Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

„Bisweilen auch ein wenig Unangepasstheit“

Von Oliver Fink (Text und Foto)

Mit Beginn des laufenden Semesters hat Prof. Dr. Beatrix Busse das Amt der Prorektorin für Studium und Lehre an der Ruperto Carola übernommen. Busse, Jahrgang 1973, absolvierte ein Lehramtsstudium in den Fächern Englisch und Geschichte an den Universitäten Osnabrück und Keele im Vereinigten Königreich. 2004 folgte die Promotion am Englischen Seminar der Universität Münster, an dem sie sieben Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. Auslandsaufenthalte führten sie nach Birmingham, Stratford und Lancaster, unter anderem mit einem Stipendium der British Academy. Von 2008 bis 2010 lehrte und forschte sie an der Universität Bern, an der sie auch ihre Habilitation abschloss. Im Jahr 2011 wurde Beatrix Busse als Professorin an das Anglistische Seminar der Universität Heidelberg berufen. Die Prorektorin im Interview:

Zum Wintersemester haben sich wieder viele neue Studentinnen und Studenten an der Ruperto Carola eingeschrieben. Was geben Sie diesen mit auf den Weg?

„Wichtig ist zunächst für die Studierenden zu überprüfen, ob sie sich für das richtige Fach entschieden haben, das auch wirklich den eigenen Interessen und Erwartungen entspricht. Zugleich sollten sie frühzeitig über den fachlichen Horizont hinausschauen und das große Angebot in Heidelberg an allgemeinbildenden Veranstaltungen – wie etwa das Studium Generale – nutzen. Unbedingt empfehlen möchte ich einen Auslandsaufenthalt im Laufe des Studiums. Ganz allgemein finde ich es wichtig, authentisch zu bleiben und mit Mut, Neugier, Engagement und bisweilen auch ein wenig Unangepasstheit den vielen neuen Herausforderungen zu begegnen, die so ein Studium mit sich bringen.“

Sie sind seit rund zwei Jahren in Heidelberg. Was gefällt Ihnen hier besonders gut?

„Als Wissenschaftlerin finde ich es toll, welche Möglichkeiten ich hier habe interdisziplinär zu arbeiten, zum Beispiel im Marsilius-Kolleg, in dem ich als Fellow mit Kollegen aus anderen Disziplinen gemeinsam forschen kann. Derartig inspirierende Bedingungen gab es an meinen bisherigen Stationen in dieser Form und Fülle nicht. Was Heidelberg als Ort zum Leben angeht: Ich brauche immer ein bisschen Zeit, um eine Stadt so richtig kennenzulernen. Inzwischen habe ich hier viele nette Ecken entdeckt und fühle mich wohl.“

Was haben Sie sich für Ihre Amtszeit als Prorektorin für Studium und Lehre vorgenommen?

„Ich möchte wie bisher auch möglichst intensiv den Dialog mit den Studierenden führen und dabei deren Lebenswelten und kreatives Potenzial im Blick behalten. Es ist mir wichtig, stets ein offenes Ohr für Wünsche und Probleme der Studierenden zu haben. Thematisch wird sicher die Reform des Lehramtsstudiums in Baden-Württemberg eine große Rolle spielen. Darüber hinaus wird es unter anderem um eine weitere Internationalisierung der Studiengänge, die Weiterentwicklung der Graduiertenausbildung sowie innovative Konzepte für eine forschungsorientierte Lehre gehen. Damit sollen an der Ruperto Carola die Studierenden möglichst früh an aktuelle Fragen der Forschung herangeführt und so früh wie möglich in die Forschungsprozesse eingebunden werden.“

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