Schleiermacher – Denker über die Moderne hinaus
Der erste wissenschaftliche Text Schleiermachers setzt ein mit der Überlegung, daß wir in Umgebungen leben, die uns stärken oder schwächen. Weil manche durch die kulturellen und gesellschaftlichen Umgebungen besonders gestärkt werden, müssen sie denjenigen, die durch eben diese Umgebungen am stärksten benachteiligt werden, am meisten helfen. Schleiermacher fragt, wie unsere Verhaltensweisen „gesellig“ ausstrahlen können, das heißt, wie sie unsere Umgebungen anstecken können. Komplexe oder signalträchtige Handlungen, die sogar Weltzustände verändern, sind immer von Gefühlen getragen und begleitet. Schleiermacher denkt, daß die Religion diesen Gefühlen Kraft verleihen kann. Und er fragt schon als Zwanzigjähriger, wie wir Gemeinschaftsformen entwickeln können, die die vielfältigen Ausprägungen von Individualität unter den Menschen nicht unterdrücken, sondern steigern. Wie aktuell seine Gedanken noch heute sind, beschreibt Michael Welker, Professor für Systematische Theologie, Direktor des Internationalen Wissenschaftsforums und ständiges Mitglied der Consultation on Science and Theology, Princeton.
1799 ist der norwegische Dichter und Philosoph Henrik Steffens in Berlin, dem Zentrum der deutschen Aufklärung. Er berichtet: „Die Kirchen waren leer und verdienten es zu sein; die Theater waren gedrängt voll, und mit Recht.“ Ein preußisches Hofreskript stellt 1802 den völligen Verfall der Religiosität in mittleren und größeren Städten fest. Eine Berliner Zeitung sagt voraus: „In zwanzig Jahren wird der christliche Glaube in Deutschland erloschen sein.“
Als Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher, Theologieprofessor an der neugegründeten Universität in Berlin und beliebter Prediger an der Dreifaltigkeitskirche, am 12. Februar 1834 in Berlin beigesetzt wird, folgen nach dem Zeugnis des Historikers Leopold von Ranke 20–30000 Menschen (von knapp 300000 Einwohnern) seinem Sarg. Am Ende des 19. Jahrhunderts erscheinen Theologie und Frömmigkeit in einem ganz anderen Licht als an seinem Anfang, obwohl der Verfallsprophezeiung der Berliner Zeitung die großen Religionskritiker wie Feuerbach, Marx, Nietzsche und Freud erst noch folgten. Mit Recht summiert der Bochumer Historiker Johannes Wallmann: „Das 19. Jahrhundert ist das klassische Zeitalter der protestantischen Theologiegeschichte.
Freigesetzt von der Macht der Tradition durch die aufklärerische Unterscheidung von Theologie und Religion, in vielfacher Weise angeregt durch Romantik, Idealismus und Erweckung, hat die Theologie im 19. Jahrhundert einen Reichtum an Entwürfen und Systemen hervorgebracht wie nie zuvor.“ In dieser Entwicklung gehen die wohl wichtigsten Impulse von Schleiermacher und seinem Werk aus. Der junge Schleiermacher wendet sich leidenschaftlich gegen die Vereinnahmung der Religion durch Metaphysik und Moral. Zunächst scheint er ein Außenseiter zu sein, der törichterweise die „letzten Stützen“ der Religion, besonders ihre Verbindung mit der Kantschen Moralphilosophie, preisgeben will. Doch dann gelingt es dem Dreißigjährigen, mit einer kleinen programmatischen Schrift öffentlich Gehör zu finden. „Über die Religion. Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern“, lautet der Titel dieser Schrift. Sie trägt ganz erheblich zur Erneuerung und Konsolidierung von Frömmigkeit und Theologie in Deutschland im 19. Jahrhundert bei.
Das 19. Jhdt. ist das klassische Zeitalter der evangelischen Theologie
Schleiermacher diagnostiziert: Seine Zeitgenossen sind so sehr mit dem kulturellen Universum beschäftigt, das sie selbst produziert haben, daß sie an das Universum, welches sie hervorgebracht hat, nicht mehr denken. „Es ist Euch gelungen, das irdische Leben so reich und vielseitig zu machen, daß Ihr der Ewigkeit nicht mehr bedürft, und nachdem Ihr Euch selbst ein Universum geschaffen habt, seid Ihr Überhoben, an dasjenige zu denken, welches Euch schuf.“ Dieser Verdrängung will er mit einer Theologie entgegenwirken, die die Welt der religiösen Anschauungen und Gefühle und damit das eigene Terrain der Religiosität wieder erschließt: „Mitten in der Endlichkeit Eins werden mit dem Unendlichen und ewig sein in einem Augenblick, das ist die Unsterblichkeit der Religion.“ Diese Unsterblichkeit mitten im irdischen Leben muß im ganzen Reichtum ihrer Formen wieder entdeckt, entfaltet und gepflegt werden.
Mit solchen Ansätzen hat Schleiermacher nicht nur Begeisterung unter seinen Zeitgenossen und in der akademischen Theologie bis auf unsere Tage ausgelöst. Er hat auch massive Kritik der theologischen und philosophischen Zunft im 19. und 20. Jahrhundert auf sich gezogen. Der Philosoph Hegel hat ihm entgegengehalten, wenn es in der Religion tatsächlich zentral um das Gefühl schlechthiniger Abhängigkeit gehe, dann sei der sein Herrchen anwinselnde Hund „der beste Christ“. Karl Barth und viele andere renommierte Theologen des 20. Jahrhunderts haben Schleiermacher vorgeworfen, er „gehe vom Menschen aus“ und sei deshalb unfähig, eine seriöse Theologie zu entwickeln. Anthropologie statt Theologie, verquastes Gefühlsdenken, Individualismus, Mystik – eine ganze Palette von Feindbildern hat der bedeutendste Theologe des 19. Jahrhunderts auf sich gezogen. Es dauerte lange, bis sich all die Karikaturen gelassen und mit guten Gründen abweisen ließen. Warum?
Während Schleiermachers Entwürfe zur Hermeneutik von der Philosophie (Wilhelm Dilthey, Hans-Georg Gadamer, Manfred Frank u.a.) als Wendepunkt in der Geschichte dieser Disziplin durchgängig gewürdigt wurden, fand seine eigentliche Grundlagentheorie lange kaum Beachtung. Es handelt sich dabei um seine „Ethik“, eine großangelegte Kulturtheorie, an der er in immer neuen Entwürfen arbeitete, die er allerdings nie zur Publikationsreife brachte.
Es bereitete auch Fachleuten größte Mühe, diese Fragmente zu erschließen. Lange stand die Forschung relativ ratlos vor den Texten. Seit den 60er Jahren wird diese Grundlagen- und Hintergrundstheorie vor allem in Deutschland und Nordamerika gezielt erforscht, wobei die Veröffentlichung bisher unzugänglicher Briefe und Manuskripte im Rahmen der Kritischen Gesamtausgabe (De Gruyter: Berlin 1980ff) einen wichtigen Impuls gab, die Entwicklungsgesetze von Schleiermachers Denken endlich aufzuklären. Erst seit 1984 sind alle Texte des jungen Schleiermacher veröffentlicht, in denen er, schon als Zwanzigjähriger, einen genialen denkerischen Neuansatz vollzieht, der über typische Grundannahmen und Grundorientierungen des modernen Denkens hinausweist.
Wie können unsere Verhaltensweisen „gesellig“ ausstrahlen?
Der erste wissenschaftliche Text Schleiermachers, der uns erhalten ist, trägt den unscheinbaren Titel „Anmerkungen zur Nikomachischen Ethik 8-9“ und stammt von 1788. Er geht weit über Anmerkungen zur Theorie der Freundschaft, die die berühmte Ethik des Aristoteles in den Büchern acht und neun bietet, hinaus. Er setzt ein mit der Überlegung, daß wir in Umgebungen leben, die uns stärken oder schwächen. Während manche von uns durch unsere kulturellen und gesellschaftlichen Umgebungen besonders gestärkt werden, werden andere durch eben diese Umgebungen schlechter gestellt, als sie ohne diese Umgebungen leben würden. Deshalb müssen diejenigen, die am meisten begünstigt werden, denjenigen, die am stärksten benachteiligt werden, am meisten helfen.
Aufschlußreich ist an diesem Ansatz, der wohl von jüdisch-christlichen Gesetzesüberlieferungen, vermittelt durch die Herrnhuter Brüdergemeinde, geprägt ist, daß er von der Umgebung auf das Subjekt hin und nicht vom Subjekt auf die Umgebung hin denkt.
Bemerkenswert ist ferner, daß Schleiermacher nicht nur, Aristoteles folgend, nun primär auf freundschaftliche oder wohltätige Beziehungen zwischen einzelnen Menschen reflektiert. Er fragt vielmehr, wie unsere Verhaltensweisen „gesellig“ ausstrahlen können, das heißt, wie sie unsere Umgebungen anstecken können oder auf welche Weise sie vom Verhalten unserer Umgebung geprägt werden.
Interessant ist weiterhin, daß Schleiermacher an dieser Stelle seine ersten gefühlstheoretischen Überlegungen anstellt: Komplexe oder signalträchtige Handlungen, die anziehend oder ansteckend wirken, die nicht nur einzelnen Menschen zugute kommen, sondern Zustände, ja sogar Weltzustände verändern, sind immer von Gefühlen getragen und begleitet.
Wichtig ist darüber hinaus der Gedanke, daß die Religion diesen Gefühlen Kraft verleihen kann. Diesen Gedanken entfaltet Schleiermacher, indem er die Einsicht des Aristoteles aufnimmt, daß wir die Wirkungen der Freundschaft auf junge, reife und alte Menschen differenzieren müssen. Die Gefühle verstärkenden und „geselligen“ Wirkungen, die die Religion auf unsere zwischenmenschlichen Beziehungen ausübt, sind andere bei jungen Menschen als bei reifen oder alternden, bei sozial bevorzugten oder benachteiligten Menschen. An die Stelle typisch „moderner“ Überlegungen, wie „das Subjekt“ zum vernünftig-sittlichen Handeln gebracht werden könnte, tritt – schon bei den Denkansätzen des Zwanzigjährigen! – ein weitaus komplexerer, für viele Denkerinnen und Denker heute aber überzeugenderer Ansatz. In zahlreichen nie von ihm veröffentlichten Entwürfen entfaltet Schleiermacher diesen Denkansatz in ständiger Auseinandersetzung mit „Herrn Kant“, wie er schreibt, und in immer neuen Perspektiven auf eine Problemstellung, die auch heute höchster akademischer und kulturtheoretischer Aufmerksamkeit sicher sein kann: Wie können wir Gemeinschaftsformen entwickeln, die die vielfältigen konkreten Ausprägungen von Individualität unter den Menschen nicht unterdrücken, sondern steigern? Die „typisch moderne“ Versicherung, wir seien alle vernünftige, sittliche Wesen, reicht dazu nicht aus. Sie privilegiert Menschen, die die Gewohnheiten, Formen und den Ton der dominierenden Umgebungen treffen. Sie sieht nicht, daß verschiedene Herkunft, verschiedene Bildungswege, verschiedene berufliche Sphären, aber auch Jugend, Reife oder Alter sowie das Geschlecht verschiedene einzigartige und doch typisierbare Individuen hervorbringen, die unterschiedlicher Bedingungen zu optimaler Selbstentfaltung bedürfen. Schleiermacher konzentriert sich auf Themen und Formen, die die Vermittlung von einzigartiger Individualität und einem durch vielfältige Einzigartigkeit prägbaren und geprägten Allgemeinen erkunden lassen. Wer diesen Denkhintergrund wahrnimmt, versteht, warum er Themen wie „das Schicksal“, „den Stil“ oder „den Wert des Lebens“ behandelt. Doch Schleiermacher fragt nicht nur nach Entfaltungsgrenzen und Entfaltungsmöglichkeiten konkreter Individuen in komplexen Kontexten. Er ist auch daran interessiert, soziale Formen zu erfassen und zu kultivieren, die Kommunikationssicherheit und Erwartungssicherheit ermöglichen und dabei die vielfältige kreative Entfaltung ihrer Trägerinnen und Träger gewährleisten. Wie können Menschen in lebendigen Interaktionen Formen von Gemeinschaft entwickeln, die die individuelle Vielfalt zu steigern erlauben und zugleich der Gemeinschaft zur Klarheit über ihre eigene Verfassung verhelfen? Wie können wir überkommene Gemeinschaftsformen so fortentwickeln, daß sie die individuelle Vielfalt nicht durch alle möglichen Strategien der Funktionalisierung und Integration bis hin zur „Gleichschaltung“ unterdrücken, sondern gerade die Kultur der individuellen Vielfalt fördern, ohne sich selbst aufzuheben?
Mit solchen Theorieansätzen weist der junge Schleiermacher energisch über das Denken der Moderne hinaus, ohne sich in kulturpessimistischer Aphoristik à la Nietzsche zu verlieren. In Beiträgen, die so unscheinbare Titel tragen wie „Versuch einer Theorie des geselligen Betragens“, geht es ihm keineswegs um Benimmregeln und Tischsitten. Er sucht vielmehr Bausteine zu einer Theorie der offenen Gesellschaft. Auf diese Denkansätze können wir noch heute gewinnbringend zurückgreifen, wenn wir die inneren Entwicklungsdynamiken „pluralistischer“ Gesellschaften und Kulturen verstehen wollen. Das ist nämlich gar nicht leicht. Wenn der sogenannte gesunde Menschenverstand angeben soll, was „der Pluralismus“ eigentlich ist, so verwechselt er Pluralismus entweder mit Individualismus oder staatlich, wirtschaftlich, rechtlich oder anders „gezähmtem“ Gruppenegoismus, oder er spricht gern vage von „Pluralität“ und „Vielfalt“ einer Gemeinschaft. Wie die „Pluralität“ des Pluralismus von der „Vielfalt“ eines sozialen Chaos oder auch von der „Vielfalt“ einer stratifizierten Gesellschaft (Kaiser-König-Edelmann-Bürger-Bauer-Bettelmann) grundsätzlich zu unterscheiden sei, vermag er nicht zu sagen. Die Folgen sind entweder diffuse Begeisterung für „die Multikulturalität“ oder diffuse Ängste, die in der Verwechslung von Pluralismus und Relativismus gründen.
Demgegenüber nötigt der (recht verstandene) Pluralismus dazu, das Zusammenspiel zweier „Vielfalten“ von Gemeinschaftsformen zu denken. Erstens einer Vielzahl von relativ festen (systemischen) Formen, die bestimmten Entwicklungsgesetzen und Operationsweisen folgen, die sie wohl behutsam verändern, aber nicht prinzipiell zur Disposition stellen können. Zweitens erfordert ein pluralistisches Gefüge eine Vielzahl von freien Zusammenschlüssen (Assoziationen) von Menschen, die den Impulsen, die von diesen Menschen ausgehen, folgen und diese in den systemischen Formen zur Wirkung zu bringen versuchen. Nur im spannungsvollen Geflecht einer Vielzahl von systemischen Formen und Assoziationsformen kommt der „Machtkreislauf des Pluralismus“ in Gang.
