Explorer Project The Price of Breathing
SELF-REGULATORY STRATEGIES AGAINST AIR POLLUTION IN UNEQUAL SOCIETIES
Abstract:
Das „Price of Breathing“ Projekt befasst sich damit, warum der Bedarf für eine saubere Umwelt in Entwicklungsländern so gering ist, obwohl Gesellschaften gefährlich hoher Luftverschmutzung ausgesetzt sind. Dabei geht es sowohl um die Identifizierung der Barrieren für den Einsatz politischer Mittel, sowie des persönlichen Selbstschutzes. Da Umweltverschmutzungsproblematiken häufig mit hoher sozialer Ungleichheit einhergehen, wird untersucht, ob der Schlüssel zur Reduzierung von Luftverschmutzung sowie persönlicher Vulnerabilität in Umverteilungsmaßnahmen liegt.
Das Projektteam befasst sich mit der dramatischen Luftverschmutzungsproblematik in Indien (siehe Abbildung). Mithilfe von Online-Umfrageexperimenten werden gezielt Anreize gesetzt, um zu ermitteln, wovon die Unterstützung für bessere Luftqualität und der Einsatz von Selbstschutzmaßnahmen (wie z.B. Raumluftfilter) abhängt. Zusätzlich werden kognitive Prozesse untersucht, die zu einer potentiellen Fehleinschätzung der Problematik führen können und so potentiell nützliche Selbstregulierung unterdrücken.
Bisherige Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die soziale Ungleichheit in Indie nicht richtig wahrgenommen wird. Vor allem die wohlhabenderen Schichten der Bevölkerung unterschätzen ihr relativ hohes Einkommen und unterschätzen damit ihre vergleichsweise wichtige Rolle in der Finanzierung potentieller Umverteilungsmaßnahmen, die für die Bekämpfung der Luftverschmutzung eingesetzt werden können. Unsere Umfrageexperimente zeigen jedoch, dass diese Fehlwahrnehmung korrigiert werden kann und dies wiederum zu höherer Unterstützung von Initiativen führt, welche Luftverschmutzung bekämpfen.
Als grundlagenorientiertes Forschungsprojekt ist das Projektteam primär im akademischen Austausch auf Forschungskonferenzen und Seminaren involviert. Der Forschungsschwerpunkt erlaubt jedoch die Formulierung direkter Handlungsempfehlung, sowohl für politische Akteure, als auch für individuelle Haushalte. Diese Handlungsempfehlungen werden im Laufe des Projektes identifiziert und präzisiert.
Stand: 2. Quartal 2022