Aggressives Verhalten in der Natur
Referent: Prof. Dr. Michael Wink, Universität Heidelberg
Vortrag am 4. Dezember 2017
Das Zusammenleben von Tieren in der Natur verläuft meist friedlich und kooperativ. Wenn jedoch ein Mangel an wichtigen Ressourcen (Nahrung, Territorium, Paarungspartner) auftritt, dann kann man in den meisten Tiergruppen aggressives Verhalten innerhalb der eigenen Art feststellen, das bei den Männchen oft stärker ausgeprägt ist als bei den Weibchen. Oft werden Kämpfe in einer ritualisierten Form ausgeführt, die nicht zur Vernichtung des Gegners führen. Aber auch brutale Gewalt mit tödlichem Ausgang ist bei einigen Tierarten keine Ausnahme. Sehr wahrscheinlich sind aggressives Verhalten oder die Anlage dazu genetisch angelegt und vererbbar. Da wir Menschen einen gemeinsamen Stammbaum mit anderen Tieren teilen, stellt sich die Frage, wie dieses Erbe das Verhalten bei uns Menschen beeinflussen kann.
Prof. Dr. Michael Wink leitet seit 1999 die Abteilung Biologie am Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie der Universität Heidelberg. Nach dem Studium der Biologie und Chemie an der Universität Bonn forschte er in Braunschweig, Köln, München und Mainz. Seine Arbeitsgebiete reichen von Phytochemie, Arznei- und Giftpflanzen bis zur Systematik, Phylogenetik und Evolutionsforschung. Er ist Autor/Co-Autor von mehr als 20 Büchern und über 700 Originalarbeiten, Mitglied diverser Wissenschaftlicher Beiräte, Herausgeber einiger Zeitschriften und Empfänger mehrerer Auszeichnungen. Insgesamt über 20 Jahre lang war er Dekan, Prodekan oder Studiendekan in der Fakultät für Pharmazie (bis 2001) und Biowissenschaften (ab 2002) an der Universität Heidelberg.