Universität Gemeinsam erfolgreich in Verantwortung für die Gesellschaft und unsere Zukunft
23. Oktober 2023
Universität Heidelberg beging 637. Jahrestag ihres Bestehens – Ansprache von Rektorin Frauke Melchior
„Gemeinsam wird es uns gelingen, das Studienjahr 2023/2024 erfolgreich zu meistern – individuell, als akademische Gemeinschaft und als Universität in Verantwortung für die Gesellschaft und unsere Zukunft.“ Das unterstrich Prof. Dr. Frauke Melchior, Rektorin der Ruperto Carola, in ihrer Ansprache zur Jahresfeier, in der sie neben einem Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate auch strategische Schwerpunktthemen für die kommende Arbeit vorstellte. Zu der festlichen Veranstaltung – sie findet traditionell Mitte Oktober statt – hatten sich zahlreiche Universitätsangehörige sowie Freunde, Förderer, Alumni und Gäste in der Aula der Alten Universität zusammengefunden, um das neue akademische Jahr zu eröffnen und zugleich den 637. Jahrestag des Bestehens der Universität Heidelberg zu begehen.
In ihrer Ansprache blickte die Rektorin auf besondere Ereignisse in Wissenschaft, Forschung, Studium und Verwaltung, die das vergangene Jahr geprägt haben. So konnte etwa der mit der Unterstützung von Förderern realisierte Neubau für das European Institute for Neuromorphic Computing – kurz EINC – auf dem Campus Im Neuenheimer Feld offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Erfolgreich habe die Universität auch eine ungewöhnliche hohe Zahl von Auszeichnungen des European Research Council eingeworben – die Leistung kreativer Forscherinnen und Forscher, unterstützt durch den Heidelberg Research Service, so die Rektorin. Sie erinnerte zugleich an das musikalische Gedenken, das der bei einer Amoktat 2022 getöteten Biologie-Studentin gewidmet war. Damit verbunden wurde im April erstmals der Marie Luise-Jung-Preis verliehen.
Nachhaltigkeit, Diversität und Digitalisierung sind große Querschnittsthemen, deren adäquate Bearbeitung von dem Engagement des ganzen Rektorats, dem Blick aller Fachdisziplinen und vieler weiterer Stakeholder abhängen wird.
Rektorin Prof. Dr. Frauke Melchior
Universitätsrektorin Prof. Dr. Frauke Melchior eröffnete mit der Begrüßung und ihrer Ansprache die Jahresfeier in der Aula der Alten Universität. Im Zentrum der Veranstaltung am 21. Oktober 2023 stand ein Wissenschaftsgespräch zum Thema „Nachhaltigkeit: Forschen, Lehren, Handeln“. Zudem stellten sich die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preises für den wissenschaftlichen Nachwuchs mit ihren Arbeiten der Hochschulöffentlichkeit vor.
Mit Blick auf die kommenden Aufgaben, die nicht zuletzt im Zeichen der Exzellenzstrategie stehen werden, stellte Prof. Melchior das neue Rektorat mit den Prorektorinnen und Prorektoren Prof. Dr. Andreas Dreuw, Prof. Dr. Silke Hertel, Prof. Dr. Katja Patzel-Mattern, Prof. Dr. Karin Schumacher und Prof. Dr. Marc-Philippe Weller vor. Drei der fünf Prorektorate wurden dabei um neue strategische Schwerpunktsetzungen – Nachhaltigkeit, Diversität und Digitalisierung – ergänzt. „Es ist uns aber wichtig zu betonen, dass das große Querschnittsthemen sind, deren adäquate Bearbeitung von dem Engagement des ganzen Rektorats, dem Blick aller Fachdisziplinen und vieler weiterer Stakeholder abhängen wird“, sagte Prof. Melchior, die den scheidenden Prorektoren Prof. Dr. Jörg Pross, Prof. Dr. Anja-Désirée Senz und Prof. Dr. Matthias Weidemüller für ihre Arbeit dankte.
Wissenschaftsgespräch zum Thema Nachhaltigkeit
Das strategische Schwerpunktthema Nachhaltigkeit stand im Mittelpunkt des Wissenschaftsgesprächs, das sich an die Ansprache der Rektorin anschloss. Moderator Markus Brock sprach darüber mit Alexander Matt, Leiter des Dezernats Planung, Bau und Sicherheit, Dr. Sanam Vardag vom Institut für Umweltphysik und Prof. Dr. Jale Tosun vom Institut für Politische Wissenschaft. Zu den Aspekten „Forschung, Lehre, Handeln“ nahmen auch Dr. Nicole Aeschbach von der für die Lehrerbildung zuständigen Heidelberg School of Education und Dr. Maximilian Jungmann, Geschäftsführer des Heidelberg Center for the Environment, Stellung. Jan Neumann, Referent für Ökologie und Nachhaltigkeit des Studierendenrats, brachte die studentische Perspektive ein.
Das Wissenschaftsgespräch drehte sich dabei nicht nur um die Frage, wie Wissenschaft mit neuen Erkenntnissen und der Entwicklung von Lösungen Nachhaltigkeit fördern kann, sondern was die Universität als Institution selbst tun muss, um einen nachhaltigen Betrieb zu gewährleisten. „Wir stehen dabei nicht ganz am Anfang“, betonte Alexander Matt. Neben Maßnahmen wie dem Energiemanagement, die aus eigener Kraft realisiert werden könnten, sei die Universität ansonsten aber insbesondere bei der Sanierung von Gebäuden auf das Land angewiesen – ein „permanenter Kampf“, wie der Baudezernent betonte. Einig waren sich die Teilnehmer des Wissenschaftsgesprächs bei dieser Forderung: „Wir müssen viel schneller ins Handeln kommen“, wie es Jan Neumann formulierte.
Hengstberger-Preis für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Während der Jahresfeier wurde zudem der Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis 2023 für den wissenschaftlichen Nachwuchs verliehen. Der Stifter des Preises, Dr. Klaus-Georg Hengstberger, überreichte die Urkunden für die jeweils mit 12.500 Euro dotierten Auszeichnungen an Dr. Mélanie Chevance vom Institut für Theoretische Astrophysik und Dr. Anja Randecker vom Mathematischen Institut sowie Nicolai Futás und Dr. Jonas Osnabrügge, die am Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik forschen. Damit erhalten die beiden Preisträgerinnen und das Preisträgerteam die Möglichkeit, ein eigenes wissenschaftliches Symposium am Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg durchzuführen.
Um Aspekte des touristischen Reisens im antiken Mittelmeerraum wird es in dem Symposium von Nicolai Futás und Jonas Osnabrügge gehen. Mit neuen Perspektiven auf den Materiekreislauf in Galaxien, die das James-Webb-Weltraumteleskop bietet, befasst sich Mélanie Chevance. Forschungsfragen zur Geometrie und Dynamik von unendlichen Oberflächen werden im Mittelpunkt der Veranstaltung von Anja Randecker stehen. Mit dem zum nunmehr 20. Mal verliehenen Preis sind bisher insgesamt 89 Preisträger mit 57 Projekten gefördert worden, wie Dr. Hengstberger in einer kurzen Ansprache erläuterte.
Für den musikalischen Rahmen der Jahresfeier sorgte der Kammerchor des Collegium Musicum – des Universitätsorchesters und Universitätschores – unter der Leitung von Universitätsmusikdirektor Michael Sekulla, begleitet von Esther Proppe an der Querflöte.