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Alter und soziale Sicherheit in China

Referentin: Prof. Dr. Angelika Messner,  Universität Kiel

Vortrag am 3. Juni 2015

 

Bei einer Einwohnerzahl von 1,369 Milliarden (Stand Juli 2013) weist die VR China zwar ein geringes Durchschnittsalter der Bevölkerung mit 36,3 Jahren auf, global gesehen aber leben hier bereits jetzt die meisten über Sechzigjährigen. China ist dem Klub der alternden, entwickelten Industriestaaten beigetreten – ohne bereits selbst ein entwickeltes Industrieland zu sein. Neben dem notorischen Frauenmangel und dem rapiden Anstieg der Lebenserwartung auf durchschnittlich 72 Jahre, beunruhigt die Tatsache, dass gegenwärtig die erste Elterngeneration der Ein-Kind-Politik das Rentenalter erreicht: Ihre Nachkommen, Einzelkinder, müssten beide Elternteile und vier Großelternteile (d.h. sechs Personen) versorgen. Auch wenn das im Juli 2013 lancierte Gesetz zum „Schutz der Rechte und Interessen älterer Menschen“ die Kinder von über Sechzigjährigen zu regelmäßigen besuchen verpflichtet, kann dies die staatlich kaum existente Altenpflege nicht wirklich ersetzen.

Der Vortrag stellt die Frage nach den Bindungen und Ligaturen angesichts einer sich verändernden Ökonomie und Moral-Landschaft in einzelnen Lebensverläufen alter Menschen.

Pressemitteilung zum Vortrag

 

Angelika MessnerProf. Dr. Angelika C. Messner studierte Sinologie, Außereuropäische Ethnologie und Medizingeschichte  in Wien, Beijing und Freiburg i. Br. Heute leitet sie das Chinazentrum an der Universität Kiel und lehrt regelmäßig am China Center der Technischen Universität Berlin sowie an der Zhejiang University in der VR China. Messner betreibt Grundlagenforschung zu Emotionswissen und -praktiken in China und koordinierte Fachkonferenzen zu diesen Themen. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift „Journal of the Economic and Social History of the Orient“ (JESHO) und Vorstandsmitglied der „International Association for the Study of Traditional Asian Medicine“ (IASTAM).

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Letzte Änderung: 10.03.2017
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