Explorer Project Stability and Change
Stability and Change in Regulation and Self-Regulation
Selbstregulierung (SR) ist ein Prozess, der es einem System ermöglicht, einen positiv bewerteten Zustand oder Ziel zu erhalten oder zu erreichen. Das Verständnis der Selbstregulierung ist daher für die Untersuchung der psychologischen und sozialen Stabilität von wesentlicher Bedeutung, aber auch für das Verstehen von Reaktionen auf Wandel. Es ist sehr plausibel, dass die SR von Gruppen/Organisationen und die von Individuen voneinander abhängig sind. Die Beziehung zwischen Stabilität und Wandel in der SR hat also zwei Dimensionen: die Frage, wie die Ziele der SR beibehalten oder verändert werden, wenn sich (soziale) Kontexte und Umwelten verändern, und die Frage, wie sich individuelle und soziale SR in diesem Prozess zueinander verhalten. Unsere Forschung zielt darauf ab zu zeigen, wie sich Veränderung und Stabilität der
Zielverfolgung in der SR und ihrer individuellen und sozialen Ebenen innerhalb verschiedener Kontexte zueinander verhalten.
In einem ersten Schritt haben wir Altruismus als Selbstregulierungsmechanismus in sozialen Kontexten untersucht. Altruistische Handlungen gegenüber einer In-Group können einerseits die Stabilität einer solchen Gruppe aufrechterhalten, andererseits aber auch ein "Wir-gegen- die"-Narrativ und -Verhalten erzeugen. Wir haben eine mixed-method-Studie durchgeführt, um zu untersuchen, wie eine Veränderung des sozialen Kontexts solche Narrative und Verhaltensweisen beeinflusst. Die Ergebnisse des ersten Experiments zeigen, dass Individuen bereit sind, eine kleine Regel auf altruistische Weise zu Gunsten von Mitgliedern der eigenen Gruppe zu brechen. Der Nachteil, den Individuen mit diesem Verhalten bei Mitgliedern anderer Gruppen verursachen, ist ungleichmäßig verteilt. Je mehr Identitätsmerkmale eine andere Gruppe teilt, desto weniger wird sie geschädigt.