Septuaginta-Codex – Papyrus mit Bibeltext
Heidelberger Papyrussammlung
Der Septuaginta-Codex zählt seit jeher zu den Spitzenstücken der Heidelberger Papyrussammlung. Gefertigt wurde er im 6. oder 7. Jahrhundert nach Christus. Bei der „Septuaginta“ handelt es sich um die erste Übersetzung der Bibel überhaupt. Der Legende nach arbeiteten zweiundsiebzig jüdische Gelehrte daran, das Alte Testament vom Hebräischen ins Griechische zu übersetzen – daher auch der Name des Codex: septuaginta ist das lateinische Wort für „siebzig“.
Von dem gesamten Septuaginta-Codex sind noch 27 Papyrusblätter erhalten. Hierzu zählen auch zwei Doppelblätter, die belegen, dass der Codex wie unsere heutigen Bücher bereits in Lagen gebunden war. Das hier zu sehende Doppelblatt ist mit dem fortlaufenden Text von Zach 14, 2–8 beschriftet. Zur Verstärkung des Mittelfalzes hatte man auf den Außenseiten noch einen schmalen, koptisch beschrifteten Pergamentstreifen aufgebracht, der ein Ausreißen der Bindung verhindern sollte; ebenso sind noch Reste des leinenen Heftfadens vorhanden.
Papyrus, Höhe 25 cm, Breite 35 cm, 6./7. Jh. n. u. Z., Inventarnummer G 600 fol. XVII b / XVIII a, Papyrussammlung des Instituts für Papyrologie, Universität Heidelberg
© Elke Fuchs Institut für Papyrologie