Wissenstransfer Citizen Science Projekt stellt sich in öffentlichem Vortrag vor

4. Mai 2023
veröffentlicht von hei_INNOVATION

Rechtzeitig zum Beginn der Brutsaison der Tigermücken startet eine Gruppe um Prof. Dr. Joacim Rocklöv am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) der Universität Heidelberg eine Fallstudie, die sich mit der Ausbreitung der Tigermücke und der damit verbundenen Bedrohung durch Infektionskrankheiten im Rhein-Neckar-Raum beschäftigt. Die Studie lädt Bürgerinnen und Bürger der Region zur Mitarbeit über eine App ein. Eine Expertenrunde stellt das Projekt mit der Citizen-Science Komponente am 16. Mai in einem öffentlichen Vortrag vor.

Mosquito Alert App

Pandemien wie COVID und Infektionskrankheiten wie das Dengue-Fieber stellen eine zunehmende Bedrohung für Gemeinschaften in der ganzen Welt dar, was unter anderem auf den Klimawandel und den internationalen Reise- und Handelsverkehr zurückzuführen ist. Vor diesem Hintergrund ist es wichtiger denn je, vorausschauende Praktiken und Kapazitäten zu entwickeln, um auf aufkommende Gesundheitsbedrohungen zu reagieren.

Im öffentlichen Vortrag am 16. Mai 2023, der um 17 Uhr im Hörsaal der Mathematik im Mathematikon stattfindet, informiert eine interdisziplinär aufgestellte Expertenrunde über die Auswirkungen von Mobilität und Umwelt auf Krankheitsüberträger wie Stechmücken. Die Referenten werden über ihre aktuelle Forschung an der Universität Heidelberg sprechen, ihre aktuelle Fallstudie, die App ‚Mosquito Alert‘ und das damit verbundene Citizen-Science-Projekt vorstellen. Das Panel umfasst Prof. Dr. Joacim Rocklöv vom Institut für Globale Gesundheit & IWR, Dr. Norbert Becker vom Centre for Organismal Studies (COS), Prof. Dr. Carsten Wergin von der Fakultät für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften ,  Prof. Dr. Alexander Zipf vom Geographischen Institut und dem Heidelberg Institute for Geoinformation Technology (HeiGIT) und Prof. Dr. Till Bärnighausen vom Institut für Globale Gesundheit.

Die App ‚Mosquito Alert‘ setzt sich europaweit für die Identifizierung und Überwachung sich ausbreitender Mückenpopulationen ein. Im Rahmen der neuen Fallstudie für Heidelberg und den Rhein-Neckar-Raum, zu der auch die Transferagentur der Universität, hei_INNOVATION, als Vernetzter und Kommunikator maßgeblich beigetragen hat, sind interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen, teilzunehmen. Sie können Fotos direkt über die App an professionelle Entomologen schicken, um festzustellen, ob sich invasive Mückenpopulationen in ihren Gemeinden ausbreiten.

Joacim Rocklöv forscht seit 2022 als Humboldt-Professor an der Universität Heidelberg und leitet Deutschlands erstes Labor für Künstliche Intelligenz (KI), das sich mit dem Zusammenhang von globalen Erkrankungen und Klimaveränderung befasst. Mit seinem Forschungsschwerpunkt, mithilfe von KI-Methoden die Ausbreitung von Infektionskrankheiten neu zu verstehen und Interventionsmöglichkeiten aufzuzeigen, möchte Joacim Rocklöv die Auswirkungen von Klima- und Umweltveränderungen auf die öffentliche Gesundheit sichtbar machen, Vorhersagemodelle als Frühwarnsysteme entwickeln und Interventionsmöglichkeiten bei der Ausbreitung klimasensitiver Krankheiten aufzeigen. Die fächerübergreifend angelegte Forschung von Prof. Rocklöv ist am Heidelberg Institute of Global Health (HIGH) der Medizinischen Fakultät Heidelberg angesiedelt und bildet gleichzeitig eine Brücke zum Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR).

 

Die Transferagentur hei_INNOVATION steht für Wissens- und Technologietransfer von universitären Forschungsergebnissen in die Gesellschaft und ist die zentrale Anlaufstelle zur Unterstützung und Umsetzung von Transferaktivitäten an der Universität Heidelberg. hei_INNOVATION bietet Serviceleistungen für alle Mitglieder der Universität an und unterstützt sie bei der Umsetzung ihrer Ideen, Projekte und Ausgründungen im Bereich des Wissens- und Technologietransfers.