Doch gerade die „flüssigen“ Formen der gesellschaftlichen „Assoziationen“ sind in ihren Entwicklungsdynamiken kaum zu erfassen. Auch ihre Wechselverhältnisse mit den systemischen Formen lassen sich schwer begreiflich machen. Bei der Aufklärung dieser schwierigen Verhältnisse kann Schleiermacher mit seiner „Theorie der Geselligkeit“, mit der Analyse verschiedener Typen freier menschlicher Zusammenschlüsse und mit der Beschreibung der Wechselverhältnisse „stetiger und flüssiger“ Gemeinschaftsformen helfen. Natürlich hat er dabei noch nicht das ganze Spektrum unserer heutigen „ausdifferenzierten Gesellschaft“ vor Augen. Wohl fesseln ihn vor allem „polyindividuelle“ Verhältnisse, noch nicht die Interdependenzen einer Vielzahl differenter Systeme und einer Vielzahl differenter Assoziationen, die wir heute zu begreifen versuchen müssen. Doch gerade der engere Ansatz hilft dabei, die „Bausteine“ der Lebensverhältnisse zu erfassen, die sich heute gegen unsere Versuche, sie zu beschreiben, so spröde stellen.
Schon 1936 hatte der Germanist Wolfdietrich Rasch auf die gesellschaftspolitischen Interessen in der Freundschaftssemantik des 18. Jahrhunderts aufmerksam gemacht. Der Theologe Bernd Oberdorfer hat 1996 eine umfassende Untersuchung des Frühwerks Schleiermachers vorgelegt und darin gezeigt, daß unter den Leitbegriffen „Freundschaft“ und „Geselligkeit“ Grundformen einer neuen Gesellschaft gesucht werden. Wie kann eine Gesellschaft aussehen, die nicht mehr von hierarchischen Strukturen des Ständedenkens, nicht nur von wirtschaftlichen Tauschbeziehungen und noch nicht von wirklichen politischen Partizipationsmöglichkeiten in der Gestaltung des Gemeinwesens geprägt ist?
Die gegenwärtigen Diagnoseversuche und Denkexperimente zum Themenkomplex „Zivilgesellschaft“ (Civil Society), die nach den Formen des Zusammenspiels gesellschaftlicher Assoziationen im pluralistischen Gemeinwesen fragen, können mit Gewinn an Schleiermachers Frühwerk anknüpfen. Nicht ohne Grund wird auch an nordamerikanischen Universitäten über kaum einen deutschen Theologen (von den Reformatoren vielleicht abgesehen) so intensiv gearbeitet wie über ihn.
Auf diesen „ganz frühen Schleiermacher“ konzentriert sich eins von sieben Forschungsprojekten am Lehrstuhl für Systematische Theologie (Dogmatik). In Dissertationsvorhaben werden untersucht: die gedanklichen und theologischen Einflüsse der Herrnhuter Brüdergemeinde auf Schleiermacher, in der er seit dem 14. Lebensjahr seine Schulausbildung erhält und von der er sich nach schweren inneren Kämpfen und Auseinandersetzungen mit seinem Vater löst; der Schicksalsbegriff beim frühen Schleiermacher, der viele Strukturen des Gottesbegriffs seines theologischen Hauptwerks (Der christliche Glaube) aufweist; der Gefühlsbegriff im Frühwerk und in den Werken der Reifezeit; die Rezeption und Kritik Schleiermachers bei Karl Barth.
Forschungsaustausch findet statt mit Doktorandinnen und Doktoranden am Lehrstuhl für Systematische Theologie (Ethik), an der Philosophisch-Historischen Fakultät (gerade publizierte Stefan Hübsch seine stark auf Schleiermacher konzentrierte Dissertation zur „Rehabilitierung des philosophischen Gewissensbegriffs“) und mit Doktoranden und Postdocs an anderen deutschen und an nordamerikanischen Hochschulen im Rahmen von Kolloquien und gemeinsamen Publikationen. Ziel ist es, eine Theorie der Kultur zu erschließen, für die der Zusammenhang von Religiosität und offener Gesellschaft zentral ist. Eine Verknüpfung von Kulturtheorie und Theologie soll systematisch fruchtbar gemacht werden, die für grundlegende Schwächen des Denkens der Moderne sensibel ist, ohne in existentialistische Sackgassen oder relativistische Moraste zu fliehen.
Autor:
Prof. Dr. theol. Dr. phil. Michael Welker,
Wissenschaftlich-Theologisches Seminar, Kisselgasse 1, 69117
Heidelberg, Telefon (06221) 54 33 56