Promovierende Elisabeth Charlotte Caroline Osing

Kontaktinformation

 

Elisabeth Charlotte Caroline Osing M.A.

Marstallstraße 6, Zi. 414

69117 Heidelberg

 

elisabeth.osing@zegk.uni-heidelberg.de

Zu sehen ist das Porträt von Elisabeth Osing

Zur Person

Elisabeth Osing ist seit Frühjahr 2024 Promotionsstudentin am Lehrstuhl für Frühe Neuzeit von Herrn Prof. Thomas Maissen an der Universität Heidelberg und Akademische Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Der Aggressor“. Im Bachelor studierte sie Geschichte und Philosophie an der Universität Potsdam. Den Master in Geschichte absolvierte sie an der Universität Heidelberg und am Trinity College Dublin. 

Forschungsschwerpunkte

  • Geschichte der europäischen Geschichtsschreibung
  • Publizistik und Feindbilder in der Frühen Neuzeit
  • Gelehrtenrepublik
  • europäische Frühaufklärung
  • Gewalt und Militär im Neunjährigen Krieg/Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697)
  • Klima- und Umweltgeschichte
  • Wissensgeschichte
  • Theorien und Methoden der modernen Geschichtswissenschaft

Zum Promotionsprojekt

Der Hunnenkönig Attila als personifiziertes Feindbild in der deutschen, englischen, italienischen und französischen Geschichtsschreibung und politischen Publizistik (Ende 15. bis Ende 19. Jahrhundert) 

Mithilfe des multilateralen Vergleichs der deutschen, englischen, französischen und italienischen Geschichtsschreibung und politischen Publizistik untersucht Elisabeth Osing, wie auf die Figur des „grausamen Hunnenkönigs“ zurückgegriffen wurde, um andere historische Persönlichkeiten zum Aggressor zu stilisieren. Erstens analysiert sie, wie Attila als intrinsisch grausamer und zerstörerischer Feind einer nationalen, religiösen oder ethnischen Gemeinschaft in der westeuropäischen Geschichtsschreibung interpretiert wurde. Diese populären Deutungen von Attila als „historischem Aggressor“ fanden langfristig Eingang in das kollektive Gedächtnis vieler westeuropäischer Gemeinschaften und standen dadurch für die Kennzeichnung anderer historischer Persönlichkeiten als Aggressoren zur Verfügung. Deswegen arbeitet sie zweitens heraus, wie die etablierte negative Deutung von Attila auf andere historische Persönlichkeiten übertragen wurde, um diese ebenfalls als Aggressor zu charakterisieren. Beispielsweise wurden der osmanische Herrscher Süleyman I., der französische König Ludwig XIV. und der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck allesamt als „Attila“ bezeichnet. Dadurch wurde den von ihnen repräsentierten Gemeinschaften eine nahezu unmenschliche Grausamkeit, Gier und Aggressivität gegenüber den mit ihnen verfeindeten Gruppen unterstellt. Der Untersuchungszeitraum des Promotionsprojekts ist epochenübergreifend vom Ende des 15. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts angesetzt, damit auch langfristige Entwicklungen und Kontinuität in den sich verändernden erinnerungspolitischen Bedeutungen von Attila aufgezeigt werden können.