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Johann Georg Hamann: Kommentierte Edition der Briefe und Werke

Das Forschungsprojekt widmet sich in zwei Teilbereichen der Edition und dem Kommentar der Briefe und Werke des Königsberger Schriftstellers Johann Georg Hamann (1730–1788). 

HKB: Kommentierte Briefausgabe

Briefansicht der Edition HKB
Übersicht der Brief in der HKB

Die Online-Ausgabe bietet die Briefe von und an Johann Georg Hamann in einer textkritisch überarbeiteten Neuedition mit durchsuchbarem Volltext, Kommentar und Registern.

Der Brieftext orientiert sich an der siebenbändigen gedruckten Briefausgabe ZH, mit den jeweiligen Auszeichnungen (Unterstreichungen, Streichungen, Schriftwechsel) sowie der Briefnummerierung und Seiten- und Zeilenzählung. Text-Korrekturen, die mehrerlei Ursache haben (Lese- und Druckfehler oder Fehler nach Kollation mit ursprünglichen Druckbogen, Manuskripten oder Abschriften), werden in den Online-Brief-Texten vorgenommen, der ursprüngliche Wortlaut in ZH sowie die Gründe für den Texteingriff werden jeweils kenntlich gemacht. Sofern die handschriftlichen Originale der Briefe auffindbar sind, wird der Brieftext an diesen geprüft und ggf. korrigiert. Soweit erstellbar, wird für jeden Brief die aktuelle Provenienz geliefert.

Begleitend zu den Brieftexten wird ein Stellenkommentar erstellt, der in der Marginalspalte neben dem Brieftext dargestellt wird. Der Kommentar stützt sich auf umfangreiche Vorarbeiten aus dem Nachlass Arthur Henkels sowie auf neuere Forschungsliteratur, bspw. die Ergebnisse der bereits erschienen Kommentare zu den Briefen Herders und F.H. Jacobis. Der Stellenkommentar ist zunächst Wort- und Sachkommentar, wobei einen Schwerpunkt in Hamanns Korrespondenz die Lektüren bilden. Im Nachweis von Zitaten und benutzten Büchern besteht eine Hauptaufgabe des Kommentars. Zudem soll die Verbindung von Brief- und Werk-Texten Hamanns untersucht und nachgewiesen werden.

Zur systematischen Benutzbarkeit wird ein Quellen-/Personen- und ein Bibelstellenregister erstellt. Die Einträge darin sind mit dem Stellenkommentar verlinkt. Die Nachweise der Bezugstexte Hamanns im Register verweisen auf die Erstdrucke und die von ihm konsultierten Ausgaben (sofern belegbar), sie verlinken außerdem auf Digitalisate dieser Ausgaben, wenn solche publiziert sind. Die ›Lese-Biographie‹ Hamanns wird auf diese Weise nachvollziehbar.  

HKW: Historisch-kritische und kommentierte Edition ausgewählter Werke

Faksimile eines Hamann-Druckes
Abbildung aus der HKW

In der historisch-kritischen und kommentierten Neuedition der Schriften Johann Georg Hamanns (HKW) sollen alle Druckschriften oder zum Druck bestimmte Schriften mit Werkcharakter ediert, ihr Entstehungszusammenhang erläutert und mit einem ausführlichem Stellenkommentar sowie Dokumenten zur Entstehungsgeschichte versehen werden. Die Edition macht die Schriften Hamanns erstmals in der von Hamann autorisierten Form zugänglich und erforschbar.  

Textgrundlage hierfür sind sämtliche überlieferte Druckexemplare und Manuskripte. Bis dato ist der Nachlass Hamanns auf zahlreiche Archive verteilt und noch nicht vollständig erschlossen. Im Rahmen unserer Edition der Werke und Briefe wird dies nachgeholt.  

Der Aufbau der Edition wird sich am chronologischen Erscheinen der Schriften Hamanns orientieren.  

Da die Entstehungsgeschichte der einzelnen Schriften eng an Hamanns biographischen Kontext gebunden ist und der Publikationsanlass i.d.R. eine Auseinandersetzung mit Texten anderer Autoren war, wird eine ausführliche Einführung in diesen jeweiligen Zusammenhang geboten.  

Die Texteinrichtung stellt die spezifische Gestalt der Erstdrucke dar, das betrifft ihre Gliederung, Paratexte, Anmerkungssysteme, Bildelemente und die Typographie. Im Rahmen der typographischen Gestaltung werden die Schriftarten entsprechend der heutigen Lesegewohnheiten übersetzt: Fraktur wird durch eine Serifenschrift, die lateinische Schrift durch eine Groteskschrift und die Auszeichnungsschrift Schwabacher durch eine kursive Serifenschrift wiedergeben. Die Variation von Schriftgrößen wird proportional beibehalten. Die in einigen Druckexemplaren vorkommenden handschriftlichen Randbemerkungen Hamanns werden in einer Marginalspalte aufgeführt und mit Siglen den jeweiligen Exemplaren zugeordnet. Am Ende jeden Bandes steht ein Werk- und Personenregister.  

Bereits erschienene Bände: 

  • Johann Georg Hamann: Fliegender Brief. Historisch-kritische Ausgabe. Mit einer Einführung, Kommentar und Dokumenten zur Entstehungsgeschichte hg. von Janina Reibold, 2 Bde. [= Philosophische Bibliothek 707] (Hamburg: Meiner Verlag 2018)
     
  • Johann Georg Hamann: Sokratische Denkwürdigkeiten. Wolken. Historisch-kritische Ausgabe. Mit einer Einführung, einem Stellenkommentar und Dokumenten zur Entstehungsgeschichte hg. von Janina Reibold und Leonard Keidel. Unter Mitarbeit von Konrad Bucher. [= Philosophische Bibliothek 748] (Hamburg: Meiner Verlag 2021)

 Geplante Bände: 

  • Johann Georg Hamann: Kreuzzüge des Philologen. Intermezzo. Mit einer Einführung und einem Stellenkommentar hg. von Konrad Bucher, Leonard Keidel und Janina Reibold (vorauss.: Hamburg: Meiner Verlag 2025).

 

Beteiligte

Projektleitung
Dr. Janina Reibold

Herausgeber
Leonard Keidel, Dr. Janina Reibold  

Philologische Mitarbeiter
Dr. Gregor Babelotzky, Konrad Bucher, Luca Klopfer    

Technische Umsetzung
Simon Martens 

Kontakt 
Germanistisches Seminar der Universität Heidelberg  
Dr. Janina Reibold  
Hauptstraße 207–209  
69117 Heidelberg  
Telefon: 06221 543254

Laufzeit und Förderung

Das Drittmittelprojekt ist am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg angesiedelt und wird von der Theodor Springmann Stiftung seit 2018 finanziert (2018–2022; 2023–2027).