Von Oliver Fink (Text und Foto)
Den Vorsitz des Heidelberger Universitätsrats hat seit Oktober vergangenen Jahres Dr. Ulrike Albrecht inne. Der Universitätsrat ist als Aufsichtsrat neben Rektorat und Senat eines der drei zentralen Organe der Hochschule und mit sechs externen und fünf internen Mitgliedern besetzt; Rektorat und ein Vertreter des Wissenschaftsministeriums nehmen an den Sitzungen beratend teil. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören die Wahl von Rektor und Kanzler, die Beschlussfassung über Struktur- und Entwicklungspläne sowie die Feststellung der Jahresabschlüsse, ferner die Zustimmung zu hochschulübergreifenden Kooperationen, zu Hochschuleinrichtungen und Unternehmensbeteiligungen. Ein Interview mit der Leiterin der Abteilung Strategie und Außenbeziehungen der Alexander von Humboldt-Stiftung über ihre Aufgaben in diesem Gremium und Perspektiven der Universitätsentwicklung:
Frau Albrecht, Sie gehören dem im Jahr 2000 ins Leben gerufenen Universitätsrat bereits seit 2004 an. Zwischen 1997 und 2001 haben Sie an der Ruperto Carola als Forschungsdezernentin gewirkt. Wie stellt sich aus Ihrer Sicht die Entwicklung der Universität seit dieser Zeit dar?„In der Rückschau dessen, was ich noch aus den 90er-Jahren kenne, hat sich die Universität in vielen Bereichen enorm bewegt. Einer der Höhepunkte für mich als Mitglied des Universitätsrats war zweifellos die Diskussion über die Exzellenzinitiative und schließlich das Einbringen der Anträge. Einschneidend war dabei, dass der erste Antrag für das Zukunftskonzept negativ beschieden wurde. Auf einer Klausurtagung mit dem Universitätsrat haben wir damals darüber diskutiert, was zukünftig die Schwerpunkte der Universität sein sollen. Der Entscheidung für das Profil Volluniversität folgte ein schwieriger, aber letztlich sehr erfolgreicher Prozess, der meines Erachtens auch ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Universität bewirkt hat.“
Seit Oktober amtieren Sie nun als neue Vorsitzende des Heidelberger Universitätsrats. Worin bestehen Ihre Hauptaufgaben?
„Meine Hauptaufgabe sehe ich darin, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen in diesem Gremium die Entwicklung der Universität zu begleiten und mitzugestalten. Entscheidungen treffen wir etwa im finanziellen Bereich. Zugleich beraten wir die Universität. Gerade die externen Mitglieder bringen hierfür ihre Außensicht und ihre jeweilige spezifische Expertise ein. So ist beispielsweise der Schwerpunkt meiner Tätigkeit bei der Humboldt-Stiftung der Bereich der Internationalisierung der Wissenschaft in Deutschland.“
Was werden die bestimmenden Themen in Ihrer Amtszeit sein?
„Eine großes und zugleich komplexes Thema ist sicherlich die Konsolidierung der durch die Exzellenzinitiative geschaffenen Strukturen und die damit verbundene Frage: Was kommt danach? Die strukturellen und auch strategischen Veränderungen, die mit der ersten und zweiten Phase der Exzellenzinitiative einhergegangen sind, müssen sich in die Zukunft transportieren lassen. Die Herausforderung besteht dabei nicht nur darin, das finanziell hinzubekommen, sondern insbesondere auch inhaltlich Strategien zu entwickeln.“
Siehe auch: Dr. Ulrike Albrecht übernimmt Vorsitz des Universitätsrates