Aggression im Straßenverkehr - wie menschliches Fahrverhalten die Stauentstehung und die Verkehrssicherheit beeinflusst
Referent: Dr. Martin Treiber, Technische Universität Dresden
Vortrag am 22. Januar 2018
Ein Mittel zur Analyse der Stabilität und Effizienz des Verkehrsflusses und der Verkehrssicherheit sind sogenannte "mikroskopische" Verkehrsfluss-Simulationen, bei denen jeder Fahrer mit seinem bzw. ihrem Fahrzeug eine eigenständige dynamische Einheit bildet. Das Fahrverhalten, also Beschleunigen, Bremsen und Lenken in Abhängigkeit der eigenen Wünsche und des Umgebungsverkehrs, wird dabei durch ein mathematisches Modell abgebildet. In diesem Vortrag lernen Sie Modellierungsansätze kennen, welche physische und mentale Fahrverhaltensdimensionen wie Reaktionsfähigkeit, Aufmerksamkeit, Risiko-Akzeptanz, Rücksichtnahme, Agilität t und insbesondere auch Agressivität abbilden kann. Mittels eines verhaltenspsychologischen Modells wird dabei die "Aggrssivitätskomponente" des Modells aus der Risikobereitschaft des Fahrers hergeleitet. Interaktive Simulationen zeigen, welche Verhaltensprofile zur Stabilität - Unterdrückung von "Stop-and-Go-Verkehr" - und Effizienz - hoher möglicher Verkehrsdurchsatz - beitragen.
Martin Treiber studierte Feinwerktechnik an der Fachhochschule Nürnberg, anschließend Physik an der Universität Bayreuth. Während seiner Promotion führen ihn Forschungsaufenthalte an die University of California in Santa Barbara (USA) und an die University of Arizona in Tucson (USA). Seit Juli 2000 ist Treiber Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschaft und Verkehr an der Technischen Universität Dresden.