Ernst Moro – Goldene Jahre der Heidelberger Pädiatrie
Kabinettausstellung vom 14. November 2017 bis 30. September 2018
Die Kabinettausstellung im Heidelberger Universitätsarchiv widmet sich dem Kinderarzt Ernst Moro, der im Jahre 1911 außerordentlicher Professor für Kinderheilkunde an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sowie Klinischer Direktor der Luisenheilanstalt (ab 1923 „Universitäts-Kinderklinik“) wurde.
Moro beschäftigte sich eingehend mit Themen wie Säuglingsernährung und Immunologie. Er war der Erfinder der sogenannten „Moro-Suppe“ (eine Karottensuppe, die bei Magen-Darm-Infekten schonend wirkt) sowie der perkutanen Tuberkulinprobe. Durch seine zahlreichen wissenschaftlichen Erfolge erfuhr die Heidelberger Luisenanstalt internationales Ansehen.
Im Jahre 1936 ließ sich Moro vorzeitig emeritieren, offiziell aus gesundheitlichen Gründen – jedoch wird vermutet, dass er sich aufgrund der Rassenpolitik des NS-Regimes hat emeritieren lassen, da seine Ehefrau jüdisch war. Trotz Emeritierung führte er seine Arzttätigkeit bis 1948 in seiner Privatpraxis fort. Er starb 1951 nach längerem Krankheitsleiden.
Die Kabinettausstellung „Goldene Jahre der Heidelberger Pädiatrie – der Kinderarzt Ernst Moro“ zeigt Moros Leben und Werk und ist vom 14. November 2017 bis zum 26. April 2018 im Foyer des Universitätsarchivs, Akademiestraße 4, zu sehen. Die Öffnungszeiten sind dienstags und mittwochs von 9 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 9 bis 12:30 Uhr.
In der Kabinettausstellung werden Personalakten von Moro sowie Korrespondenzen zwischen dem Rektor der Universität Heidelberg und dem regimekritischen Moro gezeigt. Artefakte, wie eine Büste die Moro abbildet, die 1950 zu seinen Ehren im Hörsaal der Uniklinik aufgestellt wurde oder das Gästebuch der Heidelberger Kinderklinik, die deren Internationalität belegt, runden die Ausstellung ab.
Copyright: Universitätsarchiv Heidelberg. UAH Pos I 01612
Janine Klett