Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Fußballer Damm macht dem Wettkampfsport Beine

Von Oliver Fink (Text und Foto)

Der ganz große Durchbruch als Fußballer blieb ihm verwehrt. Aber in seiner aktiven Zeit hat es Thorsten Damm, Mitarbeiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft (ISSW) der Ruperto Carola, immerhin zum „National Player of the Year“ in einer der vier Universitäts- und College-Ligen der Vereinigten Staaten gebracht. Anschließend spielte er parallel zu seinem Studium mit den späteren Weltmeistern Miroslav Klose und Roman Weidenfeller in der zweiten Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern. Seit Kurzem ist er für den Wettkampfsport der Universität Heidelberg verantwortlich. In dieser Funktion möchte er Studierende aller Fächer für eine Teilnahme an Uni-Turnieren gewinnen – nicht nur im Fußball.

Mit einem sogenannten Fußballstipendium war Thorsten Damm, der als Jugendlicher in den oberen Amateurligen kickte, Ende der 1990er-Jahre in die USA gekommen. Dort studierte er „International Business“ am Birmingham Southern College im US-Bundesstaat Alabama und hatte eine erfolgreiche Zeit im dortigen Soccerteam, die 1999 sogar in der Wahl zum Spieler des Jahres der NAIA-Liga gipfelte. Das wurde auch in Deutschland registriert, was sich unter anderem in einer Meldung im Fußballmagazin „kicker“ niederschlug. Sportlich führte ihn sein Weg danach zum 1. FC Kaiserslautern; das Studium absolvierte er in Mannheim. Doch beides unter einen Hut zu bringen war schwer. „Das Studium war mir letztlich wichtiger als eine Profikarriere“, bilanziert Thorsten Damm.

Am ISSW ist er seit 2006 tätig. Damm leitet dort die Fachabteilung Fußball und betreut den Hochschulsport mit. Seit Ende vergangenen Jahres ist er zudem für den Wettkampfsport zuständig: „Während beim Hochschulsport der Breitensportaspekt im Vordergrund steht, richtet sich der Wettkampfsport an Studentinnen und Studenten, die Lust haben, sich mit Studierenden anderer Universitäten zu messen und an entsprechenden Turnieren und Meisterschaften teilzunehmen.“ Dazu zählen die Deutschen Hochschulmeisterschaften genauso wie internationale Wettkämpfe – so konnte sich im vergangenen Jahr eine Studentin nach dem Gewinn der Deutschen Hochschulmeisterschaft für die Crosslauf-EM in Frankreich qualifizieren. Für die European Universities Games, die in diesem Sommer im kroatischen Zagreb stattfinden, haben sich im Rudern von der Ruperto Carola die Zweier ohne Steuerleute sowohl bei den Frauen wie bei den Männern empfohlen.

Allein um sportliche Erfolge geht es aber nicht. „Bei allem berechtigten Ehrgeiz soll die Freude am Wettkampf im Vordergrund stehen. Hinzu kommt der soziale Aspekt. Denn zum gemeinsamen Sport gehört auch der persönliche Austausch“, betont Thorsten Damm. So seien über den Wettkampfsport bereits viele Freundschaften unter den Hochschülern entstanden. „Darüber hinaus beobachten wir, dass die Verbundenheit und die Identifikation mit der eigenen Uni, in deren Farben die Studierenden ja immerhin antreten, zusätzlich gestärkt werden.“

Zu den Zielen, die sich der neue Beauftragte für den Wettkampfsport gesetzt hat, gehört es, noch aktiver um potenzielle Sportler für Turniere und Meisterschaften zu werben. Dabei will Damm die Erfahrungen nutzen, die er in den Vereinigten Staaten gesammelt hat. Im Gegensatz zu den in Europa verbreiteten Vereinsstrukturen spielt sich der amerikanische Amateur-Leistungssport hauptsächlich an den Universitäten und Colleges ab. Dementsprechend rekrutieren Hochschulen, etwa mit entsprechenden Stipendien, ganz gezielt sportliche Begabungen und beeinflussen damit in nicht unerheblichem Maße die Wahl des Studienorts. Thorsten Damm: „Kopieren lässt sich dieses System natürlich nicht, aber das eine oder andere Element können wir übernehmen. Schön wäre es vor allem, wenn wir den dortigen ‚Spirit‘ zumindest teilweise auch auf deutsche Verhältnisse übertragen könnten.“

Studierende aller Fächer sind eingeladen, am Wettkampfsport der Universität Heidelberg teilzunehmen. Das breite Spektrum an Disziplinen und Trainingsangeboten wird je nach Nachfrage immer wieder modifiziert. Informationen gibt’s auf der Seite des Hochschulsports unter „Wettkampfsport“ und auf Facebook:

www.hochschulsport.issw-hd.de
www.facebook.com/wettkampfsport.uniheidelberg