Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Neuer Forschungsbau für die Asienwissenschaften

Hier bildet die Universität Heidelberg künftig eine neue Generation von Asienspezialisten aus, welche die wachsenden globalen Herausforderungen umfassend verstehen und erforschen sollen: Auf dem Campus Bergheim entsteht derzeit das Centre for Asian and Transcultural Studies (CATS), ein Areal für Forschung und Lehre, das als „Kollaboratorium“ konzipiert ist und einen Bibliotheks-Neubau umfassen wird, der sich vier Stockwerke tief in den Boden erstreckt.

Zur traditionellen Grundsteinlegung für den Forschungsbau, der in dreijähriger Bauzeit errichtet werden und Gesamtkosten von 27,2 Millionen Euro beanspruchen soll, hatte der „Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Mannheim und Heidelberg“ Mitte Februar geladen. Die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer wohnte dem Festakt genauso bei wie Dr. Gisela Splett, Staatssekretärin im Finanzministerium des Landes, und lobte das Brücken bildende Projekt der Ruperto Carola. Mit dem Centrum für Asienwissenschaften und Transkulturelle Studien schaffe die Universität, so Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Eitel, Raum für zwei innovative Arbeitsfelder, die sich im Zuge der Exzellenzinitiative durch das „Zukunftskonzept“ und das Cluster „Asien und Europa“ ausgeprägt haben und nun nachhaltig an der Ruperto Carola verankert würden.

Das Centre for Asian and Transcultural Studies führt die Forschungs- und Lehrbestrebungen verschiedener Disziplinen zusammen, um Fragestellungen aus den Asienwissenschaften gemeinsam mit den Europawissenschaften zu bearbeiten. Innovativer Gedanke ist dabei der transkulturelle Perspektivenwechsel: Die asienwissenschaftliche Forschung und Lehre wird nicht nur gebündelt und intensiviert sondern tritt auch in einen Austausch mit den regional auf Europa ausgerichteten Geistes- und Sozialwissenschaften. Das CATS umfasst das Südasien-Institut, das Zentrum für Ostasienwissenschaften und das Institut für Ethnologie. Und es befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum inhaltlich und organisatorisch verbundenen Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien, das aus dem Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ der Ruperto Carola hervorgegangen ist.

Grundsteinlegung auf dem Campus Bergheim mit (von links nach rechts) dem Leitenden Baudirektor Bernd Müller, der Sinologin Prof. Dr. Barbara Mittler, der Projektleiterin Katrin Werkle-Geisinger, der Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, dem Direktor der Universitätsbibliothek Dr. Veit Probst, dem Universitätsrektor Prof. Dr. Bernhard Eitel, dem Architekten Jan van der Velden-Volkmann, der Staatssekretärin Gisela Splett, dem Heidelberger Baubürgermeister Jürgen Odszuck und dem Indologen Prof. Dr. Axel Michaels.
Foto: Rothe

Nach den Worten der Finanzstaatssekretärin bedeutet das neue Zentrum „einen weiteren Meilenstein“ in der Gesamtentwicklung der Universität Heidelberg. „Die Kombination aus historischen Gebäuden und dem zentralen Forschungsbau ist außergewöhnlich“, sagte Gisela Splett. Für Theresia Bauer bietet das Centre for Asian and Transcultural Studies vor allem die Möglichkeit, die europäische Sicht auf Asien um weitere Perspektiven zu ergänzen. Eine exzellente Forschung „erleichtert das gegenseitige Verständnis auch über kulturelle Unterschiede hinweg“. Die Wissenschaftsministerin: „Gerade in Zeiten, in denen Abgrenzungen weltpolitisch in Mode sind, sind Einrichtungen wie das CATS besonders wichtig.“

Realisiert wird das CATS auf dem Campus Bergheim in vier Gebäuden der ehemaligen Hautklinik, die für die Nutzung der beteiligten Institute eine Neustrukturierung erfahren. Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichteten Bauten umschließen ein Carré, in dessen Mitte ein neues Forschungsgebäude mit einer Fläche von knapp 5000 Quadratmetern entsteht. Der Neubau mit einem Eingangsbereich auf Parterre-Ebene wird über vier Geschosse in die Erde reichen und eine gemeinsame Bibliothek beherbergen. Konzipiert als „Kollaboratorium“ soll das Areal einen zentralen Zugriff auf die drei Bibliotheksbestände der Süd-, der Ost- und der Südostasienwissenschaften gestatten und zudem Medienlabore zur Entwicklung und Nutzung digitaler Ressourcen in sich bergen. Von den Gesamtbaukosten werden 19,2 Millionen Euro von Bund und Land übernommen; die Arbeiten sollen Ende 2018 abgeschlossen sein.

Einladend und modern fällt der Entwurf des CATS-Innenhofs aus.
Grafik: SSV Architekten, Heidelberg

Federführend an der Antragstellung beteiligt waren die Sinologin Prof. Dr. Barbara Mittler und der Indologe Prof. Dr. Axel Michaels, die jetzt das Gründungsdirektorium des Zentrums bilden. Die beiden Wissenschaftler sprachen Grußworte anlässlich der Grundsteinlegung ebenso wie Jürgen Odszuck, Baubürgermeister der Stadt Heidelberg, und der Leitende Baudirektor Bernd Müller vom Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg, der die Gäste zum Auftakt der Feierstunde auf dem Baustellengelände Willkommen hieß.

www.cats.uni-heidelberg.de

Siehe auch Pressemeldung der UB: „Grundsteinlegung CATS: neue Bereichsbibliothek entsteht“
Siehe auch Pressemitteilung des MWK: „Grundsteinlegung für das neue Asienzentrum auf dem Campus Heidelberg-Bergheim“