Auszeichnung Förderpreis für Heidelberger Molekularbiologin
Pressemitteilung Nr. 79/2024
3. Juli 2024
Kerstin Göpfrich erhält hochdotierte Auszeichnung der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
Für ihre bahnbrechenden wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der synthetischen Biologie erhält Prof. Dr. Kerstin Göpfrich den Alfried Krupp-Förderpreis 2024. Die mit einem Preisgeld in Höhe von einer Million Euro dotierte Auszeichnung vergibt die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung jährlich an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ihre erste Professur in den Natur- und Ingenieurwissenschaften innehaben. Über einen Zeitraum von fünf Jahren dient sie der flexiblen und unabhängigen Ausgestaltung von Forschung und Lehre. Kerstin Göpfrich lehrt und forscht seit 2022 als Professorin am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH).
Das Forschungsgebiet von Prof. Göpfrich ist das Molekulare Engineering. Ziel ihrer Arbeiten ist es, künstliche Zellen mit einem wesentlichen Merkmal des Lebens zu konstruieren – der Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln. Dazu nutzt sie innovative Werkzeuge wie die DNA-Nanotechnologie, die Mikrofluidik oder den 3D-Druck. Schrittweise soll so eine künstliche Modell-Zelle entstehen, die ihre molekulare „Hardware“ selbst produzieren kann. Die Forschung der Molekularbiologin und Biophysikerin zur Beschreibung und Nutzbarmachung von Lebensprozessen eröffne nicht nur neue Perspektiven für Wissenschaft und Industrie, sie könne auch das grundlegende Verständnis von Leben revolutionieren, so die Stiftung in ihrer Begründung für die Vergabe des Preises.
Kerstin Göpfrich studierte Physik an der Universität Erlangen und der University of Cambridge (Großbritannien), an der sie 2017 auch promoviert wurde. Als Postdoktorandin forschte sie am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Stuttgart. 2019 wechselte sie an das MPI für medizinische Forschung in Heidelberg, ehe sie 2022 als Professorin für Molekularbiologie an die Fakultät für Biowissenschaften der Universität Heidelberg berufen wurde. Am ZMBH leitet sie die Forschungsgruppe „Biophysical Engineering of Life“. Für ihre Arbeiten ist Kerstin Göpfrich bereits mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit einem ERC Starting Grant des Europäischen Forschungsrats sowie mit einer Förderung des Human Frontier Science Program für innovative Grundlagenforschung in der Biologie.
Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung fördert seit 1968 Menschen und Projekte in Kunst und Kultur, Bildung, Wissenschaft, Gesundheit und Sport. Mit dem Förderpreis unterstützt sie seit 1986 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler in den Natur- und Ingenieurwissenschaften, die eine Erstprofessur an einer deutschen Hochschule innehaben. Die Verleihung des Alfried Krupp-Förderpreises 2024 an Kerstin Göpfrich findet im Herbst dieses Jahres in Essen statt.