Ein Requiem zum Jubiläum
Im Februar 2012 trat er sein Amt als neuer Universitätsmusikdirektor der Ruperto Carola an: Zu den Hauptaufgaben Michael Sekullas gehört seither die Leitung des Universitätsorchesters und des Universitätschors – des Collegium Musicum (Foto: Rothe). Sekulla, geboren 1971, genoss bereits als Schüler eine breite musikalische Ausbildung in den Fächern Klavier, Posaune, Gesang und Komposition. Auf das Studium der Klavierpädagogik und Schulmusik an der Musikhochschule Heidelberg-Mannheim folgte ein Diplomstudiengang Dirigieren an der Musikhochschule Karlsruhe. Als Dirigent im Konzert- und Musiktheaterbereich arbeitete er mit zahlreichen Chören und Orchestern und lenkte dabei sein besonderes Augenmerk auf Aufführungen musikalischer Raritäten. Seit über fünfeinhalb Jahren ist Michael Sekulla nun Universitätsmusikdirektor in Heidelberg. Gelegenheit, im Gespräch mit Oliver Fink ein Zwischenresümee zu ziehen sowie einen Blick auf das aktuelle Programm und künftige Projekte zu werfen:
Herr Sekulla, was waren die Glanzlichter in den vergangenen fünf Jahren?
„Es fällt mir schwer, hier einzelne Ereignisse herauszupicken. Manchmal ist das Feedback der Konzertbesucher ganz außerordentlich, wie zum Beispiel zu unserem Opernabend vor zwei Jahren. Ein tolles Erlebnis war auch, dass wir im Rahmen der Initiative ‚Takte gegen Krebs‘ unser Leonard Bernstein-Programm in der Heidelberger Stadthalle präsentieren konnten. Aber festlegen möchte ich mich da nicht. Jedes Konzert, auf das wir uns teilweise monatelang vorbereiten, ist für mich ein Highlight.“
Im Collegium Musicum wirken in erster Linie Studierende mit. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit?
„Ich empfinde es geradezu als Privileg, die jungen Leute in dieser doch sehr entscheidenden Lebensphase zu begleiten. Spannend ist dabei auch, deren Entwicklung zu beobachten – nicht nur im Musikalischen. Woran ich mich gerade in der Anfangszeit erst noch gewöhnen musste, ist die etwas stärkere Fluktuation in den Ensembles, etwa wenn Studierende für ein oder mehrere Semester ins Ausland gehen. Aber da haben wir mittlerweile Strategien entwickelt, um das aufzufangen.“
Was wird in diesem Wintersemester zu hören sein?
„Bei den beiden Weihnachtskonzerten am 16. und 17. Dezember werden wir Werke von Johann Sebastian Bach, Claudio Monteverdi, Heinrich Schütz und Giovanni Gabrieli aufführen. Beteiligt sind der Chor, das Blechbläserensemble ‚UniBrass‘ sowie Teile des Orchesters. Für das Semesterabschlusskonzert, das am 3. und 4. Februar nächsten Jahres stattfindet, haben wir uns zwei große Werke aus dem 19. Jahrhundert vorgenommen: die Sinfonie Nr. 7 von Antonín Dvořák sowie das Violinkonzert von Peter Tschaikowsky.“
Und gibt es schon Planungen darüber hinaus?
„Ein Projekt, auf das ich mich bereits jetzt sehr freue, ist ein gemeinsames Konzert mit dem Chor der Universität Krakau im kommenden Sommersemester. Wir werden in der Heidelberger Stadthalle Giuseppe Verdis ‚Requiem‘ aufführen – mit mehr als 200 Sängerinnen und Sängern. Auch für unsere Orchestermusiker ist dieses chorsymphonische Werk eine große Herausforderung. Was ich zum Zeitpunkt meiner Einladung an die polnischen Kollegen noch gar nicht wusste, ist, dass im kommenden Jahr Heidelberg und Krakau 30 Jahre Universitätspartnerschaft feiern. Das passt also. Unser Kooperationsprojekt ist zudem als ein erster Schritt gedacht, zukünftig die internationalen Partnerschaften auch auf musikalischer Ebene noch stärker zu pflegen.“
In beiden Ensembles des Collegium Musicum – dem Großen Chor sowie dem Orchester – wirken vor allem Studierende aus allen Fakultäten, aber auch Universitätsmitarbeiter, Wissenschaftler und Externe mit. Zusätzlich zu diesen haben sich in den vergangenen Jahren auch kleinere Gruppen wie etwa ein Blechbläserensemble herausgebildet, die zu besonderen Gelegenheiten auftreten. Gute Instrumentalisten und Stimmen sind immer willkommen; aktuell werden vor allem Celli und Kontrabässe gesucht. Die Vorsing- und Vorspieltermine sind auf der Homepage zu finden.
www.collegium-musicum.uni-hd.de