Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

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Studienfachschaften stellen drei Viertel der Sitze

Neue Vertretung: Wahlbeteiligung beim Urnengang für den StuRa lediglich knapp 14 Prozent

Aus 70 Vertretern setzt sich der neue Studierendenrat (StuRa) an der Universität Heidelberg zusammen. Nach dem jetzt vorliegenden endgültigen Ergebnis der ersten StuRa-Wahlen, die vom 18. bis 20. November an der Ruperto Carola die Hochschüler an die Urnen riefen (Foto: Werschak), entfallen 52 Sitze auf die einzelnen Studienfachschaften. 18 Sitze werden von Listenvertretern übernommen – elf Listen hatten sich um die Plätze beworben. Die Anzahl der Listenvertreter im Studierendenrat ist abhängig von der Wahlbeteiligung: Insgesamt hatten sich lediglich 13,84 Prozent der Studierenden an dem Urnengang beteiligt.

Mit vier Sitzen schnitt die Grüne Hochschulgruppe dabei am besten ab. Die Fachschaftsinitiative Jura Heidelberg erreichte zwei Sitze, die UnIVersAL-LISTE einen, die Liste Medizin drei Sitze, die Pogo-Anarchistische Liste einen genauso wie RCDS & Liberale Hochschulgruppe, Die LISTE und die Piraten-Hochschulgruppe; die JUSO-Hochschulgruppe kann drei Vertreter entsenden, Die Linke.SDS einen. Leer ging der Verein afrikanischer Studierender an der Universität Heidelberg aus.

News1 Stura I

Bei der konstituierenden Sitzung des Studierendenrats, dem legislativen Gremium der Verfassten Studierendenschaft (VS), wurden am 10. Dezember die übrigen zentralen Organe gewählt: die Referatekonferenz als Exekutive und die Schlichtungskommission. So ist gewährleistet, dass die neue Vertretung der Hochschüler wie vom Gesetz gefordert bis zum 31. Dezember dieses Jahres eingerichtet ist und die Gremien ihre Arbeit aufnehmen können.

Nach dem Gesetz zur Einführung der Verfassten Studierendenschaft in Baden-Württemberg nimmt die VS die hochschulpolitischen, fachlichen und fachübergreifenden sowie die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Belange der Studierenden wahr. Sie soll die politische Bildung und das staatsbürgerliche Verantwortungsbewusstsein der Hochschüler sowie die Gleichstellung und den Abbau von Benachteiligungen innerhalb der Studierendenschaft fördern.

Die Ergebnisse der StuRa-Wahlen im Einzelnen (pdf)

http://vs.uni-hd.de

www.uni-heidelberg.de/einrichtungen/studium/vs

Das Lehramtsstudium im Ländle wird reformiert

Neue Ausbildung: In zwei Jahren werden für angehende Lehrer Bachelor und Master eingeführt

Die Lehrerausbildung in Baden-Württemberg wird reformiert. Das hat der Ministerrat Anfang Dezember beschlossen. „Gute Schulen brauchen vor allem eines: gute Lehrerinnen und Lehrer. Gerade die Stärkung der Fachwissenschaftlichkeit der Ausbildung ist entscheidend für den Lernerfolg insbesondere der schwächeren Schülerinnen und Schüler und damit für die Entkopplung des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft. Hierfür schaffen wir mit den beschlossenen Eckpunkten die entscheidende Voraussetzung“, unterstrich Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Anschluss an die Kabinettssitzung.

Nach der Reform werden alle Lehramtsstudiengänge (Foto: Universität) zum Wintersemester 2015/16 auf Bachelor und Master umgestellt. Die Studierenden müssen sich dann erst verbindlich für den Lehrerberuf entscheiden, wenn sie im Bachelor Erfahrungen gesammelt haben. Bis dahin steht ihnen die Möglichkeit offen, sich anderen Studiengängen zuzuwenden. Universitäten, Pädagogische und weitere Hochschulen sollen künftig intensiver in der Lehrerausbildung kooperieren, um neue Konzeptionen der Lehramtsstudiengänge umzusetzen.

