Von Till Seemann
Zehntausende junge Griechen studieren derzeit im Ausland, mehrere Tausend von ihnen in Deutschland. Alexia Papaioannou (Foto: Fink) gehört seit diesem Wintersemester dazu – die 18-Jährige aus Athen hat sich für ein Jura-Studium an der Ruperto Carola eingeschrieben. Das Besondere an ihr: Alexia hat die diesjährigen zentralen Abschlussprüfungen als beste Abiturientin von gesamt Griechenland abgelegt. Dass sie sich danach für ein Studium in Deutschland entschied, löste in ihrer Heimat einen großen Medienrummel aus. Denn angesichts der Wirtschaftsmisere verlassen viele der klügsten Köpfe das Land; und dass sich Griechenlands beste Abiturientin einen Studienort ausgerechnet in Deutschland aussuchte, von dem sich nicht wenige ihrer Landsleute zurzeit bevormundet fühlen, sorgte für großes Aufsehen, beinahe für einen Aufschrei. Alexia Papaioannou im Interview über ...
… ihre Entscheidung, in Deutschland zu studieren:„In Athen habe ich eine deutsch-griechische Schule besucht und bin darum mit der deutschen Sprache vertraut. In diesem Jahr hat die Schule außerdem zum ersten Mal am DAAD-Stipendien-Programm für Deutsche Auslandsschulen teilgenommen. Ich habe eines dieser Stipendien erhalten, wodurch mein komplettes Studium abgesichert ist. So ist dann die Wahl auf Deutschland gefallen. Einige meiner Freunde aus Griechenland werden ebenfalls in Deutschland studieren.“
… ihre Entscheidung, nach Heidelberg zu gehen:
„Die Entscheidung fiel zwischen Heidelberg und München. Im letzten Jahr habe ich mir bereits die Ludwig-Maximilians-Universität angeschaut. München ist eine schöne Stadt, aber mir gefällt die persönlichere Note von Heidelberg. Die Uni Heidelberg hat eine lange Geschichte und Tradition. Und die Stadt ist ebenfalls sehr schön.“
… ihre Entscheidung, Jura zu studieren:
„Die deutschen Rechtswissenschaften genießen in Griechenland großes Ansehen. Jura als Wissenschaft hat mich schon immer fasziniert. Ob ich einmal Juristin werden möchte, weiß ich allerdings noch nicht. Ich kann mir auch gut vorstellen, später als Journalistin zu arbeiten. Die Kenntnisse, die ich im Jura-Studium erhalte, sind dann hoffentlich hilfreich. Für mich ist das Studium auch eine Herausforderung. Wenn ich es bestehe, habe ich eine gute Ausgangsposition für viele Berufe.“