Jenseits der Rechtsgemeinschaft. Eine Analyse der europäischen Sinn- und Rechtsstaatlichkeitskrise
Referent: Prof. Dr. Armin von Bogdandy, Heidelberg und Frankfurt/Main
Vortrag am 30. Januar 2017
Die Krise der europäischen Integration ist so tief, dass das Nachdenken über sie ganz neu ansetzen muss. Der Vortrag untersucht ausgehend von der wichtigsten europarechtlichen Narration der Integration den gegenwärtigen Zustand und die oft als armselig betrachteten Instrumente der Krisenbearbeitung, die er dann im Lichte von Alternativen zur europäischen Integration bewertet.
Armin von Bogdandy ist Direktor am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht und Professor für öffentliches Recht an der Universität Frankfurt am Main. Nach einem Jura- und Philosophiestudium wurde er 1988 in Frei-burg promoviert und 1996 an der FU Berlin habilitiert. Er war Präsident des OECD-Kernenergiegerichts, Mitglied des Wissenschaftsrats sowie des wissenschaftlichen Komitees der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte. Er nahm Gastprofessuren unter anderem an der New York University School of Law, dem europäischen Hochschulinstitut, der Xiamen Academy of Inter-national Law und der Universidad Nacional Autónoma de México wahr. Ihm wurde der Leibniz-Preis, der Preis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften für herausragende wissenschaftliche Leistungen, der Premio Inter-nacional „Hector Fix Zamudio“ und der Gerichtshammer des interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte verliehen. Seine Forschungstätigkeit dreht sich um den Strukturwandel des öffentlichen Rechts: theoretisch, dogmatisch, praktisch.