News2 Lehrer I

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer sagte dazu: „Für die Lehrerbildung wollen wir die großen Kompetenzen, die an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen vorhanden sind, noch besser nutzen. Lehrerinnen und Lehrer benötigen ein starkes fachwissenschaftliches Fundament und darauf abgestimmtes fachdidaktisches und bildungswissenschaftliches Wissen.“ Und Kultusminister Andreas Stoch betonte: „Wir brauchen gute und exzellent ausgebildete Lehrkräfte, die auf ihre Aufgaben in unseren Schulen so vorbereitet sind, dass unsere Kinder und Jugendlichen optimal gefördert werden. Jede Lehrkraft muss künftig Lernstände der Schülerinnen und Schüler diagnostizieren, mit heterogenen Lerngruppen umgehen, mit Schülerinnen und Schülern mit besonderem Förderbedarf arbeiten, in diesen Bereichen didaktisches und methodisches Handwerkszeug erwerben und entsprechende Forschungsergebnisse kennen und nutzen.“ Daher bekommen alle Lehramtsstudierenden in Zukunft auch eine Grundbildung in Fragen der Inklusion.

Die Eigenständigkeit der Lehramtsstudiengänge in Baden-Württemberg mit ihren spezifischen Profilen bleibt nach der geplanten Novelle erhalten. So soll es auch weiterhin Studiengänge gemäß den KMK-Lehramtstypen für die Grundschule, für die Sekundarstufe I, für das Gymnasium und für die Sonderpädagogik geben. Die Regelstudienzeit des Lehramtsstudiums für die Sekundarstufe I und für Sonderpädagogik wird auf zehn Semester verlängert, wie sie für das Lehramt an Gymnasien bereits heute gilt. Die Dauer des Studiengangs Lehramt an Grundschulen bleibt unverändert.

http://mwk.baden-wuerttemberg.de/studium-und-lehre/lehrerbildung

Übersicht der Eckpunkte der Reform der Lehrerbildung (pdf)

Video mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann: „Für gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer“

Größtmögliche Versorgung für kleine Herzpatienten

Neuer Operationssaal: Kinderherzzentrum des Klinikums jetzt unter einem Dach

Das Kinderherzzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg ist unter einem Dach. Dank großzügiger Unterstützung der Dietmar Hopp Stiftung von drei Millionen Euro – die Gesamtkosten betrugen 5,7 Millionen Euro – stehen jetzt moderne Räumlichkeiten mit einer innovativen Ausstattung für die Behandlung von Kindern mit angeborenen Herzfehlern und schweren Herzerkrankungen zur Verfügung. Dazu gehören ein neuer Operationssaal und ein Herzkatheterlabor. „Wir freuen uns, dass die Dietmar Hopp Stiftung damit einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung dieser Kinder leisten konnte“, erklärte Katrin Tönshoff, Leiterin der Geschäftsstelle der Stiftung, anlässlich der Inbetriebnahme des neuen Kinderherz-Operationssaals (Foto: Klinikum).

Kinder mit angeborenen Herzfehlern und Herzerkrankungen werden seit 50 Jahren am Universitätsklinikum betreut, bislang aber an zwei getrennten Orten: in der Herzchirurgischen Abteilung der Chirurgischen Klinik und in der Kinderklinik. „Die gemeinsame Betreuung durch Kinderärzte und Chirurgen unter einem Dach ist für das Universitätsklinikum ein Meilenstein“, sagte Prof. Dr. Matthias Karck, stellvertretender Leitender Ärztlicher Direktor des Klinikums und Ärztlicher Direktor der Klinik für Herzchirurgie. Und die Kaufmännische Direktorin Irmtraut Gürkan ergänzte: „Die Einrichtung von OP-Sälen in der neuen benachbarten Frauen- und Hautklinik, die direkt an die Kinderklinik anschließt, hat es möglich gemacht, dass einer der sechs neuen OP-Säle speziell für die Kinderherzchirurgie zur Verfügung steht.“ Ein zweiter OP-Saal, der von der Hautklinik genutzt wird, ist identisch ausgestattet; Kinder-Intensivstation und Herzkatheterlabor sind in unmittelbarer Nachbarschaft.

News3 Herz I

Herzfehler gehören zu den häufigsten angeborenen Erkrankungen – in Deutschland sind rund 300 000 Menschen betroffen. Nicht alle müssen operiert werden, doch ein Teil der Kinder ist so schwer erkrankt, dass sie ohne eine Operation die ersten Tage, Wochen oder Monate nicht überleben würden. In Heidelberg werden jährlich rund 4500 herzkranke Kinder behandelt, rund 900 davon stationär. „Die Zahl der Kinder mit sehr schweren Erkrankungen, die wir in Heidelberg betreuen, hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen“, berichtete PD Dr. Raoul Arnold, Leitender Oberarzt der Abteilung Kinderkardiologie/Angeborene Herzfehler.

Prof. Matthias Karck: „Die Operationen an den kleinen Patienten sind sehr anspruchsvoll. Sie brauchen ein gut eingespieltes Team aus Chirurg, Anästhesist, OP-Pflege und Kardiotechnikern, die die Herz-Lungen-Maschine bedienen, und eine sehr gute technische Ausstattung, die der neue OP optimal bietet.“ Die Sektion Kinderherzchirurgie wird von Dr. Christian Sebening geleitet. So wie der Leiter der Sektion besitzt auch Oberarzt PD Dr. Tsvetomir Loukanov das nationale Zertifikat Kinderherzchirurgie.

www.klinikum.uni-heidelberg.de/Willkommen-im-Herzzentrum-Heidelberg.111232.0.html

Bildergalerie und Pressemappe

Manche Stücke entpuppten sich als Fälschung

Neue Ausstellung: Studentische Projektgruppe arrangierte Schau im Antikenmuseum

Eine studentische Projektgruppe hat die aktuelle Sonderausstellung des Antikenmuseums der Ruperto Carola gestaltet, die unter dem Titel „Gefunden – gesammelt – geschenkt: Antike Kleinkunst aus privaten Schenkungen“ 130 Objekte von bemalten Gefäßen über Lampen bis hin zu Schmuck zeigt. Die einzelnen Stücke wurden vor Jahrzehnten in Ländern des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens erworben und dem Antikenmuseum in den vergangenen Jahren von verschiedenen Stiftern überlassen. Neben antiken Originalen sind darunter auch einige moderne Nachbildungen und Fälschungen.

Entwickelt wurde die Präsentation von einer Gruppe von Studierenden der Klassischen Archäologie unter Leitung von Dr. Hermann Pflug, Konservator des Antikenmuseums. Der studentische Beitrag war Teil eines einjährigen Museumspraktikums. Die Projektgruppe hat die gesamte Ausstellungsentwicklung begleitet, die Auswahl der Objekte ebenso wie den Entwurf der Plakate, und dabei auch die wissenschaftliche Bearbeitung, Einordnung und Beschreibung der Exponate übernommen.

News4 Antike I

Kleine unscheinbare Gegenstände, etwa Figuren aus Ton (Foto: Kopf einer Terrakottastatuette einer weiblichen Gottheit aus einer griechischen Werkstatt des 4. Jahrhunderts vor Christus), stehen neben wertvollen Objekten wie antiken Silbermünzen. „Für die Sammler hatten sie unabhängig von ihrem materiellen Wert meist eine persönliche Geschichte und besaßen darüber hinaus oft auch den Charakter von Erbstücken, die an Vorfahren und Familientraditionen erinnerten“, weiß Hermann Pflug. Der ursprüngliche Fundzusammenhang ist hingegen selten bekannt. Die Schau versucht, die Objekte nach möglichen Funktionen zu befragen und damit den historischen Kontext zu rekonstruieren – hierbei haben sich manche der Stücke als Fälschungen entpuppt.

Die Ausstellung „Gefunden – gesammelt – geschenkt: Antike Kleinkunst aus privaten Schenkungen“ ist noch bis zum 9. Februar im Antikenmuseum, im vierten Stock in der Marstallstraße 4, zu sehen. Der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten: Sonntag 11 bis 13 Uhr und Mittwoch 15 bis 17 Uhr. In der Weihnachtszeit ist die Ausstellung zwischen 23. Dezember und 7. Januar geschlossen. Es werden öffentliche Führungen angeboten; Gruppenführungen sind gegen Gebühr und nach Vereinbarung auch zu anderen Zeiten möglich.

www.klassische-archaeologie.uni-hd.de/einrichtungen/antikenmuseum.html