Sicheres Arbeiten im Homeoffice Homeoffice
Seit September 2022 bietet die Universität Heidelberg ihren Beschäftigten mit einer Dienstvereinbarung zur Telearbeit die Möglichkeit an, Bürotätigkeiten ins Homeoffice zu verlegen.
Im Homeoffice gilt jedoch ebenso wie am normalen Arbeitsplatz, dass ungünstige Körperhaltungen das Muskel-Skelett-System oder die Augen belasten und zu Beanspruchungsfolgen wie Rücken- oder Kopfschmerzen führen können. Bevor Sie dieses Angebot annehmen, sollten Sie daher unbedingt prüfen, ob die Arbeitsbedingungen zuhause den Mindestanforderungen an einen Schreibarbeitsplatz gerecht werden. Hierzu stehen Ihnen zwei Dokumente zur Verfügung, die speziell zu diesem Zweck vom Team Arbeitssicherheit erstellt wurden: Das Infoblatt Sicheres Arbeiten im Homeoffice und das Formular Gefährdungsbeurteilung zur Dienstvereinbarung Telearbeit zur Beurteilung der Arbeitsbedingungen am Heimarbeitsplatz. Die Formular „CheckUp Homeoffice“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung kann für die Beurteilung ebenfalls hilfreich sein.
Arbeitsplatz
Idealerweise haben Sie zu Hause einen Schreibtisch mit Bürostuhl, die Sie entsprechend auf sich einstellen können. Ansonsten ist jede Sitzposition zu empfehlen, die diesem Ideal am nächsten kommt. Es ist besser, aufrecht sitzend am Küchentisch zu arbeiten als halb gebückt auf dem Sofa am Couchtisch.
Oft ist ein Esstisch jedoch zu hoch im Vergleich zum Stuhl. Dies erkennen Sie daran, dass Sie die Schultern hochziehen oder die Oberarme vom Körper abspreizen müssen. Verspannungen im Nacken-Schulter-Bereich sind die Folge. Richtig wäre, Schultern und Oberarme entspannt hängen zu lassen und die Unterarme im rechten Winkel aufzulegen. Auch wenn die Ober- und Unterschenkel beim Sitzen keinen rechten Winkel bilden, weil der Stuhl zu nieder oder zu hoch ist, kann dies zu Schmerzen in den Oberschenkeln oder Knien führen.
Durch wenige und einfache Maßnahmen lässt sich die Ergonomie verbessern:
- Ein flaches Kissen auf dem Stuhl erhöht Ihre Sitzposition
- Eine improvisierte Fußstütze wie eine Kiste oder ein dickes Buch entlastet Ihre Oberschenkel und Knie
- Eine Unterlage unter dem Bildschirm oder der Tastatur erhöht eine zu niedrige Arbeitsfläche
- Eine rechtwinklige Positionierung des Bildschirms zum Fenster verringert Blendungen und Reflexionen
- Ein externer Bildschirm, eine externe Tastatur und eine Maus am Notebook helfen dabei, ungünstige Körperhaltungen (z.B. „Buckel machen“) zu vermeiden
- Last but not least: Dynamisches Sitzen und Arbeiten ist am gesündesten. Also auch mal aufstehen oder im Stehen arbeiten, und die Sitzpositionen regelmäßig verändern
Arbeitsorganisation
In der Organisation gibt es weitere Möglichkeiten anzusetzen, um typische „Homeoffice-Fallen“ zu vermeiden oder zu minimieren. Gerade wenn der Partner oder die Kinder jetzt ebenfalls zu Hause sind, kann ein störungsfreies Arbeiten nicht vollständig möglich sein. Hier kann es helfen z.B. mit dem Partner / der Partnerin „störungsfreie Zeiten“ am Tag zu vereinbaren. Wenn möglich sollte der Arbeitsplatz in einem getrennten Raum eingerichtet werden (eher im Schlafzimmer als im Wohnzimmer). Eine typische Belastung im Homeoffice ist das Verwischen der Grenzen zwischen Arbeit und Privatem sowie die oftmals erhöhte Erreichbarkeit. Hier ist es wichtig, Arbeits- und Privatzeit so gut wie möglich voneinander zu trennen, denn auch im Homeoffice sind Erholungszeiten wichtig. Die Erreichbarkeit über das private Telefon sollte ggf. im Team angesprochen werden. Wenn im Büro ein Mitarbeiter früh anfängt und damit früher aufhört und ein anderer Beschäftigter später anfängt und später aufhört, so ergibt sich eine Schnittmenge für die Kommunikation, die durch die Anwesenheit im Büro klar geregelt ist. Im Homeoffice fällt dieser Regulationsmechanismus weg, wodurch es zu einer erhöhten Erreichbarkeit in die Erholungszeit hinein kommen kann. Daher ist gegenseitige Rücksichtnahme besonders wichtig. Sprechen Sie Probleme im Team an (häufig ist es den anderen nur nicht bewusst) oder kommunizieren Sie feste Erreichbarkeitszeiten. Dienstliche Notwendigkeiten müssen in dieser Ausnahmesituation berücksichtigt werden. Eine weitere Problematik kann der Abbruch von Informationsketten und Austausch sein, was zu Fehlern, Frust oder Gefühlen von Isolation führen kann. Auch hier kann im Team über Probleme und Lösungen gesprochen werden. So bietet z.B. das URZ Software für die digitale Zusammenarbeit an, aber auch ein privater Anruf beim geschätzten Kollegen in der Pausenzeit kann helfen, Gefühlen von Isolation entgegenzuwirken und den Teamgeist aufrechtzuerhalten.