Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Olympische Übersetzungen

„Sotschi 2014 – wir sind dabei“: 13 Studierende der Ruperto Carola sind in der russischen Stadt am Schwarzen Meer vor Ort, wo Athleten aus aller Welt bei den Olympischen Winterspielen jetzt im Februar und bei den Paralympics im März um Medaillen kämpfen (Foto: privat). Als Zuschauer können die Heidelberger Studentinnen und Studenten, die allesamt über besondere Sprachkenntnisse verfügen, die Wettkämpfe allerdings nicht verfolgen: Sie sind als freiwillige Helfer im Einsatz, um etwa im medizinischen Bereich als Übersetzer zu wirken.

Die Kontaktaufnahme zum Organisationskomitee der Olympischen und der Paralympischen Spiele liegt fast ein Jahr zurück, wie Anastasia Konovalova berichtet. Als Lehrbeauftragte gibt sie Sprachkurse in der Russischen Abteilung des Instituts für Übersetzen und Dolmetschen (IÜD), zugleich ist sie dort als Praktika-Koordinatorin tätig. Es war ihre Idee, Hochschüler der Ruperto Carola auf dem Weg nach Sotschi zu unterstützen.

Bewerbungen konnten im Frühjahr 2013 über die Internetseite der sogenannten Volunteer-Bewegung abgegeben werden. 25 studentische Anwärter der Universität Heidelberg nahmen diese Möglichkeit wahr – unter insgesamt vermutlich 200 000 Interessenten aus aller Welt. Im Zuge eines Auswahlverfahrens folgten Tests zu den Sprachkenntnissen sowie Gespräche und Interviews mit Verantwortlichen des Organisationskomitees.

Schließlich konnten sich 13 Studentinnen und Studenten des IÜD über eine Zusage für ihre Tätigkeit als Freiwillige freuen. Im Vorbereitungsprogramm galt es dann, verschiedene Ausbildungsmodule zu absolvieren. Zusätzlich fand Mitte Januar ein von Anastasia Konovalova organisierter Workshop statt mit der Direktorin der Dolmetscher- und Übersetzerliga Sotschi, Anna Trocenko. Die ersten Studierenden des IÜD brachen bereits in der zweiten Januarhälfte sowie Anfang Februar nach Russland auf.

Wer als freiwilliger Sprachhelfer für die Verständigung zwischen „Hauptärzten“ vor Ort und den Medizinern der Nationalmannschaften oder aber für die Kommunikation zwischen Arzt und Sportler zuständig ist, begleitet neben den Wettkämpfen auch die Trainings. Die Heidelberger Studentinnen und Studenten sind jedoch nicht nur als Übersetzer im medizinischen Bereich im Einsatz sondern unterstützen auch die Mitglieder der Internationalen Olympischen und Paralympischen Komitees (IOC/IPC) oder arbeiten als Volunteers in den IOC- und IPC-Hotels. Und zu den Aufgaben der Freiwilligen aus der Neckarstadt gehört auf dem Gebiet der linguistischen Dienstleistungen ebenfalls das Dolmetschen in den sogenannten Mixed Zones, in denen die Sportler nach ihren Wettkämpfen den Journalisten Rede und Antwort stehen.

http://vol.sochi2014.com/en

Siehe auch Sportschau-Interview: Volunteers – Vorbilder und Nichtraucher