Von Till Seemann und Jana Gutendorf
„Interesse und Beratungsbedarf sind offenbar vorhanden“, kommentierte der Vorsitzende des Personalrats, Hermino Katzenstein, die rege Teilnahme an der Teilpersonalversammlung für wissenschaftliche Hilfskräfte der Universität Heidelberg. Denn immerhin rund 70 „Hiwis“ hatten sich Ende Juni im Hörsaal 2 des Theoretikums eingefunden (Foto: Seemann), um sich über die Arbeit des Personalrats, vor allem aber über Tarif- und Arbeitsverträge, Regelungen im Krankheitsfall oder ihren Urlaubsanspruch zu informieren.
Mit der Beteiligung waren die Veranstalter sehr zufrieden. „Ein ähnliches Treffen fand bereits vor einigen Jahren statt. Damals blieben wir aber mehr oder weniger unter uns“, so Katzenstein, der seit gut drei Jahren Personalratsvorsitzender ist. An der Ruperto Carola arbeiten rund 2600 studentische und wissenschaftliche Hilfskräfte, von denen die wenigsten, sagte Katzenstein, ausreichend über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt seien. Der Personalrat könne in vielen Fällen Unterstützung und Information anbieten – beispielsweise in Form von Beratungsgesprächen, wenn es zum Streit mit dem Chef gekommen ist.„Leider aber melden sich nur wenige Hiwis mit ihren Fragen und Problemen bei uns. Dabei hat der heutige Tag gezeigt, dass es durchaus Gesprächsbedarf und auch Konfliktpotenzial gibt“, erklärte der Personalratsvorsitzende. Der Hintergrund: Teil der Versammlung war eine lebhafte Diskussion, in der es um die Arbeitsbereiche von Hilfskräften an der Hochschule ging. Soll deren Arbeit – wie es das Gesetz schon lange vorsieht – auf Tätigkeiten in Forschung und Lehre wie die Tutorien beschränkt werden?
Studierende, die in Sekretariaten oder in der elektronischen Datenverarbeitung beschäftigt sind, würde das vor Probleme stellen. Hermino Katzenstein: „Wir können die Sorgen dieser Studenten natürlich verstehen; es gibt aber im Personalrat auch die Ansicht, dass solche Stellen regulären Beschäftigungsverhältnissen vorbehalten sein sollten. Die Diskussion ist noch nicht abgeschlossen – diese möchten wir natürlich weiter mit den Betroffenen, also den Studierenden führen.“
Ziel des Personalrats ist unter anderem, einen Tarifvertrag für wissenschaftliche Hilfskräfte abzuschließen, wie er schon seit 1981 in Berlin existiert. „Der Aufbau einer Arbeitsgruppe mit studentischen Vertretern, wie sie bereits an anderen Landesunis besteht, wäre ein erster Schritt dazu.“ Das, betonte der Vorsitzende Katzenstein, gehe aber nur, wenn sich genügend motivierte Studierende zusammenfänden.
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