icon-symbol-logout-darkest-grey

ProjektAusgezeichnet: Sprachpatenschaften für Geflüchtete

6. Oktober 2022

Projekt von Studierenden und Promovierenden der Germanistik erhält Engagementpreis 2022 der Friedrich-Ebert-Stiftung

Um von Flucht betroffene Menschen bei ihrer Ankunft und ihrem Leben in der neuen Umgebung zu unterstützen, haben Studierende und Promovierende am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg ein eigenes Unterstützungsangebot ins Leben gerufen. Dafür sind sie mit dem Engagementpreis 2022 des Ehemaligenvereins der Friedrich-Ebert-Stiftung ausgezeichnet worden. Im Rahmen des Projekts „Sprachpatenschaften für Geflüchtete“, das als Lehrveranstaltung Studentinnen und Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen offensteht, werden Geflüchtete in einer Kombination aus Sprachpraxis und Mentoring beim Deutschlernen und bei der Bewältigung von Alltagsproblemen unterstützt. Mit dem Preisgeld von 2.500 Euro kann das Projekt im Wintersemester 2022/2023 weiter ausgebaut werden.

Im Zuge des Kriegs in der Ukraine und aus dem Wunsch heraus, Studierenden die Möglichkeit eines ehrenamtlichen Engagements an der Universität zu ermöglichen, entwickelten Benjamin Krautter, Sandra Schell, Carl Junginger, Jens Krumeich und Katrin Hudey ihr Lehrveranstaltungsangebot, das Studierende und Geflüchtete in einer Art angeleitetem Buddy-Programm zusammenbringt. Ziel ist es, so die Initiatorinnen und Initiatoren, über den Zugang zur deutschen Sprache das Ankommen zu erleichtern sowie die gesellschaftliche Teilhabe und Integration zu fördern. Die Übung „Sprachpatenschaften für Geflüchtete“ wurde im Sommersemester 2022 erstmals angeboten – unterstützt vom Germanistischen Seminar und in Kooperation mit verschiedenen universitären Instituten wie dem Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie und der Heidelberg School of Education sowie außeruniversitären Einrichtungen.

Ausgezeichnet: Benjamin Krautter, Sandra Schell, Carl Junginger, Jens Krumeich und Katrin Hudey (von links), Initiatorinnen und Initiatoren des Projekts „Sprachpatenschaften für Geflüchtete“, freuen sich über die Verleihung des Engagementpreises 2022.

Im Rahmen der Übung wurden die teilnehmenden Studierenden auf ihre Rolle als Sprachpatinnen und Sprachpaten vorbereitet und über das Semester begleitet. In Workshops eigneten sie sich die Grundlagen für Interkulturellen Kommunikation und für Deutsch als Fremdsprache an, um im Laufe des Semesters eine Sprachpatenschaft für jeweils ein bis zwei Geflüchtete zu übernehmen. Im Sommersemester nahmen 25 Studentinnen und Studenten sowie 30 Geflüchtete teil.

Gewürdigt wurde das Projekt nun am 10. September in Berlin mit der Verleihung des Engagementpreises. Er wird vom Ehemaligen-Verein der Friedrich-Ebert-Stiftung an Initiativen und Projekte vergeben, die sich mit neuen Ideen für sozial Schwache und Benachteiligte einsetzen. Das Sprachpaten-Projekt startet im Wintersemester in eine weitere Runde und steht allen Studierenden der Universität Heidelberg offen. Geflüchtete mit Bedarf an individueller Unterstützung bietet es die Möglichkeit, sich über die Zeitspanne von drei Monaten einmal pro Woche mit ihren Patinnen oder Paten zu treffen. Zudem sind verschiedene Gruppenveranstaltungen geplant.

Starttermin für die nächste Übung ist der 28. Oktober (Studierende). Das erste gemeinsame Treffen von Studierenden und Geflüchteten findet am 4. November im Gebäude der Germanistik in der Hauptstraße 209, Raum 137, statt und beginnt um 16 Uhr. Eine Anmeldung für das Angebot ist per E-Mail an sprachpatenschaft@gs.uni-heidelberg.de notwendig.