Hörsaal- und Lernzentrum  Festtag für die Universität: Spatenstich für das AudimaX

12. Oktober 2020

Hörsaal- und Lernzentrum entsteht als neue Mitte auf dem Campus Im Neuenheimer Feld

„Heute ist kein Freudentag, heute ist ein Festtag“, sagte der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel, und bezog sich damit auf den Start eines besonderen Bauprojekts, das mit einem symbolischen Spatenstich seinen Anfang genommen hat: Die Klaus Tschira Stiftung baut für die Universität auf dem Campus Im Neuenheimer Feld ein Hörsaal- und Lernzentrum. Weil es sich um ein Audimax Extra Large handelt, wird das Gebäude „AudimaX“ heißen. Damit erhält „eines der bedeutendsten Wissenschaftsareale Europas“ eine neue bauliche Mitte, betonte der Rektor in der Feierstunde, zu deren Gästen Theresia Bauer, baden-württembergische Wissenschaftsministerin, und Gisela Splett, Staatssekretärin im Finanzministerium des Landes, gehörten.

Seit Jahrzehnten sieht die Planung für das Neuenheimer Feld in der Nachbarschaft der Zentralmensa, des Theoretikums und der Physik-Institute einen baulichen Mittelpunkt vor, der wichtige Funktionen für den Campus übernehmen soll, insbesondere für Lehre, Forschung, Information, Kommunikation und wissenschaftlichen Austausch. Zudem soll das „AudimaX“ als „akademischer Festraum“ gestaltet werden – modern und technisch aufgerüstet, als zentraler Treffpunkt, der Studierenden und Lehrenden eine stimulierende Umgebung bietet, wie der Rektor in seinem Grußwort betonte. „Diese Vision eines lebendigen, modernen, Lehre und Lernen verbindenden Campus teilten wir mit dem unvergessenen Klaus Tschira“, erinnerte Prof. Eitel an den 2015 verstorbenen Gründer und Namensgeber der Stiftung, die das AudimaX – wie zuvor  schon das Mathematikon – dem Land Baden-Württemberg als Schenkung überlassen wird.

Das Auditorium maximum – ein großer, repräsentativer Hörsaal mit mehr als 900 Plätzen und damit dann der größte der Universität – wird ergänzt durch zwei weitere Hörsäle mit jeweils 250 Plätzen, die zusammengeschaltet werden können, sowie vier Seminarräumen. Dazu kommen ein großzügiges Lernzentrum sowie Flächen für die zentrale Campusbibliothek, ein Foyer und Ausstellungsbereiche. Der fünfgeschossige Komplex mit rund 8.700 Quadratmetern Nutzungsfläche erhält eine offene und transparente Gebäudestruktur. Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und ein hoher Anspruch an Technik und Material werden dem neuen Hörsaal- und Lernzentrum eine besondere Wertigkeit geben und den veränderten Anforderungen an Kommunikation, Lehre und Lernen Rechnung tragen.

Einig waren sich die Redner der Feierstunde am 8. Oktober 2020 darin, dass auch eine noch so ausgefeilte digitale Lehre den persönlichen wissenschaftlichen Diskurs, das miteinander Reden und voneinander Lernen niemals ersetzen kann. „Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat uns wieder bewusst gemacht, wie elementar die reale Begegnung und wie fruchtbar der unmittelbare Dialog mit anderen ist. Dafür wird das AudimaX die besten Bedingungen bieten“, machte Prof. Dr. Carsten Könneker deutlich. Für den Geschäftsführer der Klaus Tschira Stiftung wird das neue Hörsaal- und Lernzentrum „ein Ort der Begegnung für die Natur- und Lebenswissenschaften ebenso wie für die Geistes- und Sozialwissenschaften sein“.  

Die Bauarbeiten begleitet ein besonderes Projekt: Der Bauzaun am Baustellengelände zeigt in großformatigen Bildern Motive aus der Lehre in der Geschichte der Universität und der Gegenwart – und lädt die Studierenden auf dem Campus ein, ihre Wünsche für die Lehre der Zukunft zu formulieren. Das Kommunikationsprojekt „Lernorte an der Universität“ mit Beteiligung der Studentinnen und Studenten kann im Internet sowie von November an auch auf Instagram und Facebook verfolgt werden.

Klaus Tschira Stiftung

Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940 – 2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein.