Meyer-Struckmann-Preis Auszeichnung für Monica Juneja: Transkulturalität als Methode etabliert
Pressemitteilung Nr. 114/2023
2. November 2023
Kunsthistorikerin der Universität Heidelberg erhält den Meyer-Struckmann-Preis
Die Heidelberger Kunsthistorikerin Prof. Dr. Monica Juneja wird für ihr wissenschaftliches Lebenswerk ausgezeichnet: Sie erhält den diesjährigen Meyer-Struckmann-Preis, der von der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) vergeben wird und ihr Wirken als Expertin für Globale Kunstgeschichte würdigt. „Prof. Juneja hat die Transkulturalität im deutschsprachigen Raum und international als Methode und als Gegenstand jenseits eurozentrischer Kategorien etabliert“, so die Fakultät über die Wissenschaftlerin, die seit 2009 an der Universität Heidelberg lehrt und forscht. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert und wird jährlich zu wechselnden geistes- und sozialwissenschaftlichen Themen vergeben.
Als national und international anerkannte Vertreterin der Globalen Kunstgeschichte gehört Prof. Juneja nicht nur in Deutschland zu den einflussreichsten und meistzitierten Theoretikerinnen auf dem Gebiet der Transkulturellen Studien. „Monica Juneja hat transkulturelle Themen und Methoden systematisch im geisteswissenschaftlichen Feld verankert – dies stets aus einem visuell und materialkulturell geprägten Blickwinkel. Die Bedeutung ihrer Arbeit wirkt jedoch weit über die Kunstgeschichte hinaus. Sie verbindet historische Themen globaler Tragweite mit gegenwärtig relevanten Diskursen“, sagt Prof. Dr. Eva-Maria Troelenberg, Inhaberin der Professur für Transkulturelle Studien am Institut für Kunstgeschichte der HHU. Anwendung finden Prof. Junejas Ansätze unter anderem in ihren Studien zum konfliktreichen Zusammenspiel von Kunst und christlicher, islamischer, buddhistischer oder hinduistischer Religion, zur ambivalenten Rolle von Erinnerung und kulturellem Erbe in postkolonialen Zusammenhängen oder zu künstlerischen Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen wie Naturkatastrophen, Kriege, Klimawandel und erzwungene Migration.
Monica Juneja studierte in Delhi (Indien) Geschichte, Kunstgeschichte und Politikwissenschaft und wurde 1985 an der französischen Elitehochschule École des Hautes Études en Sciences Sociales promoviert. Anschließend war sie als Professorin der University of Delhi tätig. Forschungs- und Lehraufträge sowie Gastprofessuren führten sie nach Bielefeld, Halle (Saale), Hannover, Wien (Österreich) und die Emory University in Atlanta (USA). 2009 folgte Prof. Juneja dem Ruf auf die neu geschaffene Professur für Globale Kunstgeschichte – die erste und nach wie vor einzige dieser Art im deutschsprachigen Raum. Die Professur ist im Heidelberg Centre for Transcultural Studies angesiedelt, das aus dem Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ der Universität Heidelberg hervorgegangen ist und sich unter der Leitung von Prof. Juneja zu einem der führenden Institute im Bereich der Transkulturellen Studien entwickelt hat. Unterstützt wurde ihre Forschung von Förderern wie der Alexander von Humboldt-Stiftung oder der VolkswagenStiftung.
Die Meyer-Struckmann-Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung, insbesondere im Bereich der Kultur- und Geisteswissenschaften, und verleiht jährlich den mit 20.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis. Die Mittel stammen aus dem Nachlass des Stifters Fritz Meyer-Struckmann (1908 bis 1984), einem Bankier in Essen. Die Jury entscheidet in jedem Jahr neu über das Forschungsfeld, aus dem die Preisträgerin oder der Preisträger zu bestimmen ist. Die Verleihung des diesjährigen Preises findet im November statt.