Ihre Spitzenposition im bundesweiten und internationalen Vergleich hat die Universität Heidelberg in den QS Subject Rankings 2014 – einer Rangliste einzelner Fächer – weiter ausgebaut. In der Medizin, der Philosophie und den Rechtswissenschaften ist die Ruperto Carola nach den Kriterien dieser Auswertung jeweils die beste Universität in Deutschland. Insgesamt ist Heidelberg (Foto: Werschak) in acht Fächern unter den 50 besten Hochschulen weltweit vertreten – und damit mit einem Fach mehr als noch im vergangenen Jahr.
In der Medizin konnte die Ruperto Carola erneut fünf Plätze vorrücken und sich auf Rang 31 weltweit positionieren; sie behauptet sich so wie schon 2013 als beste deutsche Universität. Mit Rang 20 in der Philosophie (Vorjahr: 25) und einer großen Steigerung der Rechtswissenschaften von Rang 41 auf 24 setzt sich die Heidelberger Universität in beiden Fächern im diesjährigen Ranking deutschlandweit an die Spitze. Im Vergleich zu 2013 deutlich verbessert haben sich auch die Modernen Sprachen und die Geschichte: Mit Rang 21 (Vorjahr: 47) in den Modernen Sprachen nimmt Heidelberg deutschlandweit Platz zwei ein. Drittbeste deutsche Universität ist die Ruperto Carola mit Rang 18 in der Geschichte, nachdem sie im Jahr zuvor auf Rang 38 gelandet war. In den Biowissenschaften steht die Universität auf Platz 34 (Vorjahr: 42) und belegt damit unter den deutschen Hochschulen Position zwei.
Erstmalig unter den Top 50 weltweit vertreten ist in diesem Jahr die Heidelberger Linguistik mit Rang 50. Deutschlandweit ist die Ruperto Carola mit diesem Fach zweitbeste Universität. Eine weitere gute Platzierung unter den Top 50 erreichen die Physik und Astronomie mit Rang 27, was auf ganz Deutschland bezogen Position vier bedeutet. In der Gruppe der Plätze 51 bis 100 kann Heidelberg mit der Pharmazie und den Politikwissenschaften als zweitbeste deutsche Hochschule überzeugen, in den Geowissenschaften liegt die Ruperto Carola deutschlandweit auf dem dritten Platz.
Die Bewertung in den QS World University Rankings by Subject basiert auf den Daten des QS World University Ranking vom Herbst 2013, in dem die Heidelberger Universität deutschlandweit Platz eins belegte. Als Indikatoren für die Einzelauswertungen der Fächer wurden aus dem Hauptranking die Daten aus den Befragungen von Wissenschaftlern und Arbeitgebern sowie den Zitationsanalysen berücksichtigt.
Ein interdisziplinäres Forschungskonsortium mit Wissenschaftlern aus Mannheim, Heidelberg und Gießen wird in einer umfassenden Studie den „Sexuellen Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“ untersuchen. Das auf dreieinhalb Jahre angelegte Verbundprojekt ist am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim, an den Instituten für Kriminologie und Gerontologie der Universität Heidelberg sowie bei der Professur für Kriminologie der Universität Gießen angesiedelt. Als Verbundkoordinator leitet Prof. Dr. Harald Dreßing vom ZI das Konsortium.
Ziel der Studie ist es, den sexuellen Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche sowohl für die Betroffenen als auch für die Öffentlichkeit so transparent wie möglich aufzuarbeiten. Angelegt als modularer Projektablauf sollen dazu Daten aus Kirchenarchiven ausgewertet werden, ergänzt durch externe Datenquellen, die eine vergleichende Analyse mit anderen Formen des institutionellen Missbrauchs ermöglichen. Die Erfahrungen der Opfer sollen nach Angaben der Projektverantwortlichen bereits bei der Entwicklung der Forschungsinstrumente, aber auch bei der Interpretation der Ergebnisse durch Einrichtung eines Beirats von Beginn an einbezogen werden.
Das Verbundprojekt sieht zudem vor, die vielfältigen Facetten der Thematik durch semistrukturierte Interviews mit Opfern ebenso wie mit Tätern und mit Kirchenverantwortlichen aufzuarbeiten. Wie die Initiatoren betonen, soll der gewählte Forschungsansatz eine umfassende Analyse des sexuellen Missbrauchs innerhalb der katholischen Kirche ermöglichen, indem in die Untersuchungen voneinander unabhängige Erkenntnisquellen und Perspektiven einfließen. Dabei wollen die Wissenschaftler auch der Frage nachgehen, ob es spezifische Strukturen und Dynamiken innerhalb der katholischen Kirche gibt oder gegeben hat, die Missbrauchsdelikte gefördert haben.
Mitglieder des Forschungskonsortiums unter der Leitung von Prof. Dreßing sind Prof. Dr. Hans-Joachim Salize (ZI), Prof. Dr. Dieter Dölling und Prof. Dr. Dieter Hermann (Institut für Kriminologie), Prof. Dr. Andreas Kruse und Prof. Dr. Eric Schmitt (Institut für Gerontologie) sowie die Kriminologin und Rechtswissenschaftlerin Prof. Dr. Britta Bannenberg (Universität Gießen). Die Deutsche Bischofskonferenz hat das Verbundprojekt am 24. März in Bonn der Öffentlichkeit vorgestellt.
Pressemitteilung des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit
Mit einem neuen Mentoring-Programm eröffnet die Universität Heidelberg ihren Studierenden und Ehemaligen ein breitgefächertes, individuelles Informations- und Beratungsangebot. Unter dem Dach von Heidelberg Alumni International (HAI) stehen berufserfahrene Ehemalige – auch Research Alumni – jüngeren Netzwerkmitgliedern auf ihrem beruflichen Weg mit Rat und Unterstützung zur Seite. Den Kontakt (Grafik: HAI) können sie auf einer Online-Mentoring-Plattform im „HAInet“ herstellen.
Das Mentoring-Programm startete im September 2012 als Pilotprojekt des US-amerikanischen Alumni-Clubs Heidelberg Alumni USA (HAUS). Vergangenes Jahr wurde es für alle Studierenden und Alumni der Ruperto Carola geöffnet. Ziel des Programms ist es, dass Mitglieder des Universitätsnetzwerks „HAInet“ andere Teilnehmer der „HAIsociety“ mit ihren spezifischen Erfahrungen unterstützen und so jüngere Alumni oder Studierende von den vielseitigen Kenntnissen der zahlreichen HAI-Mitglieder profitieren können. Wer den Wunsch nach Unterstützung hat (Mentee), kann die Erfahrungen eines Experten zum gewünschten Thema (Mentor) nutzen.
Mentoren können so eine allgemeine Orientierungshilfe für Studierende oder jüngere Hochschulabsolventen bieten oder Mitglieder des Netzwerks beim Ausbau ihrer Karriere begleiten. Gemeinsam mit den Mentees können sie Strategien zur Lösung von beruflichen wie auch privaten Herausforderungen entwickeln oder aber das Leben und Arbeiten in fremden Ländern erleichtern. Research-Alumni können ferner bei der Planung eines Forschungsaufenthalts behilflich sein oder den wissenschaftlichen Nachwuchs bei der Wahl eines Dissertationsthemas beraten. Im Gegenzug haben sie aber auch die Möglichkeit, sich als Mentees Informationen für einen Forschungsaufenthalt an einer anderen Hochschule zu besorgen.
Wer Hilfe bei der Planung seiner beruflichen oder privaten Zukunft möchte oder wer umgekehrt seine Erfahrungen mit anderen teilen will, kann am Mentoring-Programm teilnehmen. Im „HAInet“ ist eine Mentorenliste zusammengestellt: Dort präsentieren die Mentoren in Kurzprofilen sich und ihren beruflichen Weg und erklären, zu welchen Fragestellungen und Bereichen sie unterstützend zur Verfügung stehen. Fragen zum Mentoring-Programm beantwortet das HAI-Team unter der E-Mail-Adresse:
service@alumni.uni-heidelberg.de
Mit dem „Conflict Barometer 2013“ hat das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK) jüngst seine Daten und Analysen zum weltweiten Konfliktgeschehen des vergangenen Jahres veröffentlicht. Demnach wurde 2013 erneut ein Höchststand an Kriegen erreicht (Grafik: Institut). Das neue Konfliktbarometer ermöglicht es erstmals, die Dynamik von Auseinandersetzungen auf regionaler Ebene oder im zeitlichen Ablauf kartographisch darzustellen. Das HIIK arbeitet als gemeinnütziger Verein, der am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg angesiedelt ist.
Unter den insgesamt 414 beobachteten Konflikten zählten die Politikwissenschaftler 45 hochgewaltsame, das heißt Auseinandersetzungen, die sich durch massiven Einsatz organisierter Gewalt auszeichnen und gravierende Folgen nach sich ziehen. 20 dieser Konflikte lassen sich nach Aussage der Experten aufgrund ihrer Intensitätsstufe als Kriege klassifizieren. Dieser Höchststand wurde auch im Jahr 2011 erreicht. Im „Conflict Barometer 2012“ war die Zahl der Kriege mit 18 ausgewiesen worden.
Während Europa im vergangenen Jahr zwar nicht von Kriegen betroffen war, mussten die Konfliktforscher dafür einen Anstieg der gewaltsamen Krisen beobachten. Dazu zählen die Wissenschaftler den seinerzeitigen Oppositionskonflikt in der Ukraine sowie neu entstandene Auseinandersetzungen in Griechenland. Mit insgesamt elf war der afrikanische Kontinent südlich der Sahara von über der Hälfte aller Kriege weltweit betroffen, dazu gehören etwa die Auseinandersetzungen im Sudan und Südsudan oder in Mali. Dies ist die höchste Anzahl an Kriegen in diesem Gebiet seit Beginn der Beobachtung. „Der enorme Anstieg in der Zahl der hochgewaltsamen Konflikte in der Region ist zu Teilen auch auf eine sich stetig verbessernde Quellenlage zurückzuführen“, betont Simon Ellerbrock, Leiter der Arbeitsgruppe „Afrika südlich der Sahara“. Nach Angaben der Experten wurden erstmalig seit 2010 indes keine hochgewaltsamen Konflikte zwischen Staaten verzeichnet. Zahlreiche zwischenstaatliche Krisen unterhalb der Gewaltschwelle hätten jedoch großes Eskalationspotenzial, wie HIIK-Vorstandsmitglied Peter Hachemer erklärt.
Das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung widmet sich seit 1991 der Erforschung, Dokumentation und Auswertung innerstaatlicher und internationaler politischer Konflikte weltweit. Das jährlich erscheinende „Conflict Barometer“ gibt einen Überblick über die aktuelle Entwicklung gewaltsamer und nichtgewaltsamer Konflikte. Zudem aktualisiert und pflegt das HIIK fortlaufend die Datenbank CONIS, die speziell für die Konfliktfrühwarnung entwickelt wurde.