Graduiertenkolleg Doktorandenförderung für die Entwicklung neuartiger Teilchendetektoren
Pressemitteilung Nr. 119/2019
11. November 2019
DFG verlängert HighRR-Graduiertenkolleg in der Kern- und Teilchenphysik
Das Heidelberger Graduiertenkolleg zur Erforschung und Entwicklung neuer Detektoren, die dem Nachweis und der Vermessung elementarer Teilchen dienen, wird seine Arbeit in einer zweiten Förderperiode fortsetzen: Nach erfolgreicher Begutachtung fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft das Kolleg „HighRR – High Resolution and High Rate Detectors in Nuclear and Particle Physics“ (GRK 2058) an der Universität Heidelberg für weitere viereinhalb Jahre mit rund 4 Millionen Euro. Mit den bewilligten Mitteln werden die Doktorandinnen und Doktoranden des Kollegs auf Basis modernster Technologien die Detektorsysteme für die kommende Generation von Experimenten in der Kern- und Teilchenphysik entwickeln und vorbereiten. HighRR-Sprecher ist weiterhin Prof. Dr. Hans-Christian Schultz-Coulon vom Kirchhoff-Institut für Physik.
Das HighRR-Graduiertenkolleg mit seinem speziellen Fokus im Bereich Instrumentierung schlägt eine Brücke von der fundamentalen Physik zu den Ingenieurswissenschaften. „HighRR-Doktoranden arbeiten an vorderster Front der technologischen Entwicklung und leisten damit entscheidende Beiträge zur Erforschung einiger der noch offenen fundamentalen Fragen in der Physik. Die Entwicklung neuartiger, innovativer Messmethoden war und ist für den Fortschritt in den Naturwissenschaften von entscheidender Bedeutung“, betont Prof. Schultz-Coulon. „Die HighRR-Kollegiaten profitieren dabei in besonderer Weise von den umfangreichen Erfahrungen, die die Heidelberger Kern- und Teilchenphysik im Bereich der Instrumentierung besitzt – insbesondere mit Großexperimenten am Large Hadron Collider (LHC), dem Teilchenbe-schleuniger des Europäischen Kernforschungszentrums CERN.“
Zukünftige Forschungsschwerpunkte des Graduiertenkollegs, das Prof. Schultz-Coulon gemeinsam mit Prof. Dr. André Schöning vom Physikalischen Institut der Universität Heidelberg leitet, sind unter anderem Entwicklungsarbeiten zum Ausbau der LHC-Experimente ALICE, ATLAS und LHCb sowie der Bau und die Inbetriebnahme des sogenannten Mu3e-Detektors, mit dem nach im Standardmodell der Teilchenphysik verbotenen Myon-Zerfällen gesucht werden soll. Auch die Entwicklung neuartiger, metallischer Mikro-Kalorimeter zur hochpräzisen Vermessung radioaktiver Zerfälle sowie die Entwicklung hochratenfähiger Photodetektoren zur Anwendung im Bereich der Synchrotronforschung gehören zum Forschungsprogramm der zweiten Förderperiode.