin am Institut für Public Health sagt: „Die Atmosphäre bei den Treffen ist immer sehr herzlich und familiär.“
Ein Teil des PFIF-Teams mit (von links) Brigitte Lichtenthaler, Gertrud Gleiter, Ruth Kraft, Dr. Meggie Passmann-Woltes, Gudula Schwabe und Petra Obermüller.
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Foto: Fink
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„Dieses Engagement ist keine Einbahnstraße für uns“, betont Ruth Kraft. „Es kommt so viel an Freude, an Dankbarkeit von den Gästen zurück, dass sich der Einsatz immer lohnt.“ Ihr großer Wunsch sei es, dass sich weiterhin Frauen – und selbstverständlich auch Männer – fänden, die Lust haben sich einzubringen. „Nur so kann gewährleistet werden, dass PFIF weiterbesteht.“
Die Initiative zur Gründung von PFIF ging ursprünglich von sieben Frauen aus, die alle über ihre Ehemänner mit der Ruperto Carola verbunden waren. Inzwischen hat die Initiative zehn ehrenamtliche Mitglieder. Mitfinanziert wird PFIF durch Spenden der Universität Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).
PFIF lädt jeden Mittwoch von 17 bis 19 Uhr in das Begegnungszentrum des Gästehauses der Universität im Neuenheimer Feld ein. Alle Gastwissenschaftler und ihre Angehörigen sind herzlichen willkommen. Wer Interesse hat, sich bei PFIF zu engagieren, schreibt an: Kraft.HD@t-online.de
www.uni-heidelberg.de/einrichtungen/service/gaestehaeuser/pfif.html