Förderung Forschungscampus M²OLIE für eine verbesserte Behandlung von Krebserkrankten

19. März 2025

Dritte Förderphase für die Zusammenarbeit von Forschung und Industrie – BMBF fördert fünfjährige Arbeiten mit zehn Millionen Euro

Krebserkrankte mit Oligometastasen auf einem schonenden und effizienten Patientenweg maßgeschneidert zu behandeln, ist das Ziel des interdisziplinären Forschungscampus „Mannheim Molecular Intervention Environment“ (M²OLIE). Angesiedelt am Universitätsklinikum Mannheim arbeiten hier unter der Führung der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg 25 Partner aus Forschung und Industrie zusammen. Nach erfolgreicher Evaluation im vergangenen Jahr erhält der Forschungscampus für eine dritte Förderphase von fünf Jahren Mittel in Höhe von zehn Millionen Euro, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zur Verfügung stellt.

Lenkungsausschuss des Forschungscampus M2OLIE
Lenkungsausschuss des Forschungscampus M2OLIE

„Der Forschungscampus M²OLIE als innovative und disziplinenübergreifende Plattform für neue Ansätze in der Krebsbehandlung ist ein wichtiger Baustein der Health + Life Science Alliance Heidelberg Mannheim, mit der wir die Gesundheitsforschung ausbauen, die lebenswissenschaftliche Forschung verstärken und den Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft intensivieren wollen“, betont Prof. Dr. Frauke Melchior, Rektorin der Universität Heidelberg. Im Rahmen von M²OLIE kooperieren mehr als 120 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medizin, Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Informatik und Betriebswirtschaftslehre. Sie bündeln ihre Kompetenzen, um eine personalisierte medizinische Versorgung von Krebserkrankten zu realisieren.

Mit der Initiative „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“ fördert das BMBF großangelegte und langfristige Ansätze der standortgebundenen Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft über einen Zeitraum von bis zu 15 Jahren. M2OLIE ist eine von neun Partnerschaften dieser Art; er ist der zweite Forschungscampus, der in die zweite Verlängerung gegangen ist. Die Partner aus der Industrie, darunter Großkonzerne sowie kleine und mittelständische Unternehmen, bringen nicht nur Know-how, sondern auch erhebliche finanzielle Mittel in das Projekt mit ein. Für die dritte Förderphase wurden Eigenmittel in Höhe von mehr als 14,5 Millionen Euro zugesagt. 

„M²OLIE ist eine Erfolgsgeschichte und eine große Hoffnung für die Patientinnen und Patienten“, betont Prof. Dr. Sergij Goerdt, Dekan der Medizinischen Fakultät Mannheim. „In der zweiten Förderphase wurden allein an unserer Fakultät im Rahmen des Forschungscampus rund 60 Abschlussarbeiten – vom Bachelor bis zur Habilitation – erfolgreich abgeschlossen. Die Forschungsergebnisse schlagen sich in rund 200 Publikationen nieder“, so der Dekan. Aus der Fakultät sind Forschungsgruppen der Pathologie, der Radiochemie, der Radiologie, der Strahlentherapie sowie der Computerunterstützten Klinischen Medizin und der Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie an den Projekten der dritten Förderphase beteiligt. Mehr als 40 Medizinprodukte befinden sich in verschiedenen Entwicklungsstadien auf dem Weg zur Marktreife.

Der Schwerpunkt der M2OLIE-Arbeit liegt auf einer verbesserten Behandlung von Krebspatientinnen und Krebspatienten mit Oligometastasen, einem Stadium zwischen einer lokal begrenzten Tumorerkrankung und breiter gestreuter Metastasierung. Grundlage dafür bildet der sogenannte Closed-Loop-Prozess, der als Basisverfahren aktuell in einer klinischen Studie evaluiert wird und in der dritten Förderphase mithilfe von vier Projektmodulen vervollständigt werden soll. Diese Module können in den hochkomplexen Abläufen und Anwendungen von der Patientenaufnahme bis zur Therapie flexibel kombiniert werden, um so patientenzentriert eine größere Effizienz und Präzision auf diagnostischer, therapeutischer und organisatorischer Ebene in der Behandlung zu erreichen.

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