Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

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Natur- und Lebenswissenschaften sind top

Starke Ergebnisse: Ruperto Carola erzielt in den aktuellen Rankings Spitzenplatzierungen

Mit einer international erfolgreichen Platzierung auf Rang 39 behaupten die Heidelberger Naturwissenschaften und die Mathematik ihre Spitzenposition in einer Rangliste der großen Forschungsbereiche, die jüngst im Zuge des Academic Ranking of World Universities, des so genannten Shanghai-Rankings, veröffentlicht wurde. In diesem Broad Subject Fields Ranking für den Bereich „Natural Sciences and Mathematics“ belegt die Universität Heidelberg (Foto: Werschak) – wie bereits im Vorjahr – im deutschlandweiten Vergleich Position eins vor der Ludwig-Maximilians-Universität München (Position 44) und dem Karlsruher Institut für Technologie (Ranggruppe 51 bis 75). In der Gesamtrangliste, die vor einigen Wochen erschienen ist, wurde die Ruperto Carola ebenfalls als beste deutsche Hochschule ausgewiesen. Weltweit kam sie dort auf Platz 47, europaweit auf Rang zwölf.

Die Kriterien des Rankings entsprechen mit einer Ausnahme denen des Gesamtrankings, werden jedoch anders gewichtet. Entscheidend sind Indikatoren der Forschungsleistung: Bedeutende Publikationen und viel zitierte Wissenschaftler tragen zu je 25 Prozent zur Wertung bei ebenso wie der Anteil an Aufsätzen, die in den besten 20 Prozent der Fachzeitschriften des jeweiligen Forschungsfeldes veröffentlicht wurden; Mitarbeiter und Alumni, die mit dem Nobelpreis oder der Fields-Medaille ausgezeichnet wurden, machen 15 und zehn Prozent der Bewertung aus.

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Gleichfalls Platz eins nehmen die Heidelberger Lebenswissenschaften und die Medizin in einer Rangliste nach Fächergruppen des Times Higher Education World University Ranking ein. Im Bereich „Clinical, Pre-Clinical and Health“ ist die Universität Heidelberg in der Rangliste im bundesdeutschen Vergleich von zwei auf eins vorgestoßen, in den „Life Sciences“ konnte sie ihren ersten Platz aus dem Vorjahr behaupten. Eine weitere Spitzenplatzierung konnten die „Physical Sciences“ mit Rang zwei erringen. In der Gesamtliste, die eine Woche zuvor erschienen ist, wird die Ruperto Carola als zweitbeste deutsche Hochschule nach der Ludwig-Maximilians-Universität München geführt. Weltweit findet sie sich dort auf Position 43, innerhalb Europas auf Rang 13 wieder.

Die Kriterien des Ranking by Subject von Times Higher Education (THE) entsprechen denen des Gesamtrankings, werden jedoch für jede Fächergruppe und im Vergleich zur Gesamtliste anders gewichtet. Ausschlaggebend sind verschiedene Indikatoren in den fünf Leistungsbereichen Lehre, Forschung, Zitationen, Aspekte der Internationalisierung sowie Drittmitteleinnahmen aus der Industrie.

www.uni-heidelberg.de/universitaet/rankings
Siehe auch: „Erfolgreiche Positionierungen im Best Global Universities Ranking“

Studierende fühlen sich belasteter als Arbeitnehmer

Starke Anspannung: Stresslevel deutscher Hochschüler ist laut einer Befragung hoch

Studierende in Deutschland sind überdurchschnittlich gestresst. Das geht aus einer repräsentativen Online-Befragung des Lehrstuhls für Marketing der Universität Potsdam und des Lehrstuhls für Marketing und Business Development der Universität Hohenheim unter mehr als 18 000 Hochschülern hervor. Die Untersuchung, die im Auftrag des AOK-Bundesverbandes vorgenommen wurde und bisher die umfassendste ihrer Art ist, zeigt auch: Weibliche Studierende leiden mehr unter den Anforderungen als ihre Kommilitonen, an staatlichen Universitäten ist man gestresster als an privaten Hochschulen, und Bachelorstudenten fühlen sich mehr belastet als Studierende anderer Abschlussarten.

Studienleiterin Prof. Dr. Uta Herbst von der Universität Potsdam erklärt: „Es ist vor allem der Stress, der durch Zeit- und Leistungsdruck sowie die Angst vor Überforderung entsteht, der Studierenden das Leben schwer macht. 53 Prozent geben ein hohes Stresslevel an, damit rangieren sie sogar vor anderen Bevölkerungsgruppen.“ Wie eine vergleichbare Studie aus dem Jahr 2015 gezeigt hat, lag der Anteil der in der Arbeitswelt Beschäftigten mit hohem Stresslevel (Symbolbild: Shutterstock/Pogonici) mit 50 Prozent knapp darunter. Einen Grund für dieses hohe Belastungsgefühl sieht Studienleiter Prof. Dr. Markus Voeth von der Universität Hohenheim in den Folgen der so genannten Bologna-Reform mit ihrer stärkeren Reglementierung und erhöhten Prüfungsbelastung: „An erster Stelle ist es der hochschulbezogene Stress, der Studierenden zu schaffen macht. Dazu zählen neben Vorbereitungszeiten auf Prüfungen und dem Anfertigen der Abschlussarbeit die allgemeine Arbeitsbelastung durch das Studium sowie der Stoffumfang in Lehrveranstaltungen. Viele Studierende plagen sich auch mit zu hohen Erwartungen an sich selbst.“

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Wenn es um die Bewältigung von Stress geht, ist eine Mehrheit von 68 Prozent der Studierenden allerdings durchaus in der Lage, die Probleme selbst anzugehen. Doch insgesamt, auch das zeigt die Befragung, verfügen Studierende eher über eine geringe Stressresilienz, das heißt, ihre Widerstandsfähigkeit im Umgang mit der Belastung ist nicht besonders ausgeprägt. Dazu der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes Martin Litsch: „Der Umgang mit Stress vor und in Prüfungssituationen ist ein wichtiger Lernprozess und gehört daher auch ein Stück weit zu einem Studium dazu.“ Wer es nicht alleine schafft, mit den Belastungen positiv umzugehen, sollte sich Hilfe suchen. Dazu gibt es zahlreiche, etablierte Angebote: Am bekanntesten ist die zentrale Studienberatung, die 75 Prozent der jungen Akademiker kennen und die von einem Viertel aller Studierenden in Anspruch genommen wurde.

Ein anderer Weg, sich vom Hochschulstress zu befreien, könnte die Aufnahme einer Nebenbeschäftigung sein. Studierende mit Nebenjobs sind nämlich im Vergleich zu Hochschülern, die sich ausschließlich aufs Studium konzentrieren, nicht gestresster. Und so kurios es klingt: Studierende, die einer Tätigkeit von bis zu 15 Stunden pro Woche nachgehen, sind sogar weniger gestresst. Interessant sind auch die regionalen Unterschiede: In Rheinland-Pfalz sind die Studierenden am ehesten entspannt, in Nordrhein-Westfalen dagegen ist der höchste Stresslevel zu verzeichnen. Auffällig sind ebenso die Unterschiede in den Fächern: Als stark belastend erwies sich laut Umfrage das Studium der Veterinärmedizin, während Studierende der Sportwissenschaften mit Abstand am wenigsten von Stress betroffen waren.

Hörfunkbeitrag zur aktuellen Studie (mp3)
Die gesamte Studie „Studierendenstress in Deutschland –
 eine empirische Untersuchung“ (pdf)

Über 30 000 studieren an der Universität Heidelberg

Starke Zahlen: 6000 haben sich zum aktuellen Wintersemester neu immatrikuliert

Die Gesamtstudierendenzahl an der Universität Heidelberg hat im aktuellen Wintersemester bereits jetzt die Marke von 30 000 deutlich überschritten. Dabei wird sich die Zahl der Studentinnen und Studenten nach Angaben des Dezernats Studium und Lehre in den kommenden Wochen noch weiter erhöhen, da die Einschreibeverfahren noch nicht abgeschlossen sind und weitere Nachrücker, Masterstudierende und internationale Bewerber hinzukommen werden. Auch die Anzahl der Studienanfänger lässt sich noch nicht abschließend angeben: An der Ruperto Carola sind derzeit 6018 Neuimmatrikulierte registriert – darunter sind 4513 so genannte Erstimmatrikulierte, das heißt Studierende, die erstmalig an einer deutschen Hochschule eingeschrieben sind. Soweit sich die weitere Entwicklung überblicken lässt, werden in diesem Wintersemester annähernd die Zahlen des Vorjahres erreicht.

Nach den Worten der Prorektorin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Beatrix Busse, bewegt sich die Anzahl der Neuimmatrikulierten damit weiterhin auf hohem Niveau. Im vergangenen Wintersemester hatten sich rund 6100 Studentinnen und Studenten an der Universität Heidelberg neu eingeschrieben. Die Gesamtstudierendenzahl betrug knapp 31 000.

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An Beatrix Busse war es auch, die Studienanfänger im Großen Hörsaal des Hörsaalzentrums Chemie im Neuenheimer Feld zu begrüßen. Sie forderte sie dazu auf, Ziele und Vorstellungen des eigenen Lebens mutig in die Tat umzusetzen, und appellierte an die neu immatrikulierten Hochschüler, das Prinzip der akademischen Gemeinschaft mit Leben zu füllen. „Fordern Sie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unserer Universität mit Ihren Fragen heraus“, sagte sie in ihrer Ansprache zum Auftakt der Erstsemesterbegrüßung.

Grußworte sprachen dabei auch Wolfgang Erichson, Bürgermeister der Stadt Heidelberg, und Jonas Gottschalk vom Studierendenrat. Als Kooperationspartner war zudem das Theater Heidelberg vertreten: Intendant Holger Schultze stellte den im November stattfindenden Theatercampus vor, der speziell an Studentinnen und Studenten adressiert ist. Dazu gab es ein künstlerisches Intermezzo von Mitgliedern des Theaters. Für musikalische Umrahmung sorgten das Bläserensemble des Collegium Musicum, des Universitätsorchesters, sowie Mitglieder der Capella Carolina, der Chöre des Internationalen Studienzentrums der Ruperto Carola. Begleitet wurde die Erstsemesterbegrüßung von einer Studienauftaktmesse im Foyer der Zentralmensa des Studierendenwerks Heidelberg im Neuenheimer Feld (Foto: Rachel Blinn). Dort präsentierten sich eine Vielzahl an Ansprechpartnern und Einrichtungen von Universität und Stadt sowie eine Reihe studentischer Initiativen.

www.uni-heidelberg.de/universitaet/statistik

Wissenschaft lebt auch von zufälligen Begegnungen

Starke Studie: Strategiepapier unterstreicht die Bedeutung des Campus Im Neuenheimer Feld

Ein Strategiepapier zur Entwicklung der Wissenschaftsstadt Heidelberg, das kürzlich auch im Heidelberger Gemeinderat vorgestellt wurde, hat Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Meusburger von der Universität Heidelberg erarbeitet. Meusburger verweist in seiner Studie auf die besondere Bedeutung der Spitzenforschung für die Entwicklung eines Wissenschaftsstandorts, was insbesondere für die Ruperto Carola gilt: Nur drei von den mehr als 400 Hochschulen in Deutschland – darunter die Universität Heidelberg – konnten sich in den maßgeblichen Rankings unter den besten 100 weltweit etablieren.

Spitzenleistungen in der Grundlagenforschung benötigen jedoch besondere Rahmenbedingungen, betont Meusburger. Ganz wesentlich sei hier die räumliche Nähe zu ebenfalls exzellenten Kooperationspartnern wie Klinikum, DKFZ, NCT, EMBL oder den Max-Planck-Instituten und damit direkt verbunden eine hohe Wahrscheinlichkeit von zufälligen Begegnungen von Spitzenwissenschaftlern angrenzender Disziplinen. Denn es sei längt erwiesen, so Meusburger, dass in der Grundlagenforschung entscheidende Neuerungen häufig gerade aus zufälligen Zusammentreffen entstehen: „Viele denken, das Internet erlaubt es heute, an jedem Ort der Welt Wissenschaft zu betreiben; im Bereich der Spitzenforschung jedoch ist das Gegenteil der Fall.“ Das Internet erleichtert zwar die tägliche Routine des Informations- und Datenaustauschs, aber es ersetzt keine Denk- und Forschungsprozesse.

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In den Natur- und Lebenswissenschaften, in denen die Spitzenforschung auf eine sehr teure Infrastruktur angewiesen ist, ist die Bedeutung der Nähe noch größer als in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Nur wenige Orte auf der Welt bieten eine Konstellation wie Heidelberg. Das gilt insbesondere für das Neuenheimer Feld (Foto: Heidelberg Images), in das über die Jahrzehnte rund 3,5 Milliarden Euro investiert wurden. Meusburger: „Die hohe Dichte an hochkarätiger Forschungsinfrastruktur und die kurzen Distanzen zwischen Wissenschaftlern mit weltweiter Reputation werden als der größte Standortvorteil des Campus Im Neuenheimer Feld angesehen. Diese Konstellation ist ein entscheidender Grund, warum Heidelberg in nationalen und internationalen Rankings deutschlandweit immer unter den drei Bestplatzierten liegt.“

Daher sind laut dem Strategiepapier die folgenden Fragen zu beantworten: Welche Arbeitsplätze der Spitzenforschung müssen auf jeden Fall im Neuenheimer Feld verbleiben, weil nur dort die Infrastruktur und das notwendige Kontaktpotenzial gegeben ist, um international erfolgreich zu sein? Welche Forschungsaktivitäten können in die Bahnstadt, die Patton Baracks oder in das Patrick Henry Village verlagert werden? Und welche Arten von Arbeitsplätzen in Forschung und Lehre können – ohne Beeinträchtigung – an beliebigen anderen Orten in Heidelberg angesiedelt werden? Da die Spitzenforschung in den Lebenswissenschaften, der Physik, Chemie, Mathematik und Informatik, der Medizin und in den Kliniken nur im Neuenheimer Feld ideale Voraussetzungen vorfinde, müsse es auf lange Sicht auch hier eine Erweiterung des Flächenangebots geben, folgert Meusburger in seinem Papier. Denn niemand könne vorhersagen, welche neuen Forschungsfelder, Methoden und Geräte in den nächsten 30 bis 50 Jahren entstehen. „Sicher ist nur, dass eine Wissenschaftsstadt, die international wettbewerbsfähig bleiben und ihrer Bevölkerung auch in Zukunft eine exzellente Gesundheitsversorgung bieten will, Vorsorge treffen muss, dass solche neuen Entwicklungen auch auf dem Campus Neuenheimer Feld möglich sind.“

Papier „Wissenschaftsstadt Heidelberg – Analysen und Strategien“ (pdf)
Siehe auch: „Grundlagen für das Masterplan-Verfahren Im Neuenheimer Feld beschlossen“