Summer School Heidelberger Summer School zu Musik und Religion zu William Byrd
26. Juni 2023
Vortrags- und Musikprogramm befasst sich mit dem elisabethanischen Komponisten, der vor 400 Jahren starb
Anlässlich seines 400. Todestags widmet die Heidelberger Summer School zu Musik und Religion dem elisabethanischen Komponisten William Byrd (um 1540 bis 1623) ein umfangreiches Vortrags- und Musikprogramm. Dazu lädt die Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg gemeinsam mit dem Anglistischen Seminar der Universität Heidelberg ein. Das Programm umfasst einen Vortragsteil zu Byrds musikalischem Schaffen in seinem historischen und religiösen Kontext sowie Aufführungen geistlicher und weltlicher Werke. Die zehnte Ausgabe der Sommerschule findet vom 29. Juni bis 2. Juli 2023 statt und schließt mit einem Universitätsgottesdienst mit musikalischen Beiträgen.

Im Juli 1623 starb William Byrd, die wohl bedeutendste Musikerpersönlichkeit Englands im sogenannten „Elisabethanischen Zeitalter“ und den ersten Dekaden des 17. Jahrhunderts. In seiner Heimat hochgeschätzt, ist er in Deutschland weniger bekannt. Die Summer School zu Musik und Religion bietet Einblicke in das Leben seiner Zeit, präsentiert Byrds Vokalwerke und beschäftigt sich mit seiner Musik für Tasteninstrumente. Mit Blick auf seine vokale Kirchenmusik geht es auch um das liturgische Selbstverständnis der Church of England, mit dem sich der Komponist – obschon selbst Katholik – auseinanderzusetzen hatte. Neben dem Vortrags- und Musikprogramm können Interessierte nach Anmeldung einen Kurs mit Theorie- und Praxisanteil zum Thema „Historische Tasteninstrumente“ besuchen.
Die Summer School beginnt am 29. Juni mit einem Vortrag von Dr. Heike Grundmann vom Anglistischen Seminar der Universität Heidelberg. Die Literaturwissenschaftlerin wird über „William Shakespeare zwischen Subversion und Anpassung an das elisabethanische Zeitalter“ sprechen. Anschließend präsentieren Prof. Christiane Lux und Dr. Paul Tarling von der Hochschule für Kirchenmusik an historischen Tasteninstrumenten Werke von William Byrd und seinem Schüler Thomas Morley. In einem Gespräch am 30. Juni befassen sich Dr. Tarling und Timothy Noon, Director of Music an der Exeter Cathedral (Großbritannien), mit der Tradition der Knabenchöre. Es folgt ein Vortrag von Reverend Canon John Newsome von der Anglikanischen Kirche Heidelberg. Anhand von Beispielen aus Vergangenheit und Gegenwart wird er veranschaulichen, wie sich das Selbstverständnis der Anglikanischen Kirche – sie vereint evangelische und katholische Glaubenselemente – in ihrer Liturgie widerspiegelt. Die öffentlichen Veranstaltungen am 29. Juni – Beginn ist um 16.30 Uhr – und am 30. Juni ab 15.30 Uhr finden jeweils in der Hochschule für Kirchenmusik, Hildastraße 8, statt.
Unter dem Titel „Miserere mei, Deus“ wird der Kammerchor der Hochschule für Kirchenmusik unter Leitung von Prof. Michiya Azumi am 1. Juli verschiedene musikalische Werke von William Byrd aufführen. Neben weltlichen Liebesliedern werden unter anderem Werke seiner katholisch geprägten vokalen Kirchenmusik zu hören sein, darunter eine Messe für vier Stimmen und die titelgebende Vertonung von Psalm 51. Der Solist ist Terry Wey (Countertenor), begleitet von Stephan Rath (Laute) und Gerhard Luchterhandt (Orgel). Der Aufführung voran geht eine Werkeinführung von Prof. Dr. Martin Mautner, Rektor der Hochschule für Kirchenmusik. Das Konzert in der Peterskirche beginnt um 19 Uhr. Karten sind an der Abendkasse oder im Vorverkauf bei der Hochschule für Kirchenmusik erhältlich.
Den Abschluss der Summer School am 2. Juli bildet ein Universitätsgottesdienst in der Peterskirche mit Vokalwerken von William Byrd. Es singt der Kammerchor der Hochschule für Kirchenmusik, an der Orgel begleitet ihn Kirchenmusikdirektor Prof. Carsten Klomp. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